Alpenglühen am Broadway (Bronco Baxter - Gay Crime Story 3)
ich. »Ein toller Sportler. Und man sieht ihm an, dass er regelmäßig zum
Hanteltraining geht.«
»Und er soll
auf gut gebaute Blondinen stehen«, sagte Donald und lachte. »Das kann ich gut
verstehen.«
Der Barkeeper
schob uns die Drinks zu. Ich nahm einen Schluck aus meinem Cocktailglas.
»Spielst du auch Baseball?«, fragte ich den Feuerwehrmann.
Donald
schüttelte den Kopf. »Nein, aber ich bin im Feuerwehrschwimmverein. Dadurch
halte ich mich fit.« Er trank von seiner Bloody Mary . »Und was machst
du, um keine Wampe zu bekommen?«
»Ich gehe
mehrfach in der Woche in den Muscle Steel Club und mache Übungen mit der
Hantel«, sagte ich und hoffte, damit Eindruck auf ihn zu machen.
»Das klingt
gut. Das wäre bestimmt auch etwas für mich«, meinte Donald. »Das wäre ein guter
Ausgleich, wenn ich erschöpft von der Arbeit bin.«
»Ich nehme
dich mal mit«, versprach ich ihm.
»Dafür kommst
du mit zum Schwimmen.« Der Feuerwehrmann haute mir auf die Schulter. »Gäste
sind immer willkommen.«
»Sehr gerne.
Und wann ist euer nächstes Training?«, erkundigte ich mich und freute mich
darauf, Donald demnächst nur mit einer Badehose bekleidet zu sehen.
Der
Feuerwehrmann trank von seinem Cocktail und schmunzelte. »Stell dir vor,
Bronco, letzte Woche vergaß mein Kollege Eddie seine Badehose«, erzählte er.
»Ich lieh ihm meine Ersatzhose, obwohl sie ihm viel zu weit war. Ich habe immer
zwei Badehosen dabei, falls mal die Kordel reißen sollte. Und dann kraulten wir
mit den Kameraden um die Wette und Eddie gewann. Als er aus dem Wasserbecken
herauskletterte, verlor er die Badehose, die ich ihm geliehen hatte, und stand
unten ohne da.«
Ich lachte
lautstark. »Und lohnte sich der Anblick?«
Donald sah
mich von oben bis unten mit verkniffenen Augen an. »Solche Geschichten hörst du
wohl gerne?«, meinte er, wandte sich von mir ab und trank seinen Cocktail aus.
»Soll ich uns
einen zweiten Drink bestellen?«, fragte ich und ärgerte mich über meine
Anspielung.
Er schüttelte
den Kopf. »Lass uns lieber etwas essen gehen«, schlug er zu meiner Überraschung
vor. »Ich kenne in der Nähe ein italienisches Restaurant, dort gibt es eine
sehr gute Pizza.«
»Kann es nicht
etwas anderes sein als Italienisch?«, warf ich ein. »Mir ist zurzeit nicht nach
Pizza.«
»Ist aber
nahrhaft und billig«, sagte Donald. »Und ich brauche Kraft für meinen Job.« Ich
übernahm die Rechnung und bezahlte beim Barkeeper die Drinks. Wir verließen die Chocolate Bar und gingen in Richtung des Times Square.
Vor einem
Sportgeschäft blieb Donald stehen. »Ich könnte eine neue Badehose gebrauchen«,
sagte er und machte einer älteren Dame Platz, die mit einem Hündchen einen
Abendspaziergang unternahm. Das Hündchen kläffte den Feuerwehrmann an.
»Wo wohnst
du?«, fragte Donald, als wir weitergingen.
»Vier
Stationen vom Times Square. Und du?«
»Zusammen mit
meiner Tante in einem Haus in Brooklyn. Ich habe in der ersten Etage eine
Dreizimmerwohnung. Eigentlich ist sie viel zu groß für mich, aber ich brauche
keine Miete zu bezahlen.«
Es fing wieder
zu nieseln an. Wir beschleunigten unsere Schritte.
»Da ist es«,
sagte der Feuerwehrmann und blieb vor dem italienischen Restaurant Paolo’s stehen,
das auch am späten Abend gut besucht war. Nachdem wir es betreten und die Hüte
und Mäntel an der Garderobe abgegeben hatten, kam ein junger und gutaussehender
Kellner auf uns zu. »Wollen Sie am Fenster sitzen?«, fragte er. »Von dort aus
haben Sie einen schönen Blick auf die Straße.«
»Gerne«, sagte
Donald.
»Dann folgen
Sie mir bitte.« Er führte uns zu einem Tisch, von dem man auf die 49. Straße
blicken konnte, die von einigen Laternen beleuchtet wurde. Da am späten Abend
nur noch wenige Autos fuhren, war die Straße fast menschenleer. Es nieselte
immer noch.
Der
Feuerwehrmann nahm an der rechten Seite des Tisches Platz, ich setzte mich ihm
gegenüber. Der Kellner zündete eine Kerze in einem silbernen Leuchter an, der
auf der rot-weiß karierten Tischdecke stand, und erkundigte sich nach unseren
Wünschen.
»Was trinken
wir?«, fragte Donald. Ich entschied mich für einen Chianti, er wählte einen
Weißwein. Nachdem er die Bestellung aufgegeben hatte, sah er den Kellner
prüfend an. »Wir kennen uns, nicht wahr?«
Die Bedienung
sagte nichts.
»Jetzt weiß
ich es«, rief Donald und strich sich über den Schnauzbart. »Du warst in der
Show Hellzapoppin dabei.«
»Ach, ja, und
du bist einer der
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