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Alphacode Höhenflug

Alphacode Höhenflug

Titel: Alphacode Höhenflug Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: K. H. Scheer
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scherz­haft ge­meint.
    Ich ent­schloß mich, einen ent­spre­chen­den An­trag an Re­ling zu stel­len. Viel­leicht ließ er uns zum Mond brin­gen, da­mit wir uns mit ZON­TA über Go­rong un­ter­hal­ten konn­ten.
    Der Klei­ne nag­te an sei­ner Un­ter­lip­pe.
    »Die Gleich­gül­tig­keit, mit der Go­rong Men­schen um­bringt, läßt ver­mu­ten, daß er sie als min­der­wer­tig an­sieht«, sag­te er nach­denk­lich. »Wahr­schein­lich be­trach­tet er sich als Ver­tre­ter ei­ner neu­en Spe­zi­es. Wenn er kon­se­quent ist, müß­te er uns als Art­ge­nos­sen ein­stu­fen. Die­se Über­le­gung läßt mich hof­fen, daß er uns zu­min­dest an­hö­ren wür­de.«
    »Wie könn­ten wir mit ihm Ver­bin­dung auf­neh­men?« frag­te ich.
    Wir dis­ku­tier­ten den gan­zen Abend über un­se­ren Plan, aber im Grun­de ge­nom­men konn­te sich kei­ner von uns rich­tig da­für er­wär­men. Ich frag­te mich, ob die Angst, die wir ins­ge­heim vor Go­rong emp­fan­den, so groß war, daß wir ihm nicht ge­gen­über­tre­ten woll­ten.
    Un­ser Ge­spräch wur­de kurz vor Mit­ter­nacht un­ter­bro­chen.
    Amons­kij kam zu­rück.
    Sein Ge­sicht und sei­ne Hän­de wa­ren be­han­delt und ver­bun­den wor­den, aber die kör­per­li­chen Ver­let­zun­gen, die er auf dem Flug­platz da­von­ge­tra­gen hat­te, schie­nen im Ver­gleich zu sei­nen psy­chi­schen Schä­den un­be­deu­tend zu sein. Er ver­mied es weit­ge­hend, uns in die Au­gen zu se­hen und mur­mel­te ei­ni­ge zu­sam­men­hangs­lo­se Sät­ze über einen Ver­tre­ter, der am nächs­ten Mor­gen kom­men und ihn ab­lö­sen wür­de.
    Han­ni­bal und ich tausch­ten einen Blick.
    ›Selt­sam!‹ dach­te der Klei­ne. ›Ich war über­zeugt, daß Ho-Feng sich nicht län­ger in un­se­re Ar­beit ein­mi­schen wür­de. Warum schickt er ihn wie­der zu uns?‹
    Amons­ki­js An­we­sen­heit lös­te Un­be­ha­gen in mir aus. Ganz ge­gen mei­ne sons­ti­ge Ge­wohn­heit son­dier­te ich sei­nen Ge­dan­ken­in­halt. Ich konn­te aber nichts Ver­däch­ti­ges aus­spio­nie­ren. Die Angst vor dem, was sich er­eig­net hat­te und viel­leicht noch kom­men konn­te, über­la­ger­te al­le an­de­ren Emp­fin­dun­gen die­ses Man­nes.
    Amons­kij, der sich vor sei­ner Ver­wun­dung stets durch großen Ap­pe­tit auf die Spe­zia­li­tä­ten des Ho­tels aus­ge­zeich­net hat­te, aß an die­sem Abend nichts, son­dern be­gab sich so­fort in das be­nach­bar­te Zim­mer, um sich hin­zu­le­gen.
    »Er macht einen ver­stör­ten Ein­druck«, stell­te Han­ni­bal fest.
    »Wenn mich mein Ge­fühl für kom­men­des Un­heil nicht täuscht, sind zu­sam­men mit ihm Schwie­rig­kei­ten und Är­ger an­ge­kom­men«, er­wi­der­te ich. »Viel­leicht ist es auch Zu­fall, daß Amons­kij und mei­ne bö­sen Vor­ah­nun­gen zu­sam­men­ge­trof­fen sind.«
    »In sei­nen Ge­dan­ken ist nichts fest­zu­stel­len.« Han­ni­bal grins­te ver­le­gen. »Ent­schul­di­ge, aber ich konn­te der Ver­su­chung nicht wi­der­ste­hen.«
    Ich ver­schwieg ihm, daß ich eben­falls in Amons­ki­js Be­wußt­seins­in­halt nach­ge­forscht hat­te.
    Ei­ne Stun­de nach Amons­ki­js Rück­kehr rief uns der chi­ne­si­sche Ge­heim­dienst­chef an und teil­te uns mit, ei­ne neue Such­ak­ti­on hät­te be­gon­nen. Zwan­zig­tau­send An­ge­hö­ri­ge ei­ner GAS-Spe­zi­al­trup­pe woll­ten Go­rong in sei­nem Ver­steck auf­stö­bern. Ich ver­sprach mir nicht all­zu­viel von die­ser Maß­nah­me. Der Mu­tant be­saß al­le Fä­hig­kei­ten, um die Spe­zia­lis­ten zu nar­ren.
    »Ge­ne­ral Re­ling und ich sind uns dar­in ei­nig, daß wir bis­her nur die Vor­stu­fe er­lebt ha­ben«, fuhr Ho-Feng fort. »Wir ha­ben den be­grün­de­ten Ver­dacht, daß der La­ma einen Macht­an­spruch er­he­ben wird.«
    »Das glau­ben wir auch«, sag­te Han­ni­bal, der das Ge­spräch führ­te. »Es kommt dar­auf an, ihn vor­her zu er­wi­schen.«
    »Im Grun­de ge­nom­men ha­ben Sie ihm ein schlech­tes Vor­bild ge­ge­ben«, warf uns der Chi­ne­se vor.
    Han­ni­bal run­zel­te die Stirn.
    »Wie mei­nen Sie das?«
    Ho-Feng rück­te sei­ne Bril­le zu­recht.
    »Ich glau­be, daß Go­rong ein neu­er Dr. Nang-Tai wer­den möch­te, na­tür­lich un­ter

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