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Alles, was ich will, bist du

Alles, was ich will, bist du

Titel: Alles, was ich will, bist du Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Abby Green
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dazu.“
    Bei seinen Worten schoss Wut wie eine Stichflamme in Gracie hoch. „Sie wissen nichts über mich!“, rief sie wütend. „Gar nichts!“
    „Ich weiß alles, was ich wissen muss“, erwiderte er kalt. „Versuchen Sie, nichts anzustellen, bis ich zurückkomme.“ Er drehte sich um und ging.
    Was für ein Mensch muss man wohl sein, damit Rocco einem seine Telefonnummer gibt? überlegte sie, während sie ihm nachschaute. Sie stellte sich vor, wie er sanft und freundlich in den Hörer sprach.
    Ärgerlich schüttelte sie diese albernen Gedanken ab. „Glauben Sie bloß nicht, dass Sie damit durchkommen!“, rief sie ihm hinterher. „Sie sind nichts anderes als ein größenwahnsinniger Tyrann!“
    Rocco drehte sich um. Als Gracie den Ärger in seiner Miene sah, setzte ihr Herz vor Angst einen Schlag aus. Aber sie fürchtete sich nicht vor ihm, sondern vor ihrer eigenen unkontrollierbaren Reaktion auf ihn. Wie war es möglich, dass dieser Mann mit jedem Blick diese schmerzhafte Sehnsucht in ihr auslöste?
    „Dann rufen Sie doch die Polizei!“, fuhr er sie an. „Und während Sie mit ihnen reden, können Sie ihnen auch gleich von den neuesten Aktivitäten Ihres Bruders erzählen.“
    „Sie wissen genau, dass ich das nicht tun kann.“
    „Dann machen Sie sich am besten mit dieser Wohnung vertraut – in der nächsten Zeit wird das Ihr Zuhause sein.“
    Nachdem er gegangen war, versuchte Gracie vergeblich, wütend auf ihn zu sein. Aber zu ihrem maßlosen Ärger konnte sie nur daran denken, wie er sich gestern darum gekümmert hatte, dass sie etwas zu essen bekam.

4. KAPITEL
    Rocco saß auf dem Rücksitz seiner Limousine und betrachtete den Londoner Berufsverkehr. Aber er konnte spüren, dass sein Fahrer nicht so gelassen war wie er selbst. „Keine Sorge, Emilio“, sagte er nach vorn. „Wir haben es nicht eilig.“
    „Okay, Boss.“ Die Schultern des Fahrers entspannten sich deutlich.
    Rocco lehnte sich in seinem Sitz zurück und drückte den Knopf, um die Trennscheibe hochzufahren. Was war bloß mit ihm los? Er war zwar stets höflich und sehr fair zu seinen Angestellten, aber normalerweise machte er sich nicht die Mühe, sie zu beruhigen. Im Gegenteil, ein Teil seiner Macht beruhte darauf, dass niemand wusste, was im nächsten Augenblick von ihm zu erwarten war.
    Nur bei Gracie O’Brian schien das nicht zu wirken. Sie fühlte sich in seiner Gegenwart zwar nicht gerade wohl, aber er schien sie nicht im Geringsten einzuschüchtern.
    Nur äußerst ungern gestand Rocco sich ein, dass sie wahrscheinlich wirklich nichts mit den Plänen ihres Bruders zu tun hatte. Alles in ihrem Verhalten deutete auf ihre Unschuld hin, angefangen von ihrem Besuch in der Firma, bis hin zu ihrem offensichtlich schockierten Erstaunen, als er ihr von der verschwundenen Million erzählte.
    Seine Nachforschungen hatten ergeben, dass sie wirklich Murrays Schwester war. Ihre Eltern wurden nirgendwo erwähnt. Die beiden hatten eine kurze Zeit bei ihrer Großmutter verbracht, bevor sie in der Obhut des Jugendamts gelandet waren. Rocco brauchte keine Details zu kennen, um die Bilder ihrer Kindheit vor sich zu sehen.
    Als er Gracies kümmerlichen Besitz durchgesehen hatte, war ihm ein Skizzenheft aufgefallen. Es sah aus wie die Vorlage für ein Kinderbuch und war überraschend gut. Außerdem hatte er ein Kinderfoto von Gracie und ihrem Bruder gefunden. Sie war sommersprossig, ihr breites Lächeln enthüllte eine Zahnlücke, die roten Haare waren zu Zöpfen geflochten. Sie hatte ihren Arm um einen schmächtigen Jungen gelegt, der hinter seinen dicken Brillengläsern scheu und nervös wirkte.
    Roccos Brust zog sich zusammen, und er ballte die Fäuste. Nein, er würde nicht zulassen, dass diese riesigen braunen Augen sein Herz erweichten. Auch nicht ihre scheinbare Verletzlichkeit.
    Gracie war knallhart. Sie würde alles tun, um ihren Bruder zu beschützen. Diese Art von Loyalität hatte Rocco nie gekannt, und ihm gefiel gar nicht, wie neidisch er darauf war.
    Bis Murray wieder auftauchte, würde er sie bei sich behalten. Die Entscheidung hatte nicht das Geringste mit Gracies Aussehen oder ihrer Persönlichkeit zu tun. Es ging ihm nur um seine Million Euro. Das war alles!
    Erst jetzt fiel ihm auf, wie lange er schon nicht mehr an Honora Winthrop gedacht hatte. Er würde nicht zulassen, dass Gracie sein Leben noch weiter durcheinanderbrachte, zog sein Telefon heraus und wählte Honoras Nummer. Als er ihre Stimme hörte, spürte er wieder

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