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Alpengold (German Edition)

Alpengold (German Edition)

Titel: Alpengold (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Heiko Grießbach
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wolltest“, sagte Tina mit Verachtung in der Stimme, sie sah ihren Vater nicht an. „Jetzt lass uns doch gehen, bitte.“
    „Wir hatten abgemacht, dass Sie die Mädchen laufen lassen“, rief Chris, nun auch wütend, wie Jens. „Wir haben unseren Teil der Abmachung eingehalten.“
    „Ich lasse sie ja laufen, wie ich gesagt habe. Bis in den Keller.“ Probst lachte sich über seinen Witz halb tot. Unten warf er Jens einen Schlüssel zu und ließ ihn das Schloß an einer Metalltür aufschließen. Es war eine Brandschutztür und sehr massiv. Probst nahm ihm den Schlüssel wieder ab, verlangte Handy und Autoschlüssel von Chris und bevor er die Tür hinter ihnen wieder abschloss, sagte er: „Ihr sollt da drin nicht verhungern, nur ein paar Stunden abwarten. Wenn ich genug Vorsprung habe, rufe ich meinen Kumpel, den Hotelier an, er soll euch dann rauslassen. Nun macht‘s gut. Ich hoffe, im Auto ist genug Gold, sonst komme ich zurück und mache euch alle.“
    „Verdammter Mist!“, meldete sich zuerst Sandra, als Probst weg war.
    „Das kannst du laut sagen“, Jens trat nahe an Tina und musterte sie. „Alles okay?“
    „Sie nickte und lächelte unglücklich. „Hey, gut siehst du aus, muskulöser, erwachsener und dein Haarschnitt gefällt mir. Der Mittelscheitel war echt ätzend.“
    Jens lächelte. „Danke Tina.“
    Sie strich zärtlich über seine Haarstoppeln. „Ich war so dumm, blöd, arrogant, ignorant ...“
    „Und zickig“, ergänzte er.
    „Aber das ist vorbei. Mein Vater hat sich extrem verändert, zum negativen hin. Er ist so böse und gemein geworden, begeht Verbrechen, hat Mama sitzen gelassen.“ Jetzt weinte sie. „Ich hab‘ mich auch verändert, ich sehe jetzt vieles anders als früher und habe begriffen, wie kurz das Leben ist. Man muss jeden Tag nutzen und versuchen, glücklich zu sein.“
    „Das stimmt.“ Jens lächelte und nahm Tina in den Arm.
    „Oh Mann, na super!“, rief Chris. „Turtelt ihr jetzt eine Runde? Das könnt ihr später stundenlang machen, aber doch nicht jetzt! Manja ist im Auto! Was denkt ihr, was Probst mit ihr macht?“
    „Manja?“, fragte Sandra.
    „Das ist Chris‘ Turteltäubchen“, sagte Jens. „Er wird ihr nichts tun, denke ich. Wahrscheinlich wird er sie später irgendwo aussetzen.“
    „Mann, sitzen wir in der Scheiße. Der Typ hat uns schön geleimt. Ich hoffe nur, Manja dreht nicht durch und greift den Kerl mit nackten Händen an, wenn sie merkt, es stimmt etwas nicht. Bei ihrem Temperament traue ich ihr das voll zu.“ Chris sah sich verzweifelt in dem kleinen Kellerverließ um.
    „Warum sollte sie ihn angreifen? Warum ist sie überhaupt hier?“, fragte Sandra.
    Chris schaute zu Jens, ob er erzählen wollte, doch der hatte nur Augen für Tina. Er hatte ihre Hände genommen und starrte sie an. Tina schaute zurück und eine neue Träne lief ihr aus dem Auge, die Jens mit dem Finger wegwischte.
    Chris schüttelte den Kopf. Er berichtete Sandra, was sie erlebt und wie sie Manja kennengelernt hatten. Dabei untersuchte er den Raum.
    Ein kleines vergittertes Fenster, nicht größer als zwei Handflächen und mit einem Drahtgitter vor der Scheibe, zeigte nach draußen in einen Hinterhof. Es befand sich nur knapp über dem Boden und spendete Licht für das Halbdunkel im Raum. Zwei Regale mit allerei Krimskram standen an den Wänden, die verputzt waren. Chris entdeckte nichts, was sich als Waffe oder Stemmeisen verwenden ließ. Hinaus kamen sie nur durch die Tür, die sie irgendwie aufbekommen mussten.
    „Oh jetzt verstehe ich, warum sie auf Probst losgehen könnte“, sagte Sandra, als Chris fertig erzählt hatte.
    „Uns wird sie gleich mit umbringen, das drohte sie schon an, wenn wir nicht den Mörder durch die Polizei schnappen lassen. Und im Moment sieht es ganz schlecht aus“, fügte er hinzu. „Mh ..., ich mache mir solche Sorgen um sie. Wenn Probst ihr etwas tut, ich bringe ihn um!“
    Jens riss sich von Tinas Anblick und ihren Händen los. „Ich möchte dich so viel fragen und dir so viel sagen, aber wir müssen erst hier raus“, sagte er abschließend. „Chris, beruhige dich, ja? Wie sieht es aus?“
    „Sagte ich doch gerade. Der Schlüssel für die Tür, den dir Probst zuwarf, war das ein normaler Schlüssel? Mit einfachem Bart?“
    „Ja, so ein alter von früher, kein Sicherheitsschlüssel. Warum?“
    „Ich brauche Draht, dann kann ich vielleicht das Schloss öffnen.“
    „Ja, super, los, suchen wir“, rief Tina enthusiastisch.
    Die

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