Alphabet der feinen Kueche
dünsten, bevor Sie den Reis in den Topf geben, kurz mit dem Kürbis rösten und dann mit Wein und Brühe aufgießen (siehe auch Seite 324).
3. Obwohl das Fruchtfleisch so stabil ist, enthält es keine wahrnehmbaren Fasern. Sie können den Hokkaido würfeln und weich kochen oder größere Stücke im Ofen weich backen. Wenn Sie den Kürbis dann nicht mit einer Joghurt-Schnittlauch-Sauce oder mit Koriander und dem Zitronen-Dip von S. 319 servieren wollen, dann pürieren Sie das Fruchtfleisch doch einfach. Ein Hokkaidokürbis-Püree wird glatt wie ein Babypopo. In der zahnlosen Periode der Neuen Deutschen Küche, als Anfang der achtziger Jahre alles Erdenkliche in den Küchenmixer kam, um dann mit Trüffelsößchen serviert zu werden, wäre der Kuri aji ein Knaller gewesen - aber da war er noch in Hokkaido.
Kürbisnocken
1 kg Hokkaidokürbis, 75 g Mehl,
50 g Paniermehl, Salz,
Muskat, 1 Bund Schnittlauch,
3-4 cm Meerrettichwurzel
(oder 2-3 EL geriebener Meerrettich, siehe S. 80),
2-3 EL Butter
Den Backofen auf 170 Grad (Umluft) vorheizen. Hokkaidokürbis waschen, entkernen und in große Spalten schneiden. Auf einem geölten Blech ca. 45 Minuten im Ofen garen. Kürbis schälen, braune Schnittflächen entfernen, 500 g Kürbisfruchtfleisch abwiegen und pürieren, z.B. mit einer Kartoffelpresse. Mehl und Paniermehl unter das Kürbispüree kneten. Mit Salz und Muskat kräftig abschmecken.
Den Kürbisteig auf einer mit Mehl bestäubten Arbeitsfläche zu fingerdicken Strängen rollen, 2 cm lange Stücke abschneiden und mit bemehlten Händen zu kleinen Kugeln formen. In einen großen Topf mit leicht siedendem Salzwasser legen. Sobald die Gnocchi nach oben steigen, die Hitze reduzieren und 5 Minuten ziehen lassen.
Den Schnittlauch schneiden, den Meerrettich schälen und fein reiben. Butter in einer Pfanne aufschäumen, Kürbisnocken darin schwenken und mit reichlich Schnittlauch und frisch geriebenem Meerrettich servieren. Knusprig gebratene Salbeiblätter und geriebener Käse schmecken selbstverständlich auch sehr gut dazu.
Spangenbergs Weinempfehlung
2004 Willi Schaefer Riesling QbA, Weingut Willi Schaefer, Mittelmosel
»In einer der steilsten Lagen reifen die Rieslingtrauben des kleinen Weingutes von Weltruf. Die saftige reife gelbe Frucht dieses leicht restsüßen Moselrieslings harmoniert wunderbar mit der frischen Schärfe von Schnittlauch und Meerrettich.«
I mkerhonig
Wir sind Weltmeister im Honigschlecken. Jedes Jahr isst jeder Deutsche 1400 Gramm Honig, zusammen ein Zehntel der Welternte. Ein Titel, über den wir uns wahrlich freuen dürfen. Honig ist so gesund, dass wir uns die golden gefüllten Gläschen eigentlich in der Apotheke holen müssten.
Die Begriffe Honig, Imkerhonig und Bienenhonig beziehen sich auf dasselbe Produkt: Imkerhonig sagen wir, um die Leistung unserer rund 90 000 Hobby- und Nebenerwerbsimker zu loben - sie produzieren fast den gesamten deutschen Honig. Wie der entsteht? Bienen sammeln Nektar aus Blüten oder Honigtau, also die süßen Sekrete von Pflanzensaugern, Blattlauskacke. Beides versetzen die Sammlerinnen schon während des Fluges in ihrem Honigmagen mit Enzymen, die große Zuckermoleküle in kleine Frucht- und Traubenzuckermoleküle zerlegen. Zurück im Stock, wandert der süße Saft von Biene zu Biene, also von Magen zu Magen, und wird dabei jedes Mal mit neuen Enzymen angereichert. Die letzte Biene lässt den halbfertigen Honigtropfen an ihrem Rüssel trocknen und füllt ihn dann in eine Wabe, wo der Honig weitertrocknet und fermentiert. Nach drei Tagen ist der Wassergehalt auf knapp 20 Prozent gesunken, der Honig ist fertig und wird mit einem Wachsdeckel verschlossen. Ein Teil der Blütenduftstoffe oder harzigen Tannenaromen übersteht die Prozedur und gibt dem Honig seinen Geschmack.
Neben Zucker und Wasser enthält Honig eine Vielzahl von Mineralstoffen, Enzymen und Aromastoffen. Er wirkt antibakteriell, hilft bei der Wundheilung und stärkt die Abwehrkräfte.
Sogar die Verunreinigungen im Honig durch Bienenspucke und Blütenstaub stärken wahrscheinlich unser Immunsystem, indem sie es trainieren und so vor Überreaktionen, Allergien, bewahren. Allerdings gibt es auch die gegensätzliche Meinung, dass Pollenspuren im Honig Allergien bei Kleinkindern auslösen könnten.
Zur Allergievorbeugung mit Honig wäre es am günstigsten, Honig zu verwenden, den Bienen in der Nähe Ihres Wohnorts sammeln, der also auch die für Ihre Gegend typischen Pollen enthält. Für
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