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Alles so schoen rund hier - Mein erstes Schwangerschaftsabenteuer

Titel: Alles so schoen rund hier - Mein erstes Schwangerschaftsabenteuer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Samantha Cowen Christiane Burkhardt
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Schwägerin.«
    Sie runzelt die Stirn.

    »Ich werde ein paar von meinen Freundinnen einladen.«
    Wie bitte?
    »Die kenne ich doch gar nicht.«
    »Das ist mir egal.«
    Aufgrund eines derart diplomatischen Verhaltens wurde die Berliner Mauer errichtet.
    »Jetzt hör mir mal gut zu«, sagt sie streng. »Du wirst eine Babyparty machen, und sie wird dir gefallen.«
    Sie sieht beängstigend aus.
    »Na gut.«
    »Bevor du nach Hause fährst, gibst du mir die Telefonnummern dieser Leute, und ich werde Carol, Lynn und ein paar andere einladen. Das Ganze steigt am …«
    Sie schaut in ihren Kalender.
    »Wie wär’s mit dem fünften August? Das ist nächste Woche.«
    Ich reagiere ausweichend.
    »Ich muss erst mal in meinem Kalender nachschauen.«
    »Das will ich dir auch geraten haben!«
    »Versprochen.«
    »Das will ich dir wirklich geraten haben.«
    »VERSPROCHEN!«
    Plötzlich lächelt sie.
    »Sam, eine Babyparty macht solchen Spaß! Jetzt lass uns die Liste machen. Was brauchst du noch?«
    »Valium, Opium, Morphium …«
    »SAM!«
    Ich zucke die Achseln.
    »Keine Ahnung.«

    Katie holt einen kleinen Block aus ihrer Handtasche. Es ist ein Spiralblock im DIN-A-5-Format mit einem Lavendelzweig auf dem Deckblatt. Ich betrachte ihn mit einem dicken Kloß im Hals. Ich wollte immer gut organisiert sein, Listen machen und sie abhaken, eine echte Mutter eben. Meine Mutter hat auch immer so einen Block, genauso wie Großmutter. Der kleine Block in Katies Hand ist nur ein weiteres Symbol für das Chaos in meinem Leben. Ich bin ein Mädchen ohne Block.
    »Also, was hast du bereits gekauft?« Katie klickt geschäftig mit ihrem Kuli.
    Die Frage kann ich beantworten.
    »Eine Bettdecke, zwei Bettbezüge, ein Kinderbett, einen Kinderwagen, einen Autositz, ein Stillkissen und ein aufknöpfbares Nachthemd.«
    Sie sieht mich an.
    »Was ist mit den Babyklamotten? Strampler, Höschen, Hemdchen, Mützen?«
    »Zwei.«
    »Zwei was?«
    »Zwei Strampler.«
    Sie sieht mich entsetzt an.
    »Sam, du brauchst mindestens sechs!«
    »Wirklich? Ach du meine Güte. Ich bin die reinste Rabenmutter. Aber dafür habe ich einen Teddy«, hebe ich vorsichtig an. »Und meine Mutter hat mir zwei Wolldecken für das Bettchen gegeben.«
    »Was ist mit der Bettwäsche für die Wiege?«
    Schon wieder dieses Wort.
    »So was habe ich nicht.«

    »Sam!«
    »Ich habe nicht mal eine Wiege.«
    Sie schüttelt den Kopf. »Ich gebe dir die von Jack und Olivia.« Ihr Kuli saust über das Papier. »Du kannst auch ihre Bettwäsche haben.«
    Ich komme mir vor wie eine arme Verwandte. Selbst schuld, also halte ich den Mund. Katie schreibt immer noch.
    »Was hast du für ein Motto?«
    Nicht schon wieder!
    »Äh, eigentlich gar keines.«
    Sie lässt den Stift sinken und sieht mich vernichtend an.
    »Du hast kein Motto für das Zimmer deines ersten Kindes.« Das ist keine Frage. Ich komme mir vor, als hätte ich sie tief enttäuscht. Ja, als hätte ich Chris enttäuscht. Und das kann ich unmöglich zulassen. Ich zermartere mir den Kopf, vielleicht kann ich mir schnell ein Motto ausdenken! Da fällt mir etwas ein.
    »Oh, Moment mal, jetzt hab ich’s wieder«, sage ich leichthin.
    Katies Verachtung weicht Misstrauen. Ich fahre fort.
    »Ein Bettbezug, den ich gekauft habe, ist mit grinsenden Raupen bedruckt, und das Stillkissen hat ein Motiv aus lächelnden Bienen. Ich habe mich also für ein entomologisches Motto entschieden.«
    »Wie bitte?«
    »Insekten.« Ich spiele meinen letzten Trumpf aus. »Von Treehouse, weißt du.«
    Sie wirkt erleichtert.
    »Oh, ich kenne das Muster«, sagt sie. »Die lustigen Raupen und so.«

    »Genau.«
    »Gut, ich sage allen Bescheid.«
    »Du meinst, allen sieben.«
    »Ja.« Sie sieht mich mitleidig an.
    »Wir mögen dich wirklich sehr, Sam, und ich möchte, dass du nächste Woche richtig Spaß hast und dich um nichts kümmern musst. Wir wollen dich einfach nur verwöhnen.«
    Ich versuche nicht zu weinen. Sie ist so unglaublich nett und liebevoll. Wie kann jemand, der so fett und abstoßend ist wie ich, so eine gute Freundin haben?
    Olivia taucht wieder auf und rettet mich vor einem Heulkrampf. Sie betritt das Zimmer mit sooooooo einer Schnute.
    »Mummy«, sagt sie im Jammerton, »warum bin ich nicht auf dem Hochsseitswideo?«
    Katie nimmt sie in den Arm. Ich staune wieder einmal, wie jung meine Freundin und Mutter von zwei Kindern aussieht. Werde ich mein früheres Aussehen und meine alte Figur wiederbekommen? Werde ich eines Tages dem Begriff »Yummy

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