Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

Allie kommt gross raus Band 4

Titel: Allie kommt gross raus Band 4 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Meg Cabot
Vom Netzwerk:
Zeit war vorzusprechen, wollte Mrs Hunter, dass wir uns aufstellten. Dann führte sie uns in die Aula (die gleichzeitig als Sporthalle und Cafeteria dient. Die Pinienpark-Schule
ist total altmodisch). Als wir uns hingesetzt hatten (auf den Sporthallenboden, wo man ab und zu eine Fritte findet, die der Hausmeister, Mr Elkhart, beim Putzen übersehen hat), durfte jedes Kind auf die Bühne kommen und den Text der Rolle vorlesen, die es gern spielen würde. Einige Schüler wie Stuart Maxwell waren nicht lange dort oben, weil sie nur königliche Soldaten spielen wollten. Stuart zum Beispiel marschierte nur hin und her und sagte: »Ja, Eure Majestät! Der Verschmutzungsstrahl ist bereit!« Das war die einzige Zeile dieses Soldaten.
    Stuart passte das gut in den Kram, weil er keine Lust hatte, mehr Text auswendig zu lernen. Er wollte nur einen Speer tragen, mit dem er Prinzessin Penelope mit dem Tode bedrohen konnte, und dabei am Abend der Aufführung cool rüberkommen. Das weiß ich, weil Stuart Maxwell es mir selbst erzählt hat.
    Doch es stellte sich heraus, dass alle Mädchen in unserer Klasse außer Rosemarie, die auch einen Soldaten spielen wollte (und Erica, die die gute Fee, und Caroline, die das Einhorn spielen wollten), darauf brannten, die Rolle der Prinzessin Penelope zu übernehmen.
    Das kam alles heraus, als wir auf dem Boden saßen und darauf warteten, aufgerufen zu werden. Ein Mädchen nach dem anderen stieg auf die Bühne und las das Gleiche vor: Prinzessin Penelopes Ansprache an ihre Stiefmutter, in der es um die Bedeutung von Recycling und die Verantwortung ging, den
Planeten für kommende Generationen zu bewahren und ihn etwas sauberer zu hinterlassen als wir ihn vorgefunden haben. Danach opfert Prinzessin Penelope sich selbst, um den Planeten davor zu retten, vom Verschmutzungsstrahl der bösen Königin zerstört zu werden (aber die gute Fee der Prinzessin macht alles wieder gut, indem sie einen Zauber aus schützenden wiederverwertbaren Stoffbeuteln um Penelope und das Recycling-Reich webt. Der Verschmutzungsstrahl der bösen Königin prallt daran ab und trifft sie schließlich selbst in die Brust, woraufhin sie tot umfällt).
    Beim Vorsprechen saßen Sophie, Caroline, Erica und Rosemarie nebeneinander und klatschen lautstark für alle Mädchen, die vorsprachen, auch wenn sie ehrlich gesagt, lausig schauspielerten. Das meine ich gar nicht böse, aber so war es eben.
    »Es kommt gar kein Gefühl rüber«, lautete Sophies Kommentar zu Mariannes Auftritt.
    Das stimmte wirklich. Marianne las Penelopes Zeilen wie ein Roboter aus dem Textbuch ab.
    »Vielleicht ist sie nur nervös«, meinte Erica, die immer versuchte, das Gute im Menschen zu sehen.
    »Wir sind alle nervös«, flüsterte Sophie.
    »Ich bin nicht nervös«, sagte Rosemarie.
    »Sie meint, die meisten von uns sind nervös«, flüsterte Caroline, »aber wir schaffen es trotzdem, nicht wie ein Roboter zu klingen.«

    Als Nächste kam Dominique. Sie hörte sich nicht wie ein Roboter an, aber gut war sie noch lange nicht. Sie las Penelopes Text so schnell vor, dass man kam etwas verstehen konnte.
    »Danke, Dominique«, sagte Mrs Hunter.
    »Das war schrecklich«, flüsterte Sophie, als Dominique sich wieder hingesetzt hatte.
    »Stimmt.« Wir waren uns einig.
    »Sophie Abramowitz?«, rief Mrs Hunter.
    Sophie war dran. Sie stöhnte kurz. Wir drückten ihr alle schnell die Hand, um ihr Glück zu wünschen. Ihre Hände waren schweißnass. Dann ließ sie los, nahm das Textbuch und lief auf die Bühne.
    Falls Sophie nervös war, merkte man es ihr nicht an. Sie las nicht zu schnell und legte viel Gefühl in ihren Vortrag. Sie war perfekt als Penelope. An Mrs Hunters Stelle würde ich ihr die Rolle geben. Sophie sah nicht nur hübsch aus, mit ihren Locken und den dunklen Augen, sie klang auch gut. Als sie die böse Königin anflehte (die Mrs Hunter hinten im Publikum sitzend sprach), sich die Sache mit dem Recycling zugunsten kommender Generationen noch mal zu überlegen, konnte man ihr Mitgefühl mit dem Elfenvolk richtig hören. Ich konnte nur hoffen, dass ich es genauso gut hinbekommen würde wie Sophie.
    »Vielen Dank, Sophie«, sagte Mrs Hunter, als sie fertig war.
    »Das war wunderbar«, sagten wir alle, als Sophie zu uns zurückkam.

    »Findet ihr wirklich?«, fragte Sophie. »Ich war so nervös. Ständig habe ich mich verhaspelt.«
    »Hat man gar nicht gemerkt«, sagte Erica, und dabei musste sie nicht besonders nett sein. Sophies Nervosität war

Weitere Kostenlose Bücher