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Alles total groovy hier

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Titel: Alles total groovy hier Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jörg Juretzka
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das möglich ist - zufrieden vor sich hin hustenden Scuzzi.
    Ich hatte mich geirrt. Der aufgebockte Schulbus hieß gar nicht >MagicBus<.Das ist doch eher was für die östliche Route. Kathmandu, du verstehst. Hier, am südwestlichen Ende Europas, stand natürlich >Marrakesh Express( über der Windschutzscheibe.
    Ergänzt von drei Buchstaben schierer Verheißung: BAR.
    Endlich, dachte ich und erklomm die Stufen mit dem leichten Schritt eines Preisträgers auf dem Weg zum Rednerpult.
    Lang und schmal, wie so ein Bus nun mal ist, blieb nicht viel Spielraum bei seiner Einrichtung. Eine Theke zog sich die eine Längsseite entlang, und ihr gegenüber hatte man die Original-Schulbus-Sitze paarweise um Campingtische gruppiert. Der Barkeeper erwies sich als unterernährter Unterhemdträger mit einem schorfigen Skalp unter strähnigem Haar. Er hieß Rolf, und was er mir auf meine Bestellung antwortete, ließ meine Laune in eine Tiefe sinken, wie sie normalerweise nur südafrikanische Minenarbeiter jemals kennenlernen.
    »Du, mit Bier ist schlecht, im Moment.«
    Ich verwies auf die gnadenlosen Temperaturen und die Notwendigkeit, den Körper mit Flüssigem zu versorgen, ich verwies auf zurückgelegte zweieinhalbtausend Kilometer und das Bedürfnis, meine Nerven davon zu überzeugen, angekommen zu sein, ich verwies darauf, dass, wer immer sein Etablissement >Bar    Eistee.
    Kräutertee.
    Buttermilch.
    »Auja, gib mir mal 'ne Buttermilch«, freute sich Scuzzi. Ich begann mich zu fragen, wie wir beide, bei aller Unvereinbarkeit der Geschmäcker, es jemals zu einem Gefühl von Freundschaft zwischen uns gebracht hatten. Er bekam sein Getränk und begann an dem schlierigen Zeugs herumzuschlabbern, bis ich sagte:
    »Ich kotz gleich.«
    »Du«,erklärte mir Rolf, »du musst verstehen, anders als du haben wir's hier irgendwie nicht so mit Alk, weißt du?«
    Wie viele >Dus(kann man in einen Satz packen? Ich rieb mir die Nasenwurzel.
    Kopfschmerz, nicht besser gemacht von der pochenden Schwellung, wo mich der Stein getroffen hatte.
    »Doch wenn du unbedingt willst, kann ich mal hinten nachsehen, da müssten irgendwo, glaub ich, noch ein paar Flaschen vom Roten liegen, den wir letztes Jahr selbst gekeltert haben.«
    Ein Satz, der selbst bei wohlwollendster Analyse eher als schrille Warnung denn warme Empfehlung verstanden werden musste, doch ich war verzweifelt genug, alles zu probieren, was meiner Stimmung auf die Sprünge helfen könnte, also nickte ich matt.
    Okay,machen wir's kurz: Die Miege war eher blau als rot und schmeckte wie etwas, in das man Tierhäute einlegt, um die Borsten zu lockern.
    »Gut?«,fragte Rolf.
    Ich sah auf, und er hakte nicht nach.
    Scuzzi blieb noch ein bisschen, teilte sich mit Rolf einen Dreiblatt und überließ mir vertrauensvoll die Wahl eines Platzes für unser rollendes Heim.
    Weiter hinten, in der Nähe zum Wasser, parkten die Surfer ihre Transporter, wie üblich alle von VW,spartanisch ausgebaut und sorgfältig patiniert.
    Mich mit dem feisten Wohnmobil danebenzustellen hätte bedeutet, automatisch als verweichlicht und generell uncool benaserümpft zu werden.
    Der Hymer, also: Noch so eine Scuzzi-Idee. Billig geschossen von einem seiner Drogen-Kunden. Mir aufgezwungen mit der Begründung, er könnte uns Transportmittel, Behausung und Tarnung zugleich sein. Nahezu drei Tonnen schwer, diarrhö-gelb, ausgestattet mit einem Mercedes-Diesel, der ebenso großartig im Rußausstoß wie erbärmlich in der Leistungsentfaltung war.
    Sein Lieblingsgelände war flach, am besten topfeben, seine Lieblingsgeschwindigkeit achtzig. Kilometer. Pro Stunde. Und das mit einem halben Kontinent zu kreuzen und unter einem Fahrer, der bis heute nicht die Zeit gefunden hat, mal im Duden nachzuschlagen, was >Geduld< eigentlich genau bedeutet. Selbstredend hab ich es vom ersten Moment an mit Vollgas versucht. Doch alles über achtzig resultierte in einem Dröhnen, das sich erst auf die gesamte Karosse übertrug, von da auf die Köpfe der Insassen und dann dort

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