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Alles über Elfen (German Edition)

Alles über Elfen (German Edition)

Titel: Alles über Elfen (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jonas Wolf
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Talente: Manche können levitieren oder langsam schwebend ohne jeglichen Bodenkontakt dahingleiten oder bringen kraft ihrer Gedanken Pflanzen zum Wachsen. Wieder andere sind Heiler, die selbst bei schlimmsten Bauchverletzungen auf Nadel und Faden verzichten können, um grässliche Wunden ohne Narben zu schließen, und die Pinis wissen zudem von Elfen, die nach Belieben Stein oder gar das Fleisch lebender Geschöpfe formen können (für den Empfänger alles andere als ein schmerzfreier Prozess, der auch nicht immer zu Ergebnissen führt, die man aus menschlichem Blickwinkel als ästhetisch ansprechend begreifen würde). Diese magischen Eigenschaften sind dabei nicht gleichmäßig verteilt. Will meinen: Nicht jeder Elf beherrscht auch nur ansatzweise all diese genannten Disziplinen. Vielmehr verhält es sich offenbar so, dass die genaue Ausprägung der zaubertechnischen Befähigungen in engem Zusammenhang mit den Charakterzügen eines Elfen stehen – so wird ein Elf, der sich von seinem Naturell her leicht ablenken lässt, wahrscheinlich nie die Kunst lernen, ein in sich ja eher beständiges und festes Material wie Stein zu formen. [Christiansen: Das ist ja nun nichts spektakulär Ungewöhnliches, dass man die Talente fördert, die den eigenen Wesenszügen entsprechen. Das ist ja unter uns Menschen im Grunde genauso. ]
Alte Sünden
    Viele Geschichten über Elfen jüngeren Datums haben auch häufig einen mahnenden Charakter: Magie ist zwar schön und gut, aber man sollte es damit auch nicht übertreiben, denn sonst bezahlen unter Umständen die eigenen Nachfahren einen schrecklichen Preis für die Überheblichkeit und/oder Gedankenlosigkeit ihrer Ahnen. Dies gilt auch für das Schaffen der Pinis: Ein grauenhaftes Monstrum, das den Wolfsreitern in ihrem Wald immer wieder Probleme bereitet, ist das Produkt einer solchen Nachlässigkeit in Sachen Magie. Es entstand, als an einem Ort, der gleichsam auf magische Weise verseucht wurde, in einem morastigen Tümpel eine riesige Würgeschlange und eine Wildkatze miteinander kämpften. Als dann auch noch der Blitz einschlug – schicksalhaft, schicksalhaft – verschmolzen diese beiden Raubtiere miteinander, und der Zorn und die Zerstörungswut dieses neuen Geschöpfs wurden maßgeblich von dem wechselseitigen Hass des Wolfsreiterhäuptlings und des Anführers des benachbarten Menschenstammes aufeinander genährt. Die moralische Lektion ist somit gleich eine doppelte: »Haltet eure Umwelt magisch sauber und seid nett zueinander, sonst frisst euch eine Monsterkatzenschlange.«
Höfische Elfen
    Eine Gruppe von Elfen, die die Pinis beschreiben, steht unmittelbar davor, eine eigene höfische Struktur zu entwickeln – sie wohnen an einem festen Ort (einer palastähnlichen Bergfeste), halten sich von den Menschen und deren Belangen so fern wie nur irgend möglich und folgen den Anweisungen eines alten, weisen Herrschers (Intrigen bei Hofe natürlich inklusive). Das dynastische Prinzip, das man bei Tolkien in der Regel findet, wird hier allerdings dadurch ausgehebelt, dass die Geburtenrate bei diesen Elfen extrem niedrig ist. Die Pinis beziehen hier also eine klare Position, welche Form des Zusammenlebens für Elfen die scheinbar natürlichere ist: Diejenigen, die allzu starre Regeln für das gesellschaftliche Miteinander festlegen und sich von der Welt abwenden, werden zwangsläufig zu einem sterbenden Volk, wohingegen diejenigen, die stärker auf persönliche Freiheiten setzen und aktiv in statt nur auf der Welt leben, wachsen und gedeihen und sich selbst von schlimmsten Katastrophen wie gewaltigen Waldbränden und Ähnlichem erstaunlich rasch wieder erholen.
Hochelfen
    Auch die Pinis propagieren, dass jene Elfen, die wir heute beobachten und erforschen können, letztlich Abkömmlinge einer noch viel, viel älteren Variante des Schönen Volkes sind. In ihrem Fall tauchten selbige vor langer, langer Zeit in einem höchst merkwürdigen Konstrukt in der Welt auf, das mit seinen vielen Türmen und Zinnen an einen Palast gemahnte. Angeblich kamen sie von weit, weit her, und ihr Erstkontakt mit den Bewohnern der Welt – also uns Menschen – verlief für sie nicht sonderlich glücklich. Um genau zu sein, schlugen wir einem Großteil von ihnen aus Angst vor allem Fremden den Schädel ein. Der Rest musste aus seinem Palast fliehen, verstreute sich in alle Himmelsrichtungen und wurde so zu den Ahnen der heute lebenden Elfen.
    Rein äußerlich haben sich diese »Hohen« ihren Namen

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