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Allwissend

Allwissend

Titel: Allwissend Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jeffery Deaver
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»Ihren?«
    »Ganz recht. Wir haben ihn gerade verhaftet.« Sie schaute kurz zu Herrera.
    »Einen Moment mal«, rief Chilton. »Ruhe!«, befahl Dance.
    »Wir haben einen Haftbefehl für James Chilton«, erklärte der Trooper. »Außerdem eine Beschlagnahmeverfügung für seine Computer, Akten und Geschäftsunterlagen. Für alles, was mit dem Chilton Report zusammenhängt.«
    Sie zeigten die Dokumente vor.
    »Das ist doch lächerlich«, sagte Chilton. »Verdammt, was geht hier vor?«
    »Ruhe!«, wiederholte Dance ungerührt. »Was wird ihm vorgeworfen?«
    »Widerrechtliches Betreten.«
    »Von Arnold Brubakers Grundstück?«
    »Richtig.«
    Sie lachte. »Aus genau diesem Grund habe ich ihn gerade festgenommen.«
    Die beiden Beamten starrten erst sie und dann Chilton an, um sich etwas Zeit zu verschaffen; dann nickten sie, aber unabhängig voneinander. Anscheinend hatten sie so etwas noch nie erlebt.
    »Tja, aber wir haben einen Haftbefehl«, wandte einer der Männer ein.
    »Ich verstehe. Aber er wurde bereits verhaftet, und seine Akten und Computer fallen damit in die Zuständigkeit des CBI. Wir nehmen sie gleich mit.«
    »Was für eine verfluchte Scheiße«, rief Chilton.
    »Sir, hüten Sie Ihre Zunge«, herrschte der jüngere - und größere - Trooper ihn an.
    Chilton schwieg, aber er schäumte vor Wut.
    Dann rang Kathryn Dance sich ein Lächeln ab. »Warten Sie. Wer hat den Haftbefehl beantragt? War es Hamilton Royce?«
    »Das stimmt. Von der Generalstaatsanwaltschaft in Sacramento.«
    »Ach so.« Dance entspannte sich. »Es tut mir leid, das ist alles ein großes Missverständnis. Ich war bei diesem unbefugten Betreten die leitende Ermittlerin, aber es gab ein bürokratisches Problem, und ich musste die Festnahme aufschieben. Ich habe Hamilton davon erzählt. Wahrscheinlich hat er gedacht, ich wäre so sehr mit dem Kreuz-Fall beschäftigt...«
    »Dieser Masken-Killer? Das Ding? Das ist Ihr Fall?«
    »Aber ja.«
    »Schräge Sache.«
    »Ja, das ist sie«, stimmte Dance ihm zu. »Hamilton hat wohl geglaubt, ich hätte zu viel um die Ohren, also wollte er mir einen Gefallen tun und Chilton übernehmen.« Sie schüttelte verächtlich den Kopf. »Aber ehrlich gesagt, Mr. Chilton ist mir so sehr auf den Geist gegangen, dass ich die Verhaftung unbedingt selbst durchführen wollte.«
    Sie lächelte verschwörerisch, und die beiden Trooper schlössen sich ihr einen Moment lang an.
    »Es ist meine Schuld«, fuhr Dance fort. »Ich hätte es ihm sagen müssen. Lassen Sie mich kurz telefonieren.« Sie nahm ihr Telefon vom Gürtel und wählte eine Nummer. Dann neigte sie den Kopf. »Hier ist Agent Dance«, sagte sie und berichtete von James Chiltons Festnahme. Einen Moment lang herrschte Schweigen. »Ich habe ihn bereits über seine Rechte belehrt... Der ganze Papierkram liegt in der Zentrale bereit... Sicher.« Sie nickte. »Ist gut«, sagte Dance abschließend in nachdrücklichem Tonfall und trennte die Verbindung zu der Frauenstimme, die ihr soeben mitgeteilt hatte, dass die Temperatur auf der Halbinsel Monterey morgen dreizehn Grad betragen werde und zudem Regen vorhergesagt sei.
    »Es ist alles in die Wege geleitet. Wir lochen ihn ein.« Ein Lächeln. »Es sei denn, Sie haben Lust, sich vier Stunden im Untersuchungsgefängnis von Salmas um die Ohren zu schlagen.«
    »Nein, das geht in Ordnung, Agent Dance. Brauchen Sie Hilfe, um ihn in den Wagen zu verfrachten?« Der große Trooper musterte James Chilton, als wäre der Blogger fünfzig Kilo schwerer und in der Lage, durch reine Muskelkraft die Kette der Handschellen zu zerreißen.
    »Nein, kein Problem. Das kriegen wir hin.«
    Die Männer nickten ihr zum Abschied zu, stiegen in ihren Wagen und fuhren weg.
    »Hören Sie gut zu«, knurrte Chilton mit hochrotem Kopf. »Das alles ist totaler Blödsinn, und das wissen Sie auch.«
    »Immer schön locker bleiben.« Dance drehte ihn um und nahm ihm die Handschellen ab.
    »Was hat das alles zu bedeuten?« Er rieb sich die Handgelenke. »Ich dachte, Sie würden mich verhaften.«
    »Hab ich auch. Aber dann habe ich mich entschieden, Sie wieder gehen zu lassen.«
    »Wollen Sie mich verarschen?«
    »Nein, ich rette Ihnen den Hals.« Dance steckte die Handschellen wieder ein und winkte lächelnd dem völlig verwirrten Herrera zu. Er nickte zurück.
    »Man wollte Ihnen etwas anhängen, James.«
    Nicht lange zuvor hatte Dance einen Anruf von ihrer Assistentin erhalten. Maryellen war misstrauisch geworden, als Charles Overby erst anrief, um

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