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Alles, was ich will, bist du

Alles, was ich will, bist du

Titel: Alles, was ich will, bist du Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Abby Green
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später kehrte sie beladen mit Taschen und Tüten zurück. Die meisten davon trug der Chef von Roccos Sicherheitsdienst. Er hatte sich als George vorgestellt und ihr höflich seine Begleitung zum Einkauf angeboten. Gracie war sich bewusst, dass sie nicht ablehnen konnte, aber George erwies sich als so freundlich und aufmerksam, dass sie bald vergessen hatte, warum er bei ihr war.
    Während sie jetzt wartete, dass George die Privattür aufschloss, fiel ihr Blick auf einen Zeitungskiosk. Sie erstarrte, als sie die Schlagzeile las:
    Rocco de Marco kurz vor der Hochzeit mit der schönen High-Society-Erbin Honora Winthrop …
    George folgte ihrem Blick. „Das ist die neueste Begleiterin vom Boss“, erklärte er.
    „Sie meinen seine Verlobte “, korrigierte Gracie schwach.
    George murmelte etwas Unverständliches, dann öffnete er die Tür, und sie gingen hinein.
    Währenddessen stand Rocco oben in seinem Büro am Fenster. Aber er sah nicht auf die Straße, sondern auf die Zeitung in seiner Hand. Seltsam unbeteiligt las er die Schlagzeile über seine angebliche Verlobung.
    Geschafft! sagte er sich. Ein weiterer Schritt auf dem Weg nach ganz oben. Warum fühlte er keinen Triumph, sondern nur eine dumpfe Leere? Ohne sich dessen bewusst zu sein, zerrte er an seiner Krawatte und öffnete den obersten Hemdknopf.
    Er konnte nur an Gracie denken, wie sie ihm heute Morgen angeboten hatte, für ihn zu kochen. Unwillkürlich lächelte er. Sofort wurde er wieder ernst, aber das Lächeln kehrte hartnäckig zurück.
    Niemand brachte ihn zum Lachen!
    Verzweifelt sehnte er sich danach, ihre vollen rosigen Lippen zu küssen. Er wollte sehen, wie sie ihre großen braunen Augen schloss, wenn sie alles andere vergaß. Außer ihm.
    Im ersten Moment hatte er heute Morgen gar nicht auf ihre Worte geachtet. Er war viel zu beschäftigt damit gewesen, ihren Anblick wie ein Verdurstender in sich aufzusaugen. Es hatte ihn seltsam gestört, dass er ihr in den vorherigen zwei Tagen nie begegnet war. Nur darum war er heute zu Hause geblieben. In der Wohnung konnte sie ihm nicht dauerhaft aus dem Weg gehen.
    Wieder sah er sie vor sich, wie sie herausfordernd ihr kleines Kinn vorstreckte und ihm ihre Kochkünste anbot. Schon wieder ertappte er sich bei einem Lächeln.
    Plötzlich sah er aus dem Augenwinkel unten vor dem Haus eine vertraute Gestalt. Gracie?
    Bevor er wusste, was er tat, warf er die Zeitung in den Papierkorb und eilte zum Fahrstuhl.
    Gracie stand neben George im Aufzug und versuchte, ihre Gefühle unter Kontrolle zu bekommen. Wieso traf die Neuigkeit sie so hart? Sie kannte den Mann kaum, wie konnte sie sich … betrogen fühlen?
    Eine Etage unter der Wohnung hielt der Fahrstuhl an. Die Tür öffnete sich, und Rocco stand vor ihr, ohne Krawatte und mit offenem Hemdkragen.
    „Wir haben nur eingekauft!“, rief sie verteidigend aus.
    Rocco erwiderte nichts, nahm ihr nur die Tüten ab und drückte sie George noch in den Arm. „Gracie kommt gleich nach. Wir haben noch etwas zu besprechen“, erklärte er und zog sie mit sich aus dem Lift.
    Sie folgte ihm durch ein Labyrinth von Büros mit gläsernen Wänden, bis Rocco stehen blieb und ihr eine Tür aufhielt. Seltsamerweise fühlte sie sich durch diese kleine galante Geste noch verletzlicher. Neben ihm kam sie sich plötzlich schäbig vor.
    Rocco schloss die Tür und setzte sich hinter seinen Schreibtisch. Durch die Glaswände sah Gracie zahlreiche Angestellte in ihren Büros. Alle wirkten sehr eifrig. Keiner schaute von der Arbeit auf.
    Wahrscheinlich sind sie damit beschäftigt, Millionen für Rocco und seine Klienten zu scheffeln, dachte Gracie grimmig.
    Ihr Bruder war einer von ihnen gewesen. Er hatte Rocco bestohlen, und damit auch Menschen, die dem Finanzier ihr Vermögen anvertraut hatten. Bei dem Gedanken zog sich ihr Magen zusammen.
    Sie sah zu Rocco. „Stört Sie das nicht?“
    „Was?“
    „Dass jeder Sie sehen kann.“
    „Die Wände sind schalldicht. Niemand hört, was ich hier drin rede. Und ich kann alles sehen.“
    „Sie meinen, Sie können jeden kontrollieren.“
    Rocco zuckte mit den Schultern. „Ich konnte Ihren Bruder nicht davon abhalten, mir und meinen Klienten Geld zu stehlen.“
    Gracie wandte den Blick ab, als er ihre Gedanken laut aussprach. Als sie wieder aufschaute, stand Rocco mit dem Rücken zu ihr am Fenster. Abrupt wandte er sich zu ihr um. „Ich hoffe, Sie können wirklich kochen. Für Versuche ist heute nicht die passende Gelegenheit, Gracie. Dieser

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