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Alpengold (German Edition)

Alpengold (German Edition)

Titel: Alpengold (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Heiko Grießbach
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paar Straßen weiter hielt er an, befahl mir, ruhig sitzen zu bleiben, fuchtelte mir mit der Pistole vor der Nase herum und schaute im Kofferraum in die Rucksäcke. Er lachte irre auf, wühlte zwischen den Steinstücken herum und murmelte irgendetwas Unverständliches vor sich hin. Als eine Gruppe Touristen um die Ecke bog, konnte ich nicht anders, riss die Tür auf und bin nur noch gerannt. Ich glaube, ich schrie auch, ich dachte, jeden Moment knallt es und ein Schlag in den Rücken ist das Letzte, was ich mitbekomme, bevor die Schwärze alles einhüllt. Dann heulte ein Motor auf, ich hetzte in einen Laden, es war ein Friseurgeschäft und dort rief man die Polizei. Die Beamten kamen ganz schnell, verstanden irgendwie mein Italienisch und ich brachte sie zum Hotel. Dann begannen wir zu suchen, ich wusste aber nicht, ob euch der Mörder nicht woanders hingebracht hatte, wie er sagte. Ich konnte es mir aber nicht vorstellen, dazu hatte er doch gar keine Zeit gehabt. Ich hoffte und zweifelte und wurde fast krank vor Angst um euch. Es gab keine Spur, der altersschwache Portier wusste von nichts und die Zimmer waren alle leer. Es blieb nur noch der Keller. Dort pochte es und ein Schlüssel lag vor der Tür. So fanden wir euch.“
    Auf der Polizeistation begannen die Beamten zu rotieren, als sie ihre Aussagen aufnahmen und mitbekamen, dass es sich um einen flüchtigen Mörder handelte, der Chris‘ Golf gestohlen hatte. Sie informierten rasend schnell alle Streifenwagen, die Grenzübergänge zu Frankreich und die Flughäfen in einem genügend großen Radius. Nur bei den Häfen, die natürlich auch Bescheid bekamen, machte der Beamte, der Manja verstand und mit ihr sprach, ein skeptisches Gesicht. Dort waren zu wenige Polizisten und zu viele Leute, Touristen, Arbeiter und Besatzungsmitglieder und Probst konnte leicht unerkannt auf ein Schiff gehen.
    Die jungen Leute staunten, mit welcher Geschwindigkeit und Effizienz die französische Polizei arbeitete und schöpften wieder neue Hoffnung, dass Probst geschnappt werden konnte und sie das Auto zurück bekommen würden. Vorerst mussten sie sich allerdings anhören, gegen geltende Gesetze und Bestimmungen verstoßen zu haben, indem sie unangemeldet Gold im Wert von mehr als zehntausend Euro ins Land geschmuggelt hätten.
    Die Fünf hatten ihre Aussagen zu Protokoll gegeben und warteten darauf, gehen zu dürfen, auch wenn sie noch nicht genau wussten, wohin sie gehen und was sie ohne Auto tun sollten. Plötzlich wurde das rege Treiben um sie herum noch hektischer. Der Beamte mit den Italienischkenntnissen sprach mit Manja und ihr Gesicht zeigte immer größere Freude.
    „Hey, hört her!“, rief sie. „Er teilte mir gerade mit, dass wenige Minuten, nachdem die Fahndungsmeldung nach deinem roten Golf mit deutschem Kennzeichen, Chris, die Grenzkontrollstelle Grimaldi, hinter Menton, erreicht hatte, der Beamte dort einen roten Golf Eins mit deutschem Nummernschild bemerkte. Der Fahrer glich der Personenbeschreibung von Probst, ist das nicht fantastisch? Offensichtlich hatte er versucht, so schnell wie möglich nach Italien zu flüchten und wäre er schneller gewesen und nur ein paar Minuten früher dort entlang gekommen, hätte das auch geklappt. Jetzt ist er festgenommen und wir werden vor Ort gebracht, um Auto und Mann zu identifizieren.“
    „Das ist ja wirklich fantastisch!“, rief Jens. „Schnelle und gute Arbeit, da kann sich die Polizei bei uns eine Scheibe abschneiden.“
    „Juhu, mein Auto“, jubelte Chris. „Ich dachte schon, ich sehe es nie wieder.“
    Sandra lachte erleichtert. „Unglaublich!“
    „Bekommen wir das Auto zurück?“, fragte Tina, die bereits einen Schritt weiter dachte.
    Manja lachte auch glücklich und fiel Chris um den Hals. Dann schaute sie betreten zu Tina. Immerhin ging es hier um ihren Vater, auch wenn er ein Mörder war.
    Tina bemerkte Manjas Blick und lachte jetzt auch. „Keine Sorge, mir geht es gut. Es ist zwar noch mein Erzeuger, aber mein Vater ist er nicht mehr, nur noch ein Mörder und Verbrecher. Hier“, sie tippte sich gegen die Brust, wo das Herz saß, „ist er nicht mehr drin. Komm her!“ Sie umarmte Manja, dann trat sie zu Jens und legte ihm die Arme um den Hals. „Eine gute Nachricht“, sagte sie und küsste ihn.
    Manja sprach mit dem Beamten. „Ob wir das Auto gleich zurückbekommen, steht noch nicht fest. Das Gold befand sich noch im Kofferraum, es wird auf jeden Fall beschlagnahmt. Jetzt sollen wir los, der Fahrer

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