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Alphacode Höhenflug

Alphacode Höhenflug

Titel: Alphacode Höhenflug Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: K. H. Scheer
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völ­lig an­de­ren Vor­aus­set­zun­gen.«
    Ich konn­te ihm nicht wi­der­spre­chen. Die Ver­lo­ckung war ein­fach zu groß für einen ne­ga­ti­ven Men­schen wie Go­rong. Er stand un­ter dem in­ne­ren Zwang, sei­ne Fä­hig­kei­ten de­mons­trie­ren zu müs­sen. Bark­hon-La­ma konn­te nicht wie ein Mensch un­ter Men­schen le­ben. Er war in sei­ner Ent­wick­lung einen Schritt wei­ter als al­le an­de­ren und woll­te, daß die­ser Sta­tus sicht­bar wur­de.
    »Wen woll­ten Sie uns an­stel­le Amons­ki­js schi­cken?« er­kun­dig­te sich Han­ni­bal. Ho-Feng hob den Kopf und sag­te er­staunt:
    »Ich hat­te nicht vor, Ih­nen noch­mals je­mand zu schi­cken.«
    Mei­ne Waf­fe lag sechs Schrit­te ent­fernt auf ei­ne Couch. Die Di­stanz war zu groß.
    Be­vor ich sie er­reich­te, er­schi­en Amons­kij in der Tür zum Schlaf­raum und rich­te­te ei­ne schwe­re Hen­der­ley ‚38 auf uns. Sein Ge­sichts­aus­druck er­weck­te den Ein­druck von Gleich­gül­tig­keit.
    »Ich hat­te ge­hofft, daß Sie es in die­ser Nacht nicht mehr her­aus­fin­den wür­den«, sag­te er. »Be­we­gen Sie sich vor­sich­tig. Ich bin ge­warnt. Au­ßer­dem hat Go­rong mich gut prä­pa­riert. Ih­re PSI-Kräf­te wer­den bei mir ver­sa­gen. So­bald ich je­doch das ge­rings­te spü­re, drücke ich ab.«
    »Was ist pas­siert?« rief Ho-Feng.
    »Das hö­ren Sie doch«, ent­geg­ne­te der Klei­ne wü­tend.
    »Ab­schal­ten!« be­fahl Amons­kij.
    »Un­ter­neh­men Sie nichts!« riet Han­ni­bal dem Ge­heim­dienst­chef und be­folg­te Amons­ki­js Be­fehl.
    Mei­ne Ge­dan­ken wir­bel­ten durch­ein­an­der. Als un­ser Be­glei­ter in der Kli­nik ge­le­gen hat­te, war es Go­rong ge­lun­gen, an ihn her­an­zu­kom­men. Er hat­te ihn in sei­ne pa­ra­psy­chi­sche Ge­walt ge­bracht und für die­se Auf­ga­be prä­pa­riert. Kei­ner der GAS-Of­fi­zie­re, die das Ho­tel ab­schirm­ten, hat­te Amons­ki­js Er­schei­nen als un­ge­wöhn­lich emp­fun­den. Ih­nen war kein Vor­wurf zu ma­chen. Schließ­lich wa­ren Utan und ich eben­falls über­lis­tet wor­den. Durch sug­ge­s­ti­ve Be­ein­flus­sung war es Go­rong ge­lun­gen, al­le ver­däch­ti­gen Ge­dan­ken aus Amons­ki­js Be­wußt­sein zu lö­schen. Der Ge­dan­ke an den ei­gent­li­chen Auf­trag war durch ei­ne Si­gnal­ein­wir­kung wie­der aus­ge­löst wor­den. Die­se Ak­ti­vie­rung war von Han­ni­bals Fra­ge aus­ge­gan­gen.
    Wenn Amons­kij den Auf­trag er­hal­ten hat, Han­ni­bal und mich zu tö­ten, wa­ren wir ver­lo­ren.
    Ich schal­te­te das Sup-Ul­tra-Ge­rät in mei­nem rech­ten Ober­schen­kel ein und be­gann zu mor­sen. Die GWA muß­te un­ter al­len Um­stän­den er­rei­chen, daß der GAS jetzt nichts un­ter­nahm. Amons­kij wür­de beim ge­rings­ten An­laß von der Waf­fe Ge­brauch ma­chen. Dar­an be­stand kein Zwei­fel.
    ›Ki­ny‹, dach­te ich in­ten­siv.
    Sie mel­de­te sich so­fort. Ih­re Ge­dan­ken wirk­ten ei­ni­ge Se­kun­den schläf­rig, doch als sie merk­te, was ge­sche­hen war, er­schrak sie zu­tiefst und wur­de hell­wach.
    ›Thor, was soll ich tun?‹
    ›Mit uns in Ver­bin­dung blei­ben, wei­ter nichts‹, gab ich zu­rück.
    ›Er wird euch tö­ten!‹
    Ich igno­rier­te ih­re ner­vö­sen Fra­gen und be­ob­ach­te­te Amons­kij, der nach wie vor in der Tür stand.
    »Ich bin mir dar­über im kla­ren, daß ich Sie nicht bis zu Go­rong brin­gen kann«, äu­ßer­te er. »Sie sind zu be­gabt. Sie wür­den mich über­wäl­ti­gen, be­vor wir das Ho­tel ver­las­sen hät­ten.«
    Schwei­gend sah ich ihn an.
    »Ich bin Go­rongs ers­ter Da­koyt«, sag­te Amons­kij. Das Wort kam mir be­kannt vor. Ir­gend­wo hat­te ich es schon ge­hört oder ge­le­sen.
    ›Ein Be­griff aus der Tri­vi­al­li­te­ra­tur‹, dach­te Ki­ny Ed­wards. ›Dr. Fu Man-Chu! Er riß die Herr­schaft in Asi­en an sich und mach­te Men­schen zu Skla­ven, die er Da­koyts nann­te.‹
    ›Klu­ges Mäd­chen‹, be­dank­te ich mich für die Un­ter­stüt­zung.
    »Er will mit Ih­nen re­den«, fuhr Amons­kij fort, »aber un­ter sei­nen Be­din­gun­gen.«
    Ich at­me­te un­will­kür­lich auf. Im­mer­hin hat­ten wir Zeit ge­won­nen. Für Han­ni­bal und mich be­stand kei­ne un­mit­tel­ba­re

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