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Alpengold (German Edition)

Alpengold (German Edition)

Titel: Alpengold (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Heiko Grießbach
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Zehntelsekunde von Chris ab.
    „Äh, soviel ich weiß, ist das hier kein Privatland, also ist es nicht verboten, sich hier aufzuhalten. Ich bin Chris und das ist Jens.“
    Der Blick des Mädchens schoss zu Jens und eine Augenbraue hob sich. „Du kommst mir bekannt vor. Jens? Hm. Du siehst aus, wie der Kerl, der schon einmal hier war und mit einem Mädchen vor dem irren Mörder gerettet wurde. Der hieß auch Jens, Jens irgendwas.“
    Jens, der mit erhobenen Händen dastand, keuchte erstaunt auf. „Woher weißt du das? Wir kennen uns nicht.“
    „Äh“, kam erneut von Chris. „Könntest du das Ding herunternehmen? Wir sind harmlos, das siehst du doch.“
    „Das Ding ist eine abgesägte Schrotflinte und wenn ich schieße, seid ihr beide mit tausend Schrotkugeln durchlöchert. Aber in Ordnung.“ Sie richtete den Lauf nach unten, musterte Jens noch einmal, dann wieder Chris.
    „Du bist also dieser Jens. Ich bin Manja“, stellte sie sich vor. „Was wollt ihr hier? Schon wieder Gold holen? Hast du noch nicht dazugelernt?“, fuhr sie Jens an.
    „Doch, habe ich. Aber gerade wegen dem Mörder und um ein Mädchen zu retten sind wir hier. Das ist eine längere Geschichte, aber hier in der Kälte und im Stehen zu erzählen, wird ziemlich ungemütlich. Können wir nicht woanders hin? Ein Kaffee wäre auch nicht schlecht. Wieso sprichst du so gut Deutsch und woher kennst du mich?“
    „Meine Mutter ist Deutsche, ich spreche Deutsch, Italienisch und ein wenig Englisch.“
    „Und du lebst hier in der Gegend?“, fragte Chris schnell. Er ließ den Blick nicht von ihrem Gesicht, die junge Frau hatte zu den schwarzen, leicht gelockten Haaren eine auffallend helle Haut und Sommersprossen im Gesicht. Nicht zu viele, aber mit den blauen Augen wirkte die Mischung an ihr doch ungewöhnlich.
    „Ja, noch immer. Ich wollte eigentlich an die rechtswissenschaftliche Fakultäte der Universität Turin und Jura studieren, um Anwältin zu werden, aber seit mein Papa ...“, sie verstummte einen Moment und schaute traurig zu Boden, dann straffte sie sich und erhob wieder den Blick. „Warum erzähle ich euch das? Das geht euch nicht das Geringste an. Also mein Vater war der Jäger, der hier ganz in der Nähe ermordet wurde! Du erinnerst dich? Ich glaube, du hast mit seinem Tod etwas zu tun.“
    Sie sagte es vorwurfsvoll und schaute Jens dabei mit einem Blick an, der diesen sich schuldig fühlen ließ. „Tut mir leid“, murmelte er. „Ja, wir haben den Mörder angelockt, ohne uns würde dein Vater noch leben.“
    „Hm“, machte Chris. „Aber direkte Schuld am Tod des Jägers, äh deines Vaters, hat er nicht und ich habe mit der ganzen Sache schon mal gar nix zu tun.“
    „Ja, schon gut.“ Manja nickte. „Aber jetzt seid ihr wieder hier. Was wollt ihr hier? Ich würde euch ja mit zu mir nehmen, einen Kaffee machen und mir euere Geschichte anhören, aber ich fürchte, Mama würde mir die Flinte entreißen und euch erschießen. Sie hat eine Mordswut auf alle, wenn sie nicht gerade weint und trauert. Ich bin noch hier bei ihr, um ihr zu helfen, zurecht zu kommen. Das Geld ist knapp, seit Papa, nicht mehr da ist.“
    „Tut mir auch leid“, sagte jetzt Chris. „Aber wenn ihr kaum Geld habt, warum holt ihr euch dann nicht etwas von dem Gold?“
    „Nein!“ Sie schaute ihn erschrocken, beinahe schon böse an. „Niemand von hier rührt das Gold in den Minen an. Es bringt Unglück. Lieber hungern wir oder arbeiten schwer für ein paar Cent, aber das verfluchte Gold bleibt im Berg!“
    Jens sah Chris an und sein Blick sagte: ‚Siehst du, habe ich dir doch gesagt!‘
    „Ich habe mir von Rosa alles erzählen lassen über dich und die anderen, was ihr hier erlebt habt und was passiert ist“, sagte sie jetzt und schaute Jens an.
    „Rosa?“
    „Signore Soranza, die Besitzerin der Pension unten im Tal, wo ihr erst eine Nacht verbracht habt, um dann hier das Gold aus der Mine zu holen und wohin ihr euch vor dem Schützen geflüchtet habt, der meinen Papa und deine Freunde umbrachte. Der Mörder läuft noch immer frei herum, maledetto!“
    „Genau deshalb sind wir hier.“ Jens schüttelte sich vor Kälte. Die Sonne verbarg sich hinter Wolken und die Temperaturen lagen knapp unter zweistelligen Werten. Übernächtigt hier herumzustehen und zu diskutieren, dazu war es entschieden zu kalt.
    „Das müsst ihr mir genauer erklären. Fahren wir zu Rosa, dort bekommen wir Kaffee, etwas zu essen und können in Ruhe und im Warmen reden. Und

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