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Almuric

Titel: Almuric Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert E. Howard
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niemals jemand kannte außer der Königin von Yugga und ihrem Vertrauten.«
    Ich spürte, dass sie lautlos zu mir herübergekommen waren und auf mich hinunterstarrten. Ich bewegte mich unruhig und brabbelte Unverständliches, wie es ein Betrunkener im Schlafe tut.
    Yasmena lachte.
    »Keine Sorge – vor dem Morgengrauen hört der nichts mehr. Er würde aus seiner Betäubung nicht aufwachen, selbst wenn die ganze Stadt in den Fluss Yogh stürzte! Dieser Narr! In dieser Nacht hätte er über die Welt geherrscht, denn die Königin der Welt hätte ihm gehört – für eine Nacht. Aber eher verliert ein Leopard seine Flecken als ein Barbar seine tierische Stupidität.«
    »So lass ihn doch foltern«, schlug Gotrah vor.
    »Nein – ich will einen Mann, kein zerbrochenes Wrack. Auch glaube ich nicht, dass Feuer oder Stahl ihn brechen könnten. Nein. Ich bin Yasmena, und er wird mich lieben, bevor ich ihn den Geiern vorwerfe! Hast du die Kothanerin Altha zur Mondjungfrau bestimmt?«
    »Jawohl, Königin der Nachtgestirne, so wie du es wünschtest. Heute in sechzig Tagen, wenn der Mond sich rundet, wird sie mit den anderen Mädchen zum Mondfest tanzen.«
    »Gut. Lass sie Tag und Nacht bewachen. Wenn dieser Wilde erfährt, was wir für sein Herzchen planen, werden ihn keine Ketten und Schlösser halten können.«
    »Hundertundfünfzig Männer bewachen die Jungfrauen, oh Herrin«, antwortete Gotrah. »Auch Eisenhand könnte sie nicht überwältigen.«
    »Dann ist es gut. Nun aber zu dieser anderen Sache – hast du das Pergament vorbereitet?«
    »Natürlich.«
    »So will ich es mit meinem Zeichen versehen. Gib mir den Stift.«
    Ich hörte das Rascheln einer Pergamentrolle, die geglättet wird, und das Kratzen einer scharfen Spitze, dann sagte die Königin:
    »So, nun lege die Rolle auf den Altar. Wie das Dokument verkündet, wird morgen die fleischgewordene Göttin ihren treuen Untertanen und Gläubigen, den blauen Schweinen von Akka, im Tempel erscheinen – hahaha! Es amüsiert mich immer wieder, das tierische Staunen in ihren dummen Gesichtern zu beobachten, wenn ich aus dem Schatten der goldenen Wand erscheine und meine stupiden Anbeter mit ausgebreiteten Armen segne! Welche hirnlosen Narren sie doch sind, niemals in tausend Jahren die Geheimtür entdeckt zu haben und den Schacht, der von ihrem Tempel hier in dieses Zimmer führt!«
    »Das ist nicht so erstaunlich«, grunzte Gotrah. »Außer zu besonderen Anlässen wie morgen kommt doch nie ein anderer als der Priester in den Tempel, und der ist viel zu abergläubisch, den goldenen Wandschirm auch nur anzurühren. Und die Geheimtür ist von außen auch nicht zu erkennen.«
    »Ja. Aber geh jetzt«, sagte Yasmena.
    Ich hörte, wie Gotrah einen Pelzteppich fortzog, und dann ein leichtes Knirschen. Meine Neugier ließ mich vorsichtig ein Auge öffnen und ich sah gerade noch durch den schmalen Lidspalt, wie Gotrah in einem dunklen Loch im Boden verschwand und die schwere Steinplatte sich über ihm wieder schloss. Ich lag bewegungslos, wagte auch kein Blinzeln mehr, und lauschte nur Yasmenas pantherhaftem Schritt, mit dem sie die Kammer wütend durchquerte.
    Schließlich hielt sie inne, stand über mich gebeugt, und ich fühlte ihren Blick auf mir brennen. Plötzlich schlug sie mir ins Gesicht, und irgendein Schmuckstein an ihrer Hand musste mir die Haut aufgerissen haben, denn warm sickerte mir Blut über die Wange. Ich rührte mich jedoch nicht, und nach einigen Augenblicken wandte sie sich um und verließ, Verwünschungen murmelnd, die Kammer.
    Als sich die Tür hinter ihr schloss, sprang ich auf die Füße und musterte den Steinboden; dort, wo Gotrah verschwunden war, war der Pelzbelag zur Seite geschoben, aber ich suchte vergeblich nach einem Spalt oder sonst einem Anzeichen einer Geheimtür. Und jeden Augenblick konnte Yasmena zurückkommen! Plötzlich drehte sich unter meinen tastenden Fingern eine der schwarzglänzenden Steinplatten wie von selbst. Mit einem Satz sprang ich hinter eines der Ruhebetten und wartete dort niedergekauert. Aus dem finsteren Viereck im Boden tauchte nun Gotrahs schmaler Kahlschädel auf, dann seine Schultern und Schwingen.
    Er stieg herauf in die Kammer und wandte sich um, die geöffnete Falltür wieder zu schließen. Mit einem Raubtiersprung setzte ich über die Bank und schleuderte ihn zu Boden.
    Noch im Sprung fanden meine Finger seine Kehle und erstickten seinen Schrei. Verzweifelt versuchte er, sich unter dem Gewicht meines Körpers

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