Alles über Elfen (German Edition)

entfernt sind. Die Liste der besonderen Talente der Vulkanier, die auffällig an Elfen erinnern, ist nämlich erstaunlich lang:
Ihre Lebenserwartung ist höher als die von uns Menschen.
Sie brauchen weniger Nahrung. [Christiansen: Und ich kann mich auch nicht daran erinnern, jemals einen übergewichtigen Vulkanier gesehen zu haben.]
Ihr Schlafbedürfnis ist so gering, dass sie im Extremfall wochenlang damit zurechtkommen, kein Auge zuzumachen.
Sie sind Weinfreunde.
Ihre telepathischen Fähigkeiten erscheinen von außen betrachtet nicht minder übernatürlich als elfische Magie. Ihre berühmte Gedankenverschmelzung wirkt in diesem Zusammenhang zwar geheimnisvoll, aber letzten Endes unbedrohlich, da sie in den meisten Schilderungen dazu eingesetzt wird, irgendein neurologisches und/oder psychopathologisches Problem zu beheben (und wäre damit so etwas wie Heilmagie). Dass manche Vulkanier auch dazu in der Lage sind, fremden Personen neue Gedanken oder den Antrieb zu einem bestimmten Verhalten einzupflanzen, bleibt da vergleichsweise oft unberücksichtigt.
Vulkanier sind Menschen auch im Kampf überlegen. Man denke nur an Spocks vulkanischen »Todesgriff«, mit dem er durch eine bloße Berührung Gegner betäuben und ausschalten kann.
    Auch auf einer ganz konkreten symbolischen Ebene – nämlich der, welche besondere Funktion sie für uns Menschen als Ganzes erfüllen – stehen sich Vulkanier und Elfen nahe. Wir erinnern uns: Elfen sind die Hüter und Wächter einer Anderswelt, von deren Existenz wir lediglich dumpfe Ahnungen erfahren, bis die Mitglieder des Schönen Volkes uns den Weg dorthin eröffnen. [Christiansen: Wobei wir aber mal auch nicht unter den Teppich kehren sollten, dass diese »Eröffnung« nicht immer die Einwilligung des Betroffenen voraussetzt – viele von ihnen sind doch wohl nichts anderes als Opfer von Entführungen.] Die Vulkanier übernehmen in der Geschichte des Star Trek -Universums eine sehr ähnliche Rolle: Sie sind das erste außerirdische Volk, mit dem die Menschen Kontakt haben, und sie sind es auch, die uns behutsam in die größere Gemeinschaft der raumfahrenden Zivilisationen einführen.
    Ich hoffe sehr, ich konnte Ihnen mit diesen Betrachtungen zu den Vulkaniern einige Denkanstöße liefern, auch im All die Augen nach dem Schönen Volk offen zu halten. Wem dieser Schlenker ein wenig zu weit ging, kann sich nun wieder auf vertrauteres Terrain freuen: Die nächste von emsigen Elfologen entworfene Welt machte nie einen Hehl daraus, wer oder was die spitzohrigen Stars dort sind.

Eine ganze Elfenwelt in bunten Bildchen – Elfquest
    Seit Ende der Siebzigerjahre des vergangenen Jahrhunderts bereichert ein Elfologenpaar – ja, ja, auch in der Wissenschaft finden Liebende zueinander – unser Forschungsgebiet um beeindruckende Erkenntnisse. Noch dazu geschieht dies in einem Medium, das sich erst vor relativ kurzer Zeit von seinem Image als Zeitvertreib für Kinder und schlichte Geister befreit hat: der Comic. Elfquest – Abenteuer in der Elfenwelt, so der etwas sperrige, aber durchaus auf die richtige Fährte verweisende Titel der ersten deutschen Übersetzung, zeichnet dabei eines der vielleicht umfassendsten Bilder einer elfischen Kultur, die es in dieser Form jemals gegeben hat.
    Kurz zum grafischen Stil: Wendy Pini nennt als eine ihrer frühesten Inspirationen zwar Arthur Rackham, der seine Gemälde von Feenreigen oft sehr düster inszenierte, doch ungeachtet dessen ist Pinis Elfenwelt eher eine bunte. [Plischke: Wobei die frühesten Elfquest-Comics und auch viele späteren Publikationen zunächst in Schwarz-Weiß erschienen und erst in der Folge nachkoloriert wurden. Insgesamt sollte hier auf keinen Fall der Eindruck entstehen, die Pinis wären fanatisch darauf versessen, Elfen knallbunt anzupinseln. In ihrer Welt gibt es sehr wohl viele finstere Aspekte, und für Kinder ist ihr Schaffen aufgrund doch recht expliziter Darstellungen von Sex und Gewalt eher ungeeignet.] Das wirklich Faszinierendste am Schaffen der Pinis ist, dass es ihnen gelang, einen Großteil des bisher vorhandenen Wissens über Elfen in einen weitestgehend in sich stimmigen und dabei auch noch größtenteils unterhaltsamen Rahmen zu setzen. Als da wären:
Spitze Ohren
    Der Überraschungsfaktor liegt hier wohl bei null, wobei die Ohrmuscheln derart in die Läge gezogen sind, dass sie beinahe links und rechts über den Schädel hinausragen. Aber wo wir schon bei schnöder Anatomie sind: Die Elfen der Pinis