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Alphacode Höhenflug

Alphacode Höhenflug

Titel: Alphacode Höhenflug Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: K. H. Scheer
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sich mit dem Blut, das aus den Wun­den an sei­nen Hän­den und von sei­nem Ge­sicht rann.
    Ver­letz­te Men­schen tram­pel­ten auf dem von Glas­teil­chen be­deck­ten Bo­den her­um und schri­en durch­ein­an­der. Ei­ni­ge Schrit­te von mir ent­fernt brach Amons­kij zu­sam­men. Ich kroch auf ihn zu. Er hat­te im Au­gen­blick der Ka­ta­stro­phe un­güns­tig ge­stan­den und war voll im Ge­sicht ge­trof­fen wor­den.
    Je­mand ver­lang­te nach ei­nem Arzt.
    Dann kam Wind auf. Er fand die neue Öff­nung in der Hal­le, aber er wirk­te rei­ni­gend und er­lö­send.
    Ich beug­te mich über Amons­kij. Er spuck­te Glas aus und ver­such­te zu grin­sen.
    »Wie hat er das ge­macht?« frag­te er müh­sam.
    »Nicht re­den!« be­schwich­tig­te ich ihn.
    Ent­set­zens­schreie lenk­ten mich von dem Ver­letz­ten ab. Ich rich­te­te mich auf.
    »Dort drau­ßen!« rief Utan.
    Ich fuhr her­um.
    Sie­ben oder acht Lösch­fahr­zeu­ge ras­ten über das Lan­de­feld di­rekt auf die zer­stör­te Vor­der­front der Hal­le zu. Es war of­fen­sicht­lich, daß sie nicht mehr un­ter Kon­trol­le ih­rer Fah­rer stan­den. Ich wur­de un­will­kür­lich an die Stam­pede ei­ner Rin­der­her­de er­in­nert.
    »Sie kom­men hier­her!« schrie je­mand.
    »Auf die Em­po­re!« Utan wink­te mit den Ar­men. »Al­les schnell auf die Em­po­re.«
    Ich bück­te mich und zog Amons­kij hoch. Er war so schwer, wie er aus­sah. Mit ei­nem Ruck warf ich ihn über die Schul­ter.
    In die­sem Au­gen­blick be­gan­nen die auf den Dä­chern der Lösch­fahr­zeu­ge in­stal­lier­ten Spritz­ka­no­nen ih­re Che­mi­ka­li­en ab­zu­feu­ern.
    Ich wank­te mit der Last auf dem Rücken auf die Roll­trep­pen zu. Dort­hin hat­ten sich vie­le Men­schen ge­flüch­tet. Die Pa­nik war jetzt voll­kom­men.
    Die Lösch­fahr­zeu­ge hüpf­ten mit Höchst­ge­schwin­dig­keit über die bei­den Stu­fen, die zur Hal­le hin­aus­führ­ten. Wei­ßer Schaum er­goß sich über den Bo­den. Die Glass­plit­ter wur­den von den Lösch­strah­len zu­sam­men­ge­fegt. Es hör­te sich an, als wür­den Dut­zen­de von Be­ton­mi­schern gleich­zei­tig ih­re La­dung aus­kip­pen.
    Ei­nes der knall­ro­ten Fahr­zeu­ge kam auf mich zu. Ich ließ Amons­kij von der Schul­ter glei­ten und riß die Waf­fe her­aus. Fast gleich­zei­tig zog ich durch. Die Ge­schos­se schlu­gen in den me­tal­le­nen Kör­per des Löschwa­gens ein. Nach drei dump­fen Ex­plo­sio­nen kam das Fahr­zeug zum Ste­hen. Ein zwei­ter Wa­gen kipp­te auf den Stu­fen um, ein drit­ter ramm­te den In­for­ma­ti­ons­stand und schob ihn meh­re­re Me­ter vor sich her. Al­le an­de­ren prall­ten ge­gen die Rück­wand der Hal­le, wo sie den größ­ten Teil der Ge­päck­auf­ga­be ver­nich­te­ten. Flam­men zün­gel­ten hoch.
    Von ir­gend­wo­her er­tön­te das Heu­len von Alarm­si­re­nen.
    Ich zog Amons­kij wie­der auf die Bei­ne.
    »Das ist die Höl­le«, flüs­ter­te er mit be­weg­ter Stim­me.
    Ich sah ihn an und hat­te Mit­leid mit ihm.
    »Das ist erst der An­fang«, sag­te ich.
     
     
5.
     
    Die Ru­he, die in den bei­den nächs­ten Ta­gen ein­trat, er­schi­en mir trü­ge­risch. Uns al­len war klar, daß Go­rong sie nur da­zu be­nutz­te, um sich von den Stra­pa­zen sei­ner hef­ti­gen At­ta­cken zu er­ho­len. Er wür­de ler­nen, sei­ne Kräf­te bes­ser ein­zu­tei­len und ent­spre­chend ein­zu­set­zen. Nicht nur das – sei­ne Kräf­te wür­den wach­sen!
    In­zwi­schen hat­ten fast al­le füh­ren­den Po­li­ti­ker und Mi­li­tärs in Asi­en An­ti­tron-Hel­me er­hal­ten, um sich auf die­se Wei­se zu­min­dest vor den sug­ge­s­ti­ven und te­le­pa­thi­schen Kräf­ten des Mu­tan­ten zu schüt­zen.
    Die Welt­öf­fent­lich­keit war aus psy­cho­lo­gi­schen Grün­den bis­her nicht über Go­rong und sei­ne Ta­ten un­ter­rich­tet wor­den, aber die Ge­rüch­te wa­ren fast noch schlim­mer als die Wirk­lich­keit. Zu­min­dest in Pe­king stell­te die Pres­se un­miß­ver­ständ­li­che Fra­gen an die Ver­ant­wort­li­chen.
    Das, was sich auf dem Flug­platz zu­ge­tra­gen hat­te, ließ sich nicht ver­heim­li­chen. Noch we­ni­ger ließ es sich er­klä­ren, wenn man nicht die Wahr­heit sa­gen woll­te.
    Der Klei­ne und

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