Alma Mater
ideal.« Mignon schürzte die Lippen. »Jinx’ sind natürlich in Ordnung. Chris, dich hab ich noch nicht nackt gesehn, aber…«
»Mignon, du benimmst dich absolut daneben.« R. J. sah sie im Rückspiegel an.
»Ach Mom, tu doch nicht so, als ob niemand wüßte, was jeder hat. Wir ziehn uns alle nackt aus, wenn wir Sport haben, und ein paar von den armen Mädels muß geholfen werden. Ich will später plastische Chirurgin werden und stinke-, stinkereich.«
»Meine Schwester, die Tittenärztin.«
»Ich könnte was Schlimmeres werden.« Mignon genoß die Aufmerksamkeit. »Fachärztin für Mastdarmerkrankungen.«
Unterdessen schüttelten sich alle dermaßen vor Lachen, daß Bunny Mühe hatte, nicht von der Straße abzukommen.
»Ich hatte keine Ahnung, daß Brüste dich so beschäftigen. Mutter, vielleicht müssen wir Mignons Lebensrichtung überdenken«, sagte Vic.
»Haha.« Mignon machte die Augen zu und wieder auf. »Aber das Beste war, wie Buzz versucht hat, seinen na ihr wißt schon zu verstecken und gleichzeitig zu gehen.«
R. J. meinte zu Bunny: »Ich kann mich nicht erinnern, solche Gespräche geführt zu haben, als wir in dem Alter waren.«
»Haben wir auch nicht, Herzchen. Du warst zu sehr unterdrückt. Ich bin baß erstaunt, daß du diese zwei Musterexemplare da auf dem Rücksitz hervorgebracht hast. Ich vermute, ihr habt’s nur zweimal gemacht.«
Mignon schnellte nach vorn, eine Hand auf Bunnys, eine auf R. J.s Sitz. »Tante Bunny, wurde Mom wirklich unterdrückt? Wie die Episkopalen?«
»Wir sind alle Episkopalen.« R. J. schüttelte den Kopf.
»Deine Mutter war und ist eine anständige Dame.«
»Mannomann, das müssen wir ausgleichen.« Mignon zwickte ihre Mutter in die Ohrläppchen.
»Chris, ich entschuldige mich für mein ungebührliches Kind.«
»Mrs. Savedge, sie ist eine One-Woman-Show.« Chris lächelte.
»Die Gong Show«, erklärte Vic.
»Laverne and Shirley«, ergänzte Jinx. »Mignon, wenn du auf Tittenpatrouille bist, dann frag ich mich, was Lisa so anstellt. Und erzähl um Himmels willen meiner Mutter nichts davon.«
»Lisa ist kein Blitzer.« Mignon hatte Lisa gern, wußte aber, daß sie eine rebellische Ader hatte.
Bunny bog in die Zufahrt ein, ging vom Gas, um Piper nicht zu überfahren, parkte dann den Wagen. Mignon kletterte über Vic hinweg und lief zu dem Hund, um ihn zu umarmen.
»Ich will keine Kinder haben. Ich lebe in Angst um meine Gene«, sagte Vic. Sie machte die Wagentür zu, als Chris ausgestiegen war, und streifte sie dabei leicht. Ein köstlicher Schauder rieselte über ihren Bauch.
»Du wirst ein ganzes Haus voll Kinder haben«, prophezeite Bunny. Mignon kam wieder zu ihnen; die Arme in Schulterhöhe erhoben, wackelte sie mit dem Busen wie eine Stripperin und sang dabei den Stripper-Song aus dem Musical Gypsy.
Jinx rief J.R. zu: »Das wär’s doch, Mrs. Savedge. Lassen Sie sie zur Bühne gehen. Sie kann Stripperin werden.«
»Pornofilme«, sagte Vic.
R. J. fragte auf dem Weg zur Hintertür: »Victoria, hast du Pornofilme gesehen?«
»Ja, Mutter.« Vic wurde rot.
»Nicht zu fassen.« R. J. wurde ebenfalls rot.
Sobald sie im Haus waren, sauste Mignon direkt zum Kühlschrank.
»Das war nämlich so, Mrs. Savedge, wir haben uns den Film zu mehreren ausgeliehen. Es war nicht Vic allein. So was wie eine Herrenpartie, bloß unter Mädchen«, erklärte Jinx.
»Ich hab so was nie gesehen.« R. J. wirkte ehrlich überrascht.
»Ich schon«, gab Bunny unbekümmert zu. »Es fehlt an Fantasie, ist aber um Klassen besser, als mit den Mädels Bridge spielen.«
»Mignon?« R. J. machte die Kühlschranktür zu.
»Ich hab keinen gesehn.«
»Da bin ich aber erleichtert. Biete unseren Gästen Erfrischungen an, bevor du dir selbst was nimmst.«
»Oh, ja. ’tschuldigung, Mom.« Mignon fragte, wer Cola oder einen Drink wollte und verteilte das Gewünschte. Jedes Mal, wenn ihre Mutter ihr den Rücken zukehrte, vollführte sie den Stripperinnen-Wackler.
Vic flüsterte Chris zu: »Wenn du das tätest, würde ich dir gleich hier in der Küche die Kleider vom Leibe reißen.«
»Das kannst du später machen«, flüsterte Chris zurück.
»Ihr sprecht über mich!« Mignon reichte Jinx ein hohes Glas Sodawasser mit einer Zitronenscheibe.
»Das würde dir so passen.« Chris lachte über sie.
»Aber ihr habt über Brüste gesprochen. Meine Schwester ist«,
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