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Alphabet der feinen Kueche

Titel: Alphabet der feinen Kueche Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hans Gerlach
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Wein auffüllen und mit Trauben garnieren. Als Sommerdrink oder nach einem leichten Essen mit einem langstieligen Löffel sofort servieren.

U don-Nudeln
    Japanische Mönche brachten vor über 1000 Jahren Schriftzeichen, Essstäbchen und Nudeln aus China mit nach Hause - vielleicht. Wahrscheinlich haben Japaner kurz nach Entdeckung des Mühlsteins damit begonnen, Brot zu backen oder Nudeln zu kochen. So wie auch die Römer lange vor Marco Polo Nudeln aßen.
    In Japan entwickelten sich zwei Haupttypen: In den kargen Gebieten nördlich von Tokio gedeiht Buchweizen, die Grundlage für Soba-Nudeln. Im Süden, in den fruchtbaren Gegenden um Osaka, wächst Weizen. Aus Weizenmehl und Salzwasser kneten japanische Köche den Teig für dicke glitschige Udon- und dünne feine Somen-Nudeln.
    Obwohl sich die Zutaten kaum von denen für italienische Nudeln unterscheiden, haben Udon-Nudeln eine ganz andere Konsistenz als italienische Tagliatelle. Gero Plath arbeitet in Tokio für Mitoku, eine Firma, die auch makrobiotische Udon-Nudeln herstellt. Er erklärt die feinen Unterschiede:
    1. Das Wasser für den Teig ist warm, dadurch bildet sich beim Kneten besonders viel Klebereiweiß.
    2. In dieses warme Wasser kommt viel Salz, dafür bleibt später das Kochwasser salzfrei. Die gelösten Salzionen verbinden sich im Teig mit dem Klebergerüst und ändern dadurch seine Struktur.
    3. Die besonders ausgefeilte Technik. Für eine erste Annäherung mischen Sie 250 ml warmes Wasser mit 25 g Salz, verkrümeln drei Viertel davon in einer großen Schüssel mit 500 g Mehl, krümeln das restliche Wasser unter den Teig, kneten intensiv und lassen den Teig einige Stunden ruhen. Zwei Millimeter dick ausrollen und drei Millimeter breit schneiden, acht Minuten kochen. Die traditionelle Methode beinhaltet mehrere Phasen von Ashibumi, den Teig mit den Füßen treten, Nekashi, den Teig in Ruhe lassen, und Kari Maruke, den Teig zu einer flachen Spirale kneten (Japaner unter Ihnen mögen mir die starke Vereinfachung verzeihen).
    Udon-Nudeln kommen auch getrocknet oder vorgekocht in den Handel. Ich bevorzuge die gekochte, vakuumierte Variante. Erhitzen Sie die Nudeln kurz in kochendem Wasser, um sie dann in einer Brühe, mit einem Soja-Dip oder als Salat zu servieren. Achten Sie darauf, dass die Nudeln keine Zusatzstoffe enthalten, Salz reicht für die Konservierung völlig aus.
    Die japanische Dashi-Brühe besteht aus Produkten des Meeres, Kombu, einer Algenart und getrockneten Bonitofischflocken. Von Deutschland sind Ozeane weit entfernt, darum möchte ich mit Ihnen das Prinzip Udon-in-Dashi auf einheimische Zutaten anwenden.

Udon in Germanen-Dashi
    • Heißes Mittagessen
4 Weißkohlblätter,
100 g Schwarzwälder Schinken,
Sojasauce, Salz,
1 Bund Frühlingszwiebeln,
800 g gekochte Udon-Nudeln (fertig oder siehe oben),
außerdem: 4 große Suppenschalen
    Weißkohlblätter und Schwarzwälder Schinken in 2-Zentimeter-Quadrate schneiden. Kohl mit 1,5 l Wasser 10 Minuten kochen. Schinken zugeben, den Topf vom Herd nehmen und mit Sojasauce und Salz abschmecken.
    Die Frühlingszwiebeln fein schneiden. Udon-Nudeln mit viel Wasser aufkochen, abgießen und mit Frühlingszwiebeln in 4 Suppenschalen verteilen. Die Brühe noch einmal fast aufkochen und ganz heiß über die Nudeln gießen. Mit Stäbchen und Löffeln servieren.

U nkraut
    Unerwünschte Pflanzen nennen wir Unkraut. Welche Pflanzen das sind, entscheidet der Geschmack. Beim Löwenzahn scheint der Fall klar. Die Pflanze breitet sich rasend schnell aus, verdrängt empfindlichere Verwandte und ist ob ihrer zähen Pfahlwurzeln nur schwer zu entfernen. Schneiden Sie aber die Blätter einer Löwenzahnpflanze sorgfältig ab, stülpen Sie einen Blumentopf über die Pflanze und dichten alle Ritzen ab, durch die Licht unter den Topf gelangen könnte, so können Sie nach wenigen Tagen wunderbar milden, gebleichten Löwenzahnsalat ernten. Falls Sie solche Maßnahmen als Pflanzenfolter verurteilen, spähen Sie im Frühjahr nach den allerersten Löwenzahnspitzen, die aus einem Maulwurfshügel ragen. Darunter finden Sie die natürlich gebleichten Blätter.
    Löwenzahnknospen können Sie mit etwas Knoblauch und Olivenöl braten oder dünsten, vielleicht die geschmackvollste Art, die Pflanze an weiterer Verbreitung zu hindern. Ich empfehle: Freispruch für Taraxacum . Beim Gänseblümchen ist die Lage nicht eindeutig: Im Fußballrasen hat es nichts zu suchen, auf der Wiese dagegen stört es niemanden. Glockenblumen

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