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Alphacode Höhenflug

Alphacode Höhenflug

Titel: Alphacode Höhenflug Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: K. H. Scheer
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ich hat­ten ein Ge­spräch mit Re­ling, das uns be­wies, wie ge­fähr­lich die La­ge auch für uns war.
    »Es kann sein, daß ich Sie aus dem Ein­satz zu­rück­zie­hen muß«, sag­te der Al­te mit sor­gen­vol­ler Mie­ne.
    Ich sah un­gläu­big auf den Bild­schirm.
    »Das ist völ­lig ab­surd«, ent­geg­ne­te ich. »Sie wis­sen ge­nau, daß wir die ein­zi­gen Män­ner sind, die ei­ne Chan­ce ge­gen ihn ha­ben. Er be­sitzt einen In­tel­li­genz­quo­ti­en­ten von über fünf­zig Neu-Orb­ton. Da­mit ist al­les ge­sagt.«
    Re­ling senk­te kurz­fris­tig den Blick.
    »Im IAK-Gre­mi­um wer­den ge­wis­se – äh – Be­din­gun­gen ge­stellt«, ver­such­te er zu er­klä­ren. »Die füh­ren­den Män­ner ha­ben Be­den­ken.«
    »Be­den­ken? Wel­cher Art?«
    »Man hat über­legt, daß Sie bei­de …«, er un­ter­brach sich und sah mich bei­na­he hilf­los an. »Man denkt im­mer häu­fi­ger dar­an, daß Sie und Utan auch Mu­tan­ten sind. Ei­ni­ge Men­schen schei­nen zu glau­ben, daß Sie sich mit dem Un­ge­heu­er ver­bün­den könn­ten.«
    Ich war fas­sungs­los, ob­wohl ich ins­ge­heim ei­ne sol­che Ent­wick­lung be­fürch­tet hat­te.
    »Und Sie?« frag­te ich her­aus­for­dernd. »Was den­ken Sie?«
    »Ich bin mü­de«, er­wi­der­te er aus­wei­chend. »Ich muß als Ers­ter Se­kre­tär der IAK mei­nen Bu­ckel hin­hal­ten.«
    »Sie ar­mer Kerl«, sag­te ich iro­nisch.
    Ein Teil des gu­ten Ver­hält­nis­ses, das die gan­ze Zeit über zwi­schen uns be­stan­den hat­te, war nach die­sem Ge­spräch zer­bro­chen. Re­ling, der das ge­nau­so fühl­te wie wir und of­fen­sicht­lich auch be­dau­er­te, ver­such­te schnell die ›Scher­ben‹ zu kit­ten.
    »Ich wer­de mich be­mü­hen, neue Voll­mach­ten zu er­rei­chen«, ver­sprach er.
    »Das ist al­les sinn­los«, sag­te ich. »Im­mer­hin ha­ben Sie mich auf ei­ne Idee ge­bracht.«
    »Was be­ab­sich­ti­gen Sie, Kon­nat?«
    »Ich wer­de Go­rong ein Bünd­nis vor­schla­gen«, er­wi­der­te ich. »Viel­leicht fällt er dar­auf her­ein.«
    Da­mit war die Un­ter­re­dung für mich be­en­det. Re­ling woll­te zwar noch ei­ni­ge Höf­lich­keits­flos­keln wech­seln, um die ge­spann­te La­ge zu ent­schär­fen, aber ich schal­te­te ab und wand­te mich Han­ni­bal zu.
    Seit Amons­kij in der Kli­nik lag, wa­ren wir al­lein. Ich ver­mu­te­te, daß Re­ling bei Ho-Feng dar­auf be­stan­den hat­te, uns kei­nen neu­en Be­glei­ter zu­zu­wei­sen.
    Han­ni­bal saß mit über­ein­an­der­ge­schla­ge­nen Bei­nen am Tisch, auf dem die Fröschin lag.
    »Jetzt hat der Große völ­lig den Ver­stand ver­lo­ren«, sag­te er zu Or­pheus. Dann wur­de er ernst. »Go­rong wird so­fort durch­schau­en, was wir vor­ha­ben.«
    »Das be­fürch­te ich eben­falls«, gab ich zu. »Trotz­dem müs­sen wir ir­gend et­was un­ter­neh­men. An­ders kom­men wir nicht wei­ter. So­bald sei­ne Ru­he­pau­se vor­über ist, wird er er­neut zu­schla­gen. Dies­mal wird es schlim­mer aus­ge­hen als auf dem Flug­platz. Ich bin si­cher, daß er die Macht­über­nah­me vor­be­rei­tet. Da­zu braucht er ein spek­ta­ku­lä­res Er­eig­nis, das die ge­sam­te Welt in Atem hal­ten wird.«
    »An­ge­nom­men, du wärst Go­rong«, über­leg­te Utan. »Was wür­dest du tun, um dich in Sze­ne zu set­zen?«
    Die­se Fra­ge war aus ver­schie­de­nen Grün­den äu­ßerst schwie­rig zu be­ant­wor­ten. Ein­mal des­halb, weil ich nicht Go­rong war und zum zwei­ten, weil es mir un­mög­lich er­schi­en, mich in die Ge­dan­ken­gän­ge des Psi-Mon­s­trums ver­set­zen zu kön­nen. Ge­wiß, wir be­sa­ßen bei­de pa­ra­psy­chi­sche Fä­hig­kei­ten und wa­ren un­ge­wöhn­lich in­tel­li­gent. Un­se­re Psy­che war je­doch grund­ver­schie­den.
    Die Hand­lun­gen ei­nes Men­schen wer­den in ers­ter Li­nie von sei­ner Psy­che be­stimmt, gleich­gül­tig, ob es sich um einen nor­ma­len Men­schen han­delt oder um einen über­durch­schnitt­lich be­gab­ten.
    Es war so­gar mög­lich, daß wir Go­rong in je­der Be­zie­hung falsch be­ur­teil­ten und uns bei der Ein­schät­zung sei­ner Zie­le im Irr­tum be­fan­den.
    »Viel­leicht soll­ten wir ZON­TA be­fra­gen!« Mei­ne Ant­wort war durch­aus nicht

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