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Alles, was ich will, bist du

Alles, was ich will, bist du

Titel: Alles, was ich will, bist du Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Abby Green
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Augen und diesen weichen rosafarbenen Lippen war sie die personifizierte Versuchung. Er musste ihre kunstvolle Vorstellung bewundern. Fast könnte er glauben, dass sie wirklich unschuldig war.
    Und jetzt dachte er auch noch in Italienisch! Er hatte harte Jahre damit verbracht, jede Spur von seinem italienischen Erbe auszulöschen. Nur sein Akzent erwies sich als hartnäckig und erinnerte ihn jedes Mal, wenn er den Mund aufmachte, an seine Vergangenheit.
    Angespannte Stille lag im Raum.
    „Sie haben gesagt, Steven hätte eine Million Euro gestohlen“, flüsterte Gracie schließlich. Ihre Stimme zitterte leicht. „Was haben Sie damit gemeint?“
    Rocco wollte schon antworten. Doch er brach ab und schüttelte den Kopf. „Sind Sie wirklich so dreist? Wollen Sie etwa immer noch behaupten, Sie wären unschuldig?“, fragte er ungläubig.
    Er sah, dass sie ihre kleinen Hände im Schoß zu Fäusten ballte, und erinnerte sich wieder, wie er auf dem Empfang ihre Hand geküsst hatte. Ihre Haut war rau gewesen, ganz anders, als die weichen, gepflegten Hände, die er sonst gewohnt war.
    Sie musste ganz genau gewusst haben, wer er war! Bestimmt hatten sie und Murray sich die ganze Woche lang köstlich über ihn amüsiert. Schon seit vielen Jahren hatte er sich nicht so gedemütigt gefühlt!
    Sie hatte ihn in einem schwachen Augenblick gesehen, und das gefiel ihm nicht. Absolut nicht. Mit den stinkenden Elendsvierteln hatte er auch die Demütigungen hinter sich gelassen.
    Dieser Gedanke half ihm, seine rasch schwindende Kontrolle zurückzugewinnen. „Wer sind Sie, und woher kennen Sie Steven?“, fragte er eisig.
    Groß und breitschultrig stand er vor ihr. Selbst die Locke in seiner Stirn konnte seine strenge Miene nicht mildern.
    „Ich bin Gracie. Gracie O’Brian“, erwiderte sie, ohne nachzudenken.
    „Und? Wie ist ihre Beziehung zu Steven Murray?“
    Gracie schluckte. Wenn er wüsste, dass sie verwandt waren, würde er bestimmt sofort denken, dass sie Stevens Aufenthaltsort kannte.
    „Er ist … er ist ein alter Freund“, murmelte sie und wandte den Blick ab. Sie spürte, wie ihre Wangen rot wurden. Sie hatte noch nie lügen können. Selbst dann nicht, wenn ihr Leben davon abhing.
    Rocco verzog spöttisch sein Gesicht. „Lügnerin.“
    Gracie schüttelte den Kopf. Sie war es so gewohnt, ihren Bruder zu beschützen, dass sie nichts dagegen tun konnte.
    Aber das wollte sie auch gar nicht. Auch er hatte sie immer beschützt, nur auf eine andere Weise als sie ihn. „Nein … Ein alter Freund. Wir kennen uns schon … sehr lange.“
    Er lachte höhnisch auf. „Sicher! Aus einem Doppelbett in einer billigen Absteige!“
    Bei dem Gedanken stieg Übelkeit in Gracie auf. Sie wurde blass. „Nein. Nein! “ Sie schüttelte heftig den Kopf. „Wirklich, so ist es nicht!“
    Plötzlich war ihr ganz schwindelig. Bestimmt, weil sie den ganzen Tag lang noch nichts gegessen hatte. Sie hörte auf, den Kopf zu schütteln, aber immer noch drehte sich der Raum um sie.
    „Soll ich Ihnen sagen, was die Wahrheit ist?“ Rocco wartete ihre Antwort nicht ab. „Sie sind Murrays Komplizin, und Sie sind noch einmal hierher zurückgekommen, weil Sie etwas Wichtiges vergessen hatten. Was ist es?“, fuhr er fort. „Vielleicht ein USB-Stick? Wir haben alles durchsucht, aber so etwas Kleines könnten wir übersehen haben.“
    Bevor Sie begriff, was er vorhatte, zog er sie vom Stuhl hoch. Fast sanft ließ er seine großen Hände an ihren Beinen auf und ab gleiten. Gracie brauchte eine Sekunde, bevor ihr klar wurde, dass er sie durchsuchte. Jetzt strichen seine Hände über die Innenseiten ihrer Schenkel.
    Sie sprang zurück. Ihre Hände schlugen wild in alle Richtungen. Sie traf Roccos Kopf, seine seidigen Haare. Er fluchte, richtete sich auf und hielt ihre Arme fest.
    Diesmal war er nicht sanft. „Sie kleine Wildkatze! Halten Sie still!“
    Er umfasste ihre Handgelenke mit einer Hand, mit der anderen zog er blitzschnell das Futter ihrer Hosentaschen heraus. Als er sie abrupt losließ, wäre sie fast gestolpert.
    „Sie …!“, stieß sie hervor. „Bevor Sie mich noch länger belästigen, bringen Sie mich lieber zur Polizei!“
    Rocco trat einen Schritt zurück. Sein Gesicht war gerötet. Vor Ärger, vermutete Gracie. Ihr gefiel gar nicht, wie ihr Körper auf seine Berührung reagiert hatte. Immer noch raste ihr Puls, und sie schaffte es nicht, einen klaren Gedanken zu fassen.
    Rocco war plötzlich ganz still.
    „Haben Sie überhaupt die

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