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Alma Mater

Alma Mater

Titel: Alma Mater Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rita Mae Brown
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Bikini die Haare unten wegmachen lassen – ooh, autsch –, warum kann Itsi sich dann nicht die Tittenhaare wegmachen lassen?«
     
»Weil sie weiß, daß du zu ihr hingucken willst«, sagte Jinx lachend.
     
»Will ich nicht.« Mignon stieß angeekelt einen kleinen Schrei aus.
     
»Ist ja gut, Mignon. Du bist meine kleine Schwester. Ich hab dich lieb, egal was passiert.« Vic heuchelte Aufrichtigkeit.
     
»Ich auch. Ich hab ’ne Menge Freunde und Freundinnen, die andersrum sind. Du kannst meine neueste lesbische Freundin sein.« Jinx hatte das Ende des Rosenbeetes erreicht.
     
»Ich würde sterben!« Mignons Stimme näherte sich ihrer Obergrenze.
     
»Bestimmt nicht«, neckte Chris sie.
     
»Ich weiß, daß du’s Charly auf Französisch besorgst, Vic.«
     
Vic ging auf Mignon zu, die schnell die Hände hob. Sie war ihrer großen, kräftigen Schwester nicht gewachsen. »Tu ich nicht.«
     
»Ich hab euch diesen Sommer gesehn. Er hatte die Hände überall auf dir drauf.«
     
»Das hat nichts mit blasen zu tun, Mignon.« Jinx stach den Spaten in den Mulchhaufen.
     
»Wenn sie ihm einen runterholt, dann bläst sie ihm auch einen.«
     
»Ein für alle Mal, du kleines Arschloch, ich tu’s nicht. Aber das ist keine Art zu reden, wenn Chris dabei ist. Du bist unmöglich.«
     
Bekümmert fragte Mignon: »Hat denn keine von euch einem Kerl schon mal einen geblasen? Ich will alles darüber wissen.«
     
»Frag Hojo«, erwiderte Vic wie aus der Pistole geschossen.
     
»Wenn sie dir Ohrlöcher gestochen hat, wird sie dir auch zeigen, wie man das macht«, fügte Jinx hinzu. »Ohne Zähne.«
     
»Kraaaass!«
     
»Du bist doch diejenige, die wissen will wie Blasen geht«, hielt Chris ihr vor. Sie fand sich superlässig.
     
»Genau. Ich bin außen vor. Marjorie hat irre Titten, und alle wissen es. Sie kann jeden Jungen kriegen, den sie will. Lisa hat Jungs noch und nöcher. Ich bin so was wie der Lahmarsch der zehnten Klasse.«
     
»Hey, ich bin einundzwanzig und tu nichts dergleichen. Außerdem, es tun, bloß um’s zu tun, ist so was von uncool.« Jinx war mitfühlend.
     
»Ja«, stimmte Mignon zu, aber nicht sehr überzeugt. »Wenn du’s tätest, dann würdest du’s mir doch erzählen, oder?«
     
Jinx lachte. »Na klar.«
     
»Ich nicht. Du kannst kein Geheimnis für dich behalten«, zog Vic sie auf.
     
»Kann ich wohl. Ich behalte schon lange Geheimnisse für mich.«
     
Später fuhren die drei College-Mädchen Mignon zum Highschool-Footballspiel; danach kurvten sie in dem Impala durch die Stadt, mit offenem Verdeck. Weil sie alle drei auf dem Vordersitz saßen, konnte Vic beim Fahren den rechten Arm um Chris legen. Jinx hatte den linken Arm um Chris gelegt, somit sah es unverdächtig aus.
     
Als das Spiel aus war und Mignon wieder im Auto saß, war Vics Herz am Zerspringen. Sie konnte das Klopfen überall spüren, vor allem zwischen ihren Beinen. Sie fragte sich, wie Männer mit einem Ständer das aushielten; denn die Empfindung, die sie hatte, war angenehm und schmerzlich zugleich.
     
Während Mignon drauflos plapperte, legte Jinx, die jetzt hinten saß, den Kopf zurück, um die Sterne zu betrachten. Sie beneidete Vic und Chris. Sie beneidete sie nicht darum, daß sie als Frauen zusammen waren, sondern sie beneidete sie um die körperliche Verbundenheit, die Erregung. Sie fürchtete, daß sie so etwas nie finden würde. Als endlich alle ins Bett gekrochen waren, wartete Vic noch fünfzehn Minuten, dann wünschte sie Jinx eine gute Nacht.
     
Leise öffnete sie die Tür zum Gästezimmer. »Ich dachte, ich sterbe. Ich dachte, sie gehn nie schlafen.« Sie schloß die Tür hinter sich und verriegelte sie.
     
Just in diesem Augenblick wurde ein Zettel unter der Tür zwischen dem Gästezimmer und Mignons Zimmer durchgeschoben. Vic hob ihn auf. Chris flüsterte: »Sie ist unerbittlich.«
     
Vic kritzelte auf den Zettel: »Verzieh dich!«
     
Chris sagte: »Das kannst du nicht machen. Dann weiß sie, daß du hier bist.«
     
»Stimmt, hab ich vergessen.« Vics Augenbrauen schnellten in die Höhe.
     
»Das wird sie stoppen.« Chris schrieb auf ein neues Blatt Papier: »Ich geh jetzt schlafen. Wir sehen uns morgen.«
     
Vic schob es unter der Tür hindurch. Zur Sicherheit hob sie vorsichtig den Stuhl hinter dem kleinen Sekretär hervor und klemmte ihn unter den Knauf der Verbindungstür. Sie knipste die Nachttischlampe aus, zog die Bettdecke hoch, fühlte die kühlen, sauberen Laken.
     
»Komm her.«

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