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Alles, was ich will, bist du

Alles, was ich will, bist du

Titel: Alles, was ich will, bist du Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Abby Green
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halten.“
    Gracie runzelte die Stirn. Sie war nicht sicher, ob sie ihn richtig verstanden hatte. „Bieten Sie mir einen Job an?“
    Rocco grinste schmal. „Weniger einen Job, als eine Beschäf­tigung, solange Sie hier sind. Denn bevor wir Ihren Bruder nicht gefunden haben, werde ich Sie nicht mehr aus den Augen lassen.“
    Bei der Aussicht, mehr Zeit mit diesem Mann zu verbringen, klopfte Gracies Herz schneller. „So etwas können Sie nicht mit mir machen!“, protestierte sie. „Das ist ungeheuerlich! Sie können mich doch nicht als Ihre Gefangene hier festhalten.“
    Spöttisch hob Rocco eine Braue. „Sie haben keinen Job, und Sie können nirgendwo hin. Ihr gesamtes Vermögen besteht aus fünfzig Pfund. Und Sie reden von Freiheit und Unabhängigkeit? Ich tue Ihnen einen Gefallen – den Sie nicht einmal verdienen.“
    Gracie schnappte nach Luft. „Sie haben meine Sachen durchsucht!“
    Er zuckte leicht mit den Schultern. „Selbstverständlich.“
    Beschämt wandte sie die Augen ab. Sie hatte noch ein bisschen Geld auf dem Bankkonto, aber das war kaum der Rede wert. Seit ihrem Studienabschluss kämpfte sie ums Überleben. Sie hatte keine Chance gehabt, ihre Träume zu verwirklichen. Rocco de Marco dagegen konnte sich bestimmt nicht einmal vorstellen, wie hart es war, sich durchzukämpfen.
    „Also bieten Sie mir den Job aus reiner Güte an?“, fragte sie mit beißendem Spott.
    „So ähnlich, ja.“ Er lächelte humorlos. „Was regen Sie sich so auf, Gracie? Sie und Ihr Bruder haben sich selbst in diese Situation gebracht. Sehen Sie es einfach so: Bis Ihr Bruder wieder auftaucht, behalte ich Sie als Pfand für meine Million Euro.“
    Panisch suchte sie nach einem Ausweg, aber ihr fiel nichts ein. Sie saß in der Falle. Aber nicht nur war sie Roccos einzige Verbindung zu Steven, genauso war er ihre einzige Verbindung zu ihm. Er suchte nach Steven, und sehr wahrscheinlich würde er ihn auch finden. Sie konnte Steven nicht dem Zorn dieses Mannes überlassen. Sollte Rocco ihn wirklich aufspüren, musste sie hier sein, um ihren Bruder zu beschützen.
    Gracie straffte sich, um wenigstens nicht so hilflos auszusehen, wie sie sich fühlte. „Wenn ich Ihre Haushälterin sein soll, verlange ich dasselbe Geld, das ich in der Bar bekommen habe. Ich muss die Schulden zurückzahlen, die sich durch mein Studium angehäuft haben.“
    Rocco ließ sich seine Überraschung nicht anmerken. Er hatte heftigeren Widerstand erwartet.
    Wenn sie wirklich schuldig wäre, würde sie doch bestimmt versuchen, hier wegzukommen, um ihren Bruder zu warnen, oder nicht? Und wäre sie dann wirklich so dumm gewesen, in die Firma zu kommen? fragte eine leise Stimme in seinem Kopf. Aber er verdrängte diese Gedanken – zusammen mit seinem schlechten Gewissen.
    Sie hatte irgendetwas vor. Sie war raffiniert, bestimmt verhielt sie sich nur so unschuldig, damit er Zweifel an ihrer Schuld bekam.
    „Wie viel haben Sie in der Bar denn verdient?“, fragte er neugierig. Garantiert würde sie den Betrag verdreifachen. Aber er hatte sowieso nicht vor, sie zu bezahlen.
    Nicht so lange ihm eine Million fehlte.
    Als Gracie eine lächerlich geringe Summe nannte, konnte er seine Überraschung nur mit Mühe verbergen. Das war doch bestimmt nicht einmal das Mindestgehalt! Sie sah ihn so arglos herausfordernd an, dass er unwillkürlich zustimmte.
    Gracie sah zu, wie er Stift und Papier aus einer Schublade nahm und einige Zahlen aufschrieb, bevor er ihr den Zettel in die Hand drückte. „Das ist die Nummer von meinem persönlichen Assistenten, falls Sie mich brauchen sollten. Ich werde den ganzen Tag lang auf verschiedenen Meetings sein.“ Seine Augen blitzten auf. „Ich brauche Ihnen wohl kaum zu sagen, dass alle Telefonate aufgezeichnet werden. Außerdem habe ich Ihnen die Nummer meiner letzten Haushälterin aufgeschrieben. Sie können sie anrufen und mit ihr besprechen, was hier getan werden muss.“
    Wie betäubt betrachtete Gracie das Blatt in ihrer Hand.
    „Der Chef meines Sicherheitsdienstes steht draußen vor der Wohnungstür“, fuhr Rocco spöttisch fort. „Versuchen Sie also am besten gar nicht erst wegzulaufen.“
    Sie hob den Zettel. „Ihr Assistent? Heißt das, ich habe keine direkte Leitung zu Gott?“, fragte sie bissig.
    Rocco grinste. Gracies Puls beschleunigte sich, ihre Körpertemperatur stieg um einige Grade an. „Meine Privatnummer bekommen nur Leute, mit denen ich auch sprechen möchte. Diebe und Betrüger gehören nicht

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