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Alles was du wuenschst - Erzaehlungen

Titel: Alles was du wuenschst - Erzaehlungen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anne Enright
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französische Gegend in ganz Frankreich, mit schmuddeligen kleinen Häusern und ohne jeden Stil. Das Schwimmbecken des Campingplatzes
war überfüllt, und jeden zweiten Abend gab es Bingo, aber für die Kinder war es großartig, wie alle sagten. Für die Kinder war es großartig.
    »Emmet! Katy!«
    Schon waren sie nirgends mehr zu sehen. Michelle eilte den Weg zwischen den in zwei Reihen abgestellten Wohnmobilen entlang und bemühte sich, nicht laut nach ihnen zu rufen.
    »Emmet! Sofort!«
    Sie lief bis zum Ende und dann wieder zurück.
    »Declan! Declan!«
    Er trat auf die Veranda heraus.
    »Was?«
    »Wo stecken die Kinder?«
    Er stand einen Moment da und lauschte. Dann antwortete er: »Die sind in der Hecke.«
    Es fing an zu regnen.
     
    Über ihrem Bemühen, die Kinder in den Wohnwagen zu schaffen, hatte Michelle ganz die Wäsche vergessen, und sie rannte wieder hinaus, nahm sie vom Holzgeländer und stolperte die Stufen hinab, um die wenigen an der Leine baumelnden Kleidungsstücke hereinzuholen. Sie blieben, nasser als zuvor, auf einem Haufen in der Duschwanne liegen, während sie sich um Katy kümmerte, die laut losplärrte, weil sie nicht in das Wohnmobil der perfekten Mädchen durfte.
    »Es gibt eine Regel«, sagte Michelle. »Es gibt eine Regel. Und wie lautet die Regel? Ich muss euch sehen können. Ichmusseuchsehenkönnen.«

    Dec sagte, er werde mit ihnen zum Schwimmbecken gehen. Das Geplärre verstummte.
    »Im Regen?«, fragte Michelle.
    »Warum nicht?«
    Als sie die Badetasche fand, waren die Schwimmsachen feucht und muffelig vom Tag zuvor, und die Handtücher klebten vor Salz. Auch sie waren feucht.
    »Das macht doch nichts«, wiederholte Dec immer wieder, als sie die Kinder in die stinkenden Sachen zwängte. »Das macht doch nichts.«
    Sie beobachtete sie, wie sie den Weg hinuntergingen: ihre geraden und geschmeidigen Rücken, das köstliche Wackeln ihrer schönen Hintern, als sie mit ihrem Papa durch den warmen Regen liefen. Das Chlor, dachte sie, würde den Gestank überlagern.
     
    Während sie sich am Schwimmbecken aufhielten, nahm Michelle die Wäsche aus der Duschwanne, wrang sie erneut aus und hängte sie im Wohnmobil auf. Die Handtücher drapierte sie über die Vorhangleiste und kleinere Kleidungsstücke über die Sprossen der Hochbettleiter. Die Sachen der Erwachsenen hängte sie auf Kleiderbügel und diese wiederum an das über der Eingangstür gespannte Drahtseil für den Plastikvorhang. Schließlich sah das Wohnwageninnere wie ein Secondhandladen nach der Sintflut aus.
    Die Kinder kamen brüllend und mit einem Riesenkohldampf vom Schwimmbecken zurück, und so stopfte sie sie mit Schinken voll, noch ehe sie sich die Badesachen ausgezogen hatten. Sie aßen ihn aus der Packung, hüpften und tanzten vor der geöffneten Kühlschranktür herum.
    »Ich dachte, wir würden essen gehen?«, sagte Dec.
    »Hör mal«, zischte sie in einem plötzlichen Anfall von Wut. Dann bedeckte sie das Gesicht mit den Händen und ging in ihr Schlafzimmer. Dort konnte man nirgends stehen, und so setzte sie sich aufs Bett.
    »Würdest du sie bitte anziehen?«, fragte sie leise durch die Wand.
    Er tat es.
    Die Zeit zum Schlafengehen war bereits vorbei, und die Kinder waren völlig aufgedreht, als sie endlich zur Crêperie kamen. Unmöglich. Es war, als redete man mit zwei Junkies.
    »Ich will keine Crêpe! Ich will keine Crêpe, ich will nur das Eis!« Dec, der plötzlich ganz weiß um den Mund herum war, sagte: »Wollt ihr nach Hause? Wollt ihr auf der Stelle nach Hause?«
     
    Natürlich machte das Eis sie wieder putzmunter, und es war zehn Uhr, bevor das Herumtollen ein Ende fand. Sie mussten eingefangen, mit Gewalt ausgezogen und in ihre Pyjamas gesteckt werden, wobei sie mal mit dem einen, dann mit dem anderen Bein strampelten. Es ging bereits auf elf Uhr zu, bis sie endlich aufhörten, sich in den Laken zu winden wie gepeinigte Seelen.
    Frieden. Dec öffnete den Kühlschrank.
    »Weißt du, wie viel das Bier gekostet hat?«
    »Nein.«
    »Rate mal.«
    »Mach doch einfach die Flasche auf, ja?«
    »Wie viel?«, fragte er und hielt eine Flasche Leffe hoch.

    »Keine Ahnung«, erwiderte Michelle.
    »Rate mal!«
    »Lieber Gott, bitte gib mir Geduld«, sagte Michelle.
    »1 Euro 49. Für eine Flasche belgisches Bier. 1 Euro 49!« Nun, da sie gebührend beeindruckt war, riss er den Verschluss ab und schenkte ihr ein Glas ein.
    »Wir hätten das Scrabble mitbringen sollen«, sagte sie.
    Nach dem zweiten Bier gingen sie zu

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