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Alphacode Höhenflug

Alphacode Höhenflug

Titel: Alphacode Höhenflug Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: K. H. Scheer
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er­mu­ti­gen­de Ge­dan­ken­im­pul­se.
    Ich er­kann­te, wie sehr sie sich be­müh­te, ih­re Ver­zweif­lung zu un­ter­drücken. Sie muß­te Fürch­ter­li­ches durch­ge­macht ha­ben. Go­rongs un­mit­tel­ba­re Nä­he muß­te ver­nich­tend auf die Psy­che ei­nes po­si­ti­ven Men­schen wir­ken.
    ›Ich weiß nicht, wo er mich ver­bor­gen hält, Thor‹, teil­te sie mit. ›Er bringt es ir­gend­wie fer­tig, die Ge­dan­ken an­de­rer Men­schen von mir ab­zu­schir­men. Ich be­fin­de mich in ei­nem dunklen und feuch­ten Raum. Go­rong ha­be ich noch nicht ge­se­hen, aber ich füh­le und hö­re ihn. Er ver­ur­sacht manch­mal so schreck­li­che Ge­räusche.‹
    ›Ge­räusche?‹ wie­der­hol­te ich. ›Wie klin­gen sie?‹
    ›Wie die ei­nes Tie­res, oder ähn­lich. Es ist ent­setz­lich!‹
    ›Ki­ny!‹ be­schwor ich sie. ›Du mußt jetzt die Ner­ven be­hal­ten, sonst kön­nen wir dir nicht hel­fen.‹
    Ich spür­te die An­stren­gun­gen, mit de­nen sie ge­gen ih­re in­ne­re Pa­nik an­kämpf­te. Es war schwie­rig, ih­re Geis­tess­trö­me zu ord­nen; es wa­ren zu­vie­le spon­ta­ne Ge­fühls­äu­ße­run­gen dar­un­ter.
    ›Er will mit euch ver­han­deln‹, gab Ki­ny durch. ›Au­ßer­dem be­fiehlt er, die Jagd nach ihm ein­zu­stel­len. Ge­schieht das nicht, wird er meh­re­re Hoch­häu­ser in der Stadt dem Erd­bo­den gleich­ma­chen.‹
    Ich kon­zen­trier­te mich wei­ter auf das Mäd­chen, wäh­rend Utan die Dro­hung an die GAS-Leu­te wei­ter­lei­te­te.
    ›Wo kön­nen wir uns mit ihm tref­fen?‹ er­kun­dig­te ich mich.
    ›Er glaubt, daß ihr ihm ei­ne Fal­le stel­len wollt‹, er­wi­der­te sie. ›Des­halb ist er miß­trau­isch und vor­sich­tig. Er wird euch in meh­re­ren Etap­pen in sein jet­zi­ges Ver­steck füh­ren. Er wird … Er …‹
    Die Ge­dan­ken ver­ebb­ten, aber ich hat­te ver­stan­den. Go­rong wür­de Ki­ny tö­ten, wenn wir ver­su­chen soll­ten, ihn zu über­lis­ten.
    ›Wir sind mit sei­nen Be­din­gun­gen ein­ver­stan­den‹, ließ ich un­se­re Te­le­pa­thin wis­sen. ›Er soll uns das Ziel der ers­ten Etap­pe nen­nen.‹
    ›Geht zum To-Schon-Platz! Dort er­hal­tet ihr wei­te­re An­wei­sun­gen.‹
    ›Gut! Du kannst dich auf uns ver­las­sen, Ki­ny. Dir wird nichts ge­sche­hen.‹
    Die Ge­dan­ken­ver­bin­dung riß wie­der ab. Auf ei­ne Wei­se, über die ich mir nicht völ­lig im kla­ren war, konn­te Go­rong ge­nau be­stim­men, wann und wie lan­ge das Mäd­chen mit uns Kon­takt auf­nahm. Sei­ne PSI-Fä­hig­kei­ten muß­ten un­glaub­lich stark aus­ge­prägt sein.
    Re­ling und Ho-Feng ka­men in das Kom­mu­ni­ka­ti­ons­zen­trum ge­stürzt. Das Ge­sicht des Al­ten war ge­rötet. Wahr­schein­lich hat­te man ihn so­eben da­von un­ter­rich­tet, daß es zu ei­nem Ge­spräch mit Ki­ny ge­kom­men war.
    Er be­müh­te sich, ru­hig zu spre­chen, ob­wohl mir sei­ne Ner­vo­si­tät nicht ver­bor­gen blieb.
    »Al­so gut!« mein­te er. »Wo sind sie?«
    Wahr­schein­lich hat­te man ihn die Nacht über un­ter Druck ge­setzt, an­ders konn­te ich mir sei­ne Re­ak­ti­on nicht er­klä­ren. »Sie wis­sen es, Kon­nat! Sie wis­sen es, aber Sie wol­len nicht re­den.«
    »Glau­ben Sie wirk­lich, daß Go­rong sein Ver­steck nen­nen wür­de?« warf Utan är­ger­lich ein.
    »Nein«, gab er zu. »Aber Ki­ny! Sie muß es wis­sen. Sie spürt die Ge­dan­ken al­ler Men­schen, die in der Nä­he vor­bei­ge­hen. Da­nach kann sie sich ori­en­tie­ren.«
    Ich er­klär­te ihm die Zu­sam­men­hän­ge.
    »Ich wür­de vor­schla­gen, daß Sie sei­ne Be­din­gun­gen in je­dem Fal­le ein­hal­ten«, riet ich ab­schlie­ßend.
    Re­ling mach­te ei­ne Hand­be­we­gung, als woll­te er einen Schluß­strich un­ter die An­ge­le­gen­heit zie­hen.
    »Das kann ich nicht al­lei­ne ent­schei­den. Ho-Feng be­fiehlt hier.«
    Ich wand­te mich an den Chi­ne­sen.
    »Sie ha­ben es ge­hört! Stel­len Sie die Ver­fol­gung ein!«
    »Er will uns ein­schüch­tern«, mein­te Ho-Feng ge­las­sen. »Doch ich wer­de ihn wei­ter­hin su­chen las­sen.«
    Ich preß­te die Lip­pen auf­ein­an­der. Es war sinn­los, mit die­sem Mann ar­gu­men­tie­ren zu wol­len. Die Emo­tio­nen des Chi­ne­sen äu­ßer­ten sich in

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