Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Alpenglühen am Broadway (Bronco Baxter - Gay Crime Story 3)

Alpenglühen am Broadway (Bronco Baxter - Gay Crime Story 3)

Titel: Alpenglühen am Broadway (Bronco Baxter - Gay Crime Story 3) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tom Dillinger
Vom Netzwerk:
gesagt?«
    »Das erfährst
du ebenfalls in der Bar.«
     
    *
* *
     

In New York
kann der Winter heftig sein, vor allem die Wochen nach Neujahr brachten immer
wieder Massen an Schnee, unter dem das städtische Leben zu ersticken drohte. In
diesem Februar war es anders. Auf dem Weg zur abendlichen Vorstellung
herrschten auf der Straße vorfrühlingshafte Temperaturen und ich war froh,
endlich wieder auf einen Schal verzichten zu können.
    Ich dachte an
meinen gestrigen Besuch mit René in der Chocolate Bar . Der Kostümbildner
hatte mir unterhaltsame Geschichten aus der Welt des Theaters erzählt. Einen
Annäherungsversuch machte er nicht. Er wusste, dass es zwecklos war, und gab
sich damit zufrieden, dass ich ihm einige Drinks spendierte und über seine
Theateranekdoten lachte. Wir sprachen auch über Mr. Idaho. Er bewunderte mich
und plante, sich für die New Yorker Meisterschaft im Bodybuilding zu bewerben.
Ich sollte ihn dafür trainieren. Mr. Idaho hatte René gebeten, mich darauf
anzusprechen. Wieso er mich nicht selbst gefragt hatte, war mir ein Rätsel.
Zwischendurch lenkte ich unser Gespräch auch auf Donald, aber René wusste außer
von seinen Erfolgen als Brustschwimmer nichts zu berichten – oder er wollte mir
nichts anvertrauen.
     
    Der Times Square
war vor Beginn der abendlichen Theateraufführungen sehr belebt. Leuchtreklamen
blinkten, Taxis hielten und schick angezogene Theaterbesucher stiegen aus, um
vor der Vorstellung noch in ein Restaurant zu gehen.
    Eine
weißhaarige Frau bat mich, ihr eine Rose abzukaufen. Das lehnte ich freundlich
ab. Ein Penner schnorrte mich an, ob ich ihm eine Zigarette geben könnte – ich
gab ihm zwei.
     
    Vor der
Auslage eines Sportgeschäfts blieb ich stehen und beschloss, Donald eine neue
Badehose zu kaufen und mir auch, um mich mit ihm und den anderen
Feuerwehrmännern im Schwimmbad zu tummeln. Hoffentlich hatte er es sich nach
der gestrigen Szene in Brendas Büro nicht anders überlegt. Wieso war es ihm so
wichtig gewesen, in Brendas Büro herumzuschnüffeln? Möglicherweise hatten die
Einträge in dem Notizbuch eine ganz andere Bedeutung, und im Grunde genommen
interessierte mich das alles auch nicht. Ich hatte gerne meine Ruhe.
     
    Ich blickte
auf eine Uhr, die über dem Sportgeschäft hing, und verschob den Kauf der
Badehose auf den nächsten Tag, da ich pünktlich zur Vorstellung eintreffen
wollte. Zwei Matrosen in weißen Ausgehuniformen schlenderten an mir vorbei, ich
malte mir auf dem Weg zum Theater einen Dreier mit ihnen aus. Wäre Donald
dabei, dann hätten wir einen netten Vierer. Und wenn er nicht dabei sein
wollte, dann war mir das inzwischen auch egal. Schließlich gab es noch Tony.
     
    »Geht’s wieder
besser, Bill?«, fragte ich den Pförtner, nachdem ich das Forty-Sixth Street
Theatre betreten hatte. »Was macht die Erkältung?«
    »Ich fühle
mich wieder fit«, sagte er.
    »Hast du etwas
von Tony gehört?«
    »Der ist
wieder da.«
    Ich zog den
Trenchcoat und das Sakko aus, hängte die Kleidung an den Haken und warf mir den
grauen Kittel über.
     
    Am
Inspizientenpult diskutierte William mit Mr. Idaho. Ich hörte nicht hin. Falls
es etwas zu regeln gab, würde man mich rufen. So ging ich zum Wasserspender, um
etwas zu trinken. Tony, der bereits sein Kostüm trug, kam mir aus der Garderobe
der Tänzer entgegen. »Wie geht’s dir?«, fragte ich ihn und schenkte mir ein
halbes Glas Wasser ein. »Was macht die Nase?«
    »Alles in
Ordnung«, sagte er erleichtert. »Ich bin auf dem Weg zur Maskenbildnerei.«
    Ich sah ihn
prüfend an und trank einen Schluck. »Du siehst auch ohne Schminke wieder gut
aus«, sagte ich charmant.
    Der Tänzer
lachte. »Findest du?«
    »Ja, du bist
ein netter, sympathischer Bursche.«
    »Das hat Mr.
Idaho auch gesagt«, antwortete er.
    Nun musste ich
lachen und stellte das Glas neben dem Wasserspender ab. »Ach, Mr. Idaho. Von
solchen Burschen gibt es viele. Die laufen in meinem Sportclub dutzendweise
herum. Mich jedoch gibt es nur einmal.« Ich griff unter meinem offenen Kittel
nach den blauen Hosenträgern, zog sie hoch und ließ sie mir auf die Brust
klatschen.
    »Wow«, sagte
Tony.
    »Sollen wir
nach der Vorstellung noch in die Chocolate Bar gehen?«, schlug ich vor.
    »Dazu habe ich
heute leider keine Zeit«, erwiderte der Tänzer. »Wie wäre es morgen nach der
Vorstellung? Heute bin ich schon verabredet.«
    »Mit Donald?«,
entfuhr es mir.
    »Der
Feuerwehrmann?«, sagte Tony und blickte sich um. »Nimm doch vor

Weitere Kostenlose Bücher