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Alma Mater

Alma Mater

Titel: Alma Mater Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rita Mae Brown
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Hause. Ehrlich. Dann gibt Mom Ruhe.«
     
»Mit mir wird Mutter nie glücklich sein.« Ein bitterer Ton hatte sich in Jinx’ Stimme geschlichen.
     
»Gib ihr einfach Recht.« Lisa, die verärgert war und sich gern theatralisch gab, hob die Hände. »Mom ist prima, wenn du ihr Recht gibst. Es spielt keine Rolle, ob das deine ehrliche Meinung ist oder nicht. Lüg einfach.«
     
»Aus dir wird mal ’ne erstklassige Politikerin«, sagte R. J. die zu ihnen getreten war. »Alles Gute zum Geburtstag.«
     
»Oh, danke, Mrs. Savedge. Darf ich mit Mignon eine Runde drehen?«
     
»Klar.« R. J. lächelte. »Mignon, du machst deine Arbeit fertig, wenn du zurück bist, ja?«
     
»Ja, Ma’am.«
     
Die zwei Mädchen sprangen in das stabile blaßblaue Gefährt und wendeten. Als Lisa langsam die Zufahrt entlang rollte, kam ihr ein Wagen in Schlangenlinien entgegen. Sie fuhr von dem Austernsplitt herunter aufs Gras.
     
Mignon sagte verdattert: »Georgia kommt vielleicht gleich hinterher, dann mußt du noch mal von der Straße runter. Ich an deiner Stelle würde machen, daß ich hier wegkomme.«
     
Sobald sie wieder in der Zufahrt war, gab Lisa Gas, daß der Splitt hinter ihr hochflog.
     
Sissy knallte die Tür ihres Plymouth zu; den Motor ließ sie laufen. »Wo ist Frank?«, rief sie zu R. J. hinüber, die gerade über den Rasen zurück an ihre Arbeit ging.
     
»Drinnen.«
     
Vic ging zu Sissys Auto und stellte den Motor ab, gerade als Georgia in der Zufahrt erschien. Georgia besaß die Geistesgegenwart, ihren Motor abzustellen.
     
Piper bellte pausenlos.
     
»Wo ist die Schlampe?« Georgias Augen quollen hervor.
     
Chris machte sich unwillkürlich hinter Vic ganz klein.
     
»Wer bitte?« Vic wollte Zeit gewinnen.
     
»Sissy, meine Schlampe von Schwester, und guck nicht so entgeistert, wenn ich das sage. Oh, hallo, Chris, hallo, Jinx.« Sie winkte R. J. zu, die sich einen Moment die Schläfen rieb und dann auf dem Rasen kehrtmachte.
     
»Na ja, Miss Wallace, Sie haben sicher Ihre Gründe.« Vics Ton war gelassen.
     
»Gründe. Hier hast du einen Grund.« Sie streckte die Hände aus und deutete die Länge eines Penis an, in diesem Fall etwa achtzehn Zentimeter. »Ich hab sie erwischt. O ja, das hab ich – und ich bring sie um. Ist mir egal, ob ich für den Rest meines Lebens hinter Gitter muß. Das ist es mir wert! «
     
»Georgia, das können wir nicht zulassen«, beschwichtigte R. J. mit seidenweicher Stimme. »Nicht wahr, Mädels? Wir würden es einfach nicht aushalten ohne dich. Sissy ist es nicht wert, daß du sie umbringst.«
     
Das freute Georgia und milderte ihren gerechten Zorn ein wenig. »Das hast du nett gesagt.« Sie senkte die Stimme. »Ich weiß, ich hab immer gewußt«, bei »gewußt« ging sie eine halbe Oktave tiefer, »daß Sissy ihre Schwächen hat. Keine Selbstbeherrschung. Die Qualmerei. Die Völlerei. Die Sauferei. Daß auch noch Hurerei auf diese Liste kommt, ist nicht grade ’ne Riesenüberraschung. Aber ich will nichts gesagt haben.« Sie hob die Hand, als wollte sie Schweigen gebieten. »Eine Frau hat das Recht auf ein bißchen Vergnügen, aber das ist, also das ist wirklich zu viel.«
     
»Kann ich Ihnen einen Drink holen?«, fragte Vic zuvorkommend.
     
»Oh, Schätzchen, der Tag hat eben erst begonnen.« Georgia schüttelte den Kopf. »Aber mit einem verschärften Orangensaft könnte ich wieder zu mir kommen. Ja, das wäre ’ne nette Erfrischung.«
     
Vic begriff, »verschärft« bedeutete, kipp ’ne Ladung Wodka in den verfluchten Orangensaft. Da Georgia nicht gesehen werden wollte, wie sie morgens um Viertel nach acht einen Wodka-Martini pichelte, war sie bereit, sich mit gespritztem Orangensaft zu begnügen.
     
Vic lief in die Küche, nahm den O-Saft und bat Chris, den Wodka aus der Bar zu holen. Dann füllte sie das Glas halb mit Wodka, halb mit Saft.
     
»Das haut sie um«, bemerkte Chris.
     
»Machst du Witze? Das ist Muttermilch für Georgia. Es gibt ihrem Tag den richtigen Kickstart.« Sie küßte Chris ganz leicht auf den Mund und schwebte dann aus der Hintertür, das Glas in der Hand, eine Serviette darunter.
     
»Oh, danke, Liebes.« Georgia kippte den Inhalt mit drei großen Schlucken hinunter.
     
»Noch einen?« Vic lächelte.
     
»Ein Vitamin-C-Stoß kann nicht schaden, oder?«
     
Vic kehrte kurz darauf mit einem frischen Drink zurück, den Georgia jedoch verschüttete, da R. J. sie auf einen Stuhl bugsierte. R. J. hoffte, daß Frank die Tür seines kleinen

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