Alma Mater
die Savedges hatte das keine so große Bedeutung.
Charly lachte auch. »Dad würde es noch besser gefallen als Mom.« Er hielt inne, nahm Vics Hand und küßte sie. »Vic, laß uns wieder zu dir gehen.«
Sie wollte mit ihm schlafen. Wenngleich sie wußte, daß es ein Abschied von diesem Teil von ihnen sein würde, wollte sie ihn noch ein einziges Mal glücklich machen.
Vic fuhr zu Jinx’ Apartment; sie wußte, daß Jinx in der Vorlesung war. Charly stellte keine Fragen. Vic sagte, es würde aufregend werden, weil es mehr oder weniger verboten sei.
Sie zog ihm das Sweatshirt aus und dann das T-Shirt, das er darunter trug. Sie fuhr mit der Zunge vom Bund seiner Trainingshose hinauf zu seinen Brustmuskeln, seinem Adamsapfel, seinen Lippen.
Sie legte die Hände um seinen straffen Hintern, fühlte die Muskeln, fühlte, wie sein Penis blitzschnell ganz steif wurde. Sie küßte ihn immerzu, während sie mit der linken Hand herumglitt und sie auf sein Suspensorium legte, ihn mit der Hitze ihrer Hand verrückt machte. Dann zog sie ihm Jogginghose und Suspensorium mit einem einzigen Ruck herunter. Sie fühlte die glatte Haut seines Penis, die Hitze, die Spitze. Er küßte sie auf die Stirn, die Nase, den Mund.
Sie warfen sich auf Jinx’ ungemachtes Bett, vereinten sich binnen Sekunden, kamen binnen Minuten.
Charly, über ihr, stützte sich auf die Ellbogen, atmete schwer. Sein Penis erschlaffte für einen Moment und wurde wieder steif.
»Können Männer einen Mehrfachorgasmus haben?«, flüsterte er, begeistert von der Möglichkeit.
»Warum nicht?« Sie schob sich unter ihn. Dieses Mal dauerte es länger, war aber nicht weniger vergnüglich.
Danach rollte er sich auf die Seite.
»Für meine erste Million schreibe ich ein Buch über mehrfachorgiastische Männer.« Er streichelte ihren Bauch. Er liebte ihre Waschbrettmuskeln. »Ich brauche nur dich.«
Sie duschten. Vic schrieb Jinx einen Zettel, sie würde ihr alles erklären und sie schulde ihr ein Essen und neue Bettwäsche. Sie zog das Bett ab und bezog es mit Charlys Hilfe frisch. Sie setzte ihn am Wohnheim ab, damit er sich für die Vorlesung umziehen konnte.
Sie fuhr zum Discountladen und kaufte eine Garnitur weiße Baumwoll-Bettwäsche für Jinx und eine herabgesetzte kastanienbraune Decke für sich selbst.
Sie wollte Chris nichts sagen. Es würde ihr nur wehtun. Sie hätte heute Morgen mit Charly Schluß machen sollen, aber sie hatte die Worte nicht herausgebracht. Doch so gut sich Sex mit Charly auch anfühlte, Chris’ Liebe war wie eine Brandbombe. Vielleicht hatte sie ein letztes Mal mit Charly gebraucht, um sich zu vergewissern, wohin sie gehörte.
Sie sagte sich, daß es niemanden etwas anging außer sie selbst, aber eine Woge von Schuldgefühl und Verwirrung schlug über ihr zusammen. Sie fühlte sich schuldig, weil sie Chris betrogen hatte, schuldig, weil sie Charly verletzen, schuldig, weil sie ihre Eltern enttäuschen würde.
Sie kämpfte mit den Tränen. Vielleicht lernt der Mensch nur aus dem Schlamassel, den er anrichtet, dachte sie. Sie hatte jedenfalls für ein mordsmäßiges Chaos gesorgt. Der Seelsorger, dem Vics Geständnis, von dem ihm Dekan Hansen berichtet hatte, zunächst nicht ganz geheuer war, stürzte sich alsbald voller Enthusiasmus darauf. Die Bestrafung einer schönen Frau verschaffte größere emotionale Revanche als die Bestrafung eines Mannes.
Pastor Whitby hatte Dekan Hansen und den zwei anderen Herren von der College-Verwaltung, die ihn begleiteten, großzügig Sherry angeboten.
Als ersten Schritt gedachte der Pastor einen Zeitungsreporter anzurufen und ihm die Story zu erzählen. Dekan Hansen wandte ein, das College habe dieses Jahr schon genug negative Schlagzeilen gemacht. Lieber vergeben und vergessen.
Der Pastor sträubte sich. Junge Leute müßten für ihre Missetaten zur Rechenschaft gezogen werden.
Als die Diskussion sich zu einem Monolog des Pastors ausweitete, wurde dem Dekan und seinen Kollegen klar, daß der einzige Weg, ihn zufrieden zu stellen und zugleich das College zu schützen, die Bestrafung Victoria Savedges war. Obwohl keiner von ihnen dies wünschte, zumal sie einen makellosen Ruf und gute Zensuren hatte, mußten die Erfordernisse des Ganzen über seine Teile gestellt werden.
Nach zwei Stunden, in denen der Pastor eifrig nach der Karaffe gegriffen hatte, endete die Besprechung. Der Pastor erklärte sich einverstanden, weder der
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