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Allie kommt gross raus Band 4

Titel: Allie kommt gross raus Band 4 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Meg Cabot
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Meine Hände zitterten noch mehr als Sophies heute Morgen am Stoppschild. Nur mit Mühe konnte ich das Textbuch halten. Warum war ich bloß so nervös? Ich würde Cheyenne schlagen, mehr gab es nicht zu sagen. Ich würde es schaffen, indem ich Prinzessin Penelope im Gegensatz zu ihr nicht als Heulsuse darstellte. Ich wollte sie so zeigen, wie gestern in der Probe mit Onkel Jay - ein cooles Mädchen, die Retterin des Recycling-Reiches. Als eine, die Schokopops zum Frühstück isst.
    Als ich endlich auf die Bühne geklettert war, stellte ich mich direkt in die Mitte und wandte mich dem Publikum
zu. Ich hatte das Gefühl, nicht mehr Allie Finkle zu sein. Ich war Prinzessin Penelope. Ich würde um den Thron meines Vaters kämpfen, für die Verringerung des Kohlendioxid-Ausstoßes und für alle Wesen, die im Recycling-Reich lebten.
    Cheyenne hatte ich vollkommen vergessen, auch wenn ich sehen konnte, wie sie mit ihren Freundinnen flüsterte und kicherte. Aber das spielte keine Rolle. Ich war eine Prinzessin. Was kümmerte mich eine blöde Viertklässlerin mit Porträtfoto und Lebenslauf?
    Stattdessen schaute ich auf Mrs Hunters Text und fing an, laut und deutlich vorzulesen, damit meine Stimme gut rüberkam. Onkel Jay hatte mir eingetrichtert, wie wichtig das war. Eine Bühnenstimme sollte bis in die letzte Reihe dringen, damit mich alle gut hören konnten. Ich war ziemlich sicher, dass mir das gelingen würde, weil ich noch nie ein Problem damit gehabt hatte, laut zu werden. Im Gegenteil: Mrs Harrington, Ericas Mutter, hatte mich schon einmal bitten müssen, leiser zu sprechen, als wir bei Erica mit dem Puppenhaus spielten und es mit mir durchging. Ich konnte sogar lauter sprechen als Cheyenne, wenn ich wollte. Ich könnte lauter sein als alle anderen.
    Ich merkte, dass meine Interpretation von Prinzessin Penelope gut ankam - und ich laut genug war -, weil meine Klassenkameraden mich mit offenem Mund anstarrten, genau wie eben bei Cheyennes Vortrag. Patrick Day hatte wieder
aufgehört, mit seinem Mini-Computer zu spielen und sogar Cheyenne, Marianne und Dominique flüsterten nicht mehr miteinander. Ich las meinen Text genau wie ich es mit Onkel Jay geprobt hatte und verlieh ihm Gefühl und Tiefe. Das Einzige, was ich mich verunsicherte, war, dass ich an einer Stelle glaubte, Mrs Hunter lachen zu hören. Warum aber sollte sie lachen, wenn ich gerade eine tiefernste Szene aus dem Stück vorlas? Onkel Jay hatte dabei nicht gelacht. Und dabei hatten wir sie fünf oder sechs Mal geprobt. Ich musste mich verhört haben.
    Als ich fertig war, herrschte Stille. Dann fingen alle an zu klatschen, genau wie bei Cheyenne. Alle. Sogar Lenny Hsu. Und Lenny kann sich sonst für nichts erwärmen, außer für Dinosaurier.
    In diesem Augenblick wurde mir klar: Es ist einfach großartig, wenn andere einem applaudieren. Es ist sogar besser als Schokopops zum Frühstück und viel besser als wenn deine Lieblingslehrerin sagt, es wäre eine Freude, dich in der Klasse zu haben. Ich fragte mich langsam, ob es sogar noch cooler war als kleine Tierbabys zu retten, beziehungsweise Tierärztin zu werden.
    Als ich wieder zu meinen Freundinnen trat, schnappte Erica als Erste nach meiner Hand.
    »Oh, Wahnsinn, Allie«, schrie sie. »Du warst so gut! Ich hatte keinen Schimmer, wie gut du schauspielern kannst!«
    »Danke«, sagte ich und ließ es zu, dass sie mich neben sich
auf den Boden zog. Ich freute mich, dass sie meinen Vortrag gut gefunden hatte, aber ich musste zu Sophie schauen. Sie lächelte auch, neben Caroline und Rosemarie. Doch sie sah auch ein wenig beunruhigt aus.
    »Du warst echt super«, sagte Caroline.
    »Viel besser als Cheyenne«, sagte Rosemarie. »Du hast sie plattgemacht.«
    »Danke«, sagte ich noch mal. »Mein Onkel Jay hat mir beim Proben geholfen. Er hat mal einen Schauspielkurs besucht.«
    Ich wandte mich an Sophie, denn sie hatte noch gar nichts gesagt. Ich fürchtete noch mehr, sie könnte sauer auf mich sein.
    Ich wusste aber auch, dass es nur eine Möglichkeit gab, damit umzugehen - ich musste es ansprechen. Es ist immer besser, gleich offen über Dinge zu reden als sie schmoren zu lassen . Das ist eine Regel.
    »Du bist doch nicht sauer, Sophie, weil ich für Prinzessin Penelope vorgesprochen habe, oder?«, fragte ich. »Ich möchte auf keinen Fall unsere Freundschaft kaputt machen. Aber als ich gestern Abend nach Hause kam und das Stück ganz durchlas, bekam ich Lust, mich um die Rolle zu bewerben. Aber du warst so gut,

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