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Alphacode Höhenflug

Alphacode Höhenflug

Titel: Alphacode Höhenflug Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: K. H. Scheer
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Le­ben. An die­se Mög­lich­keit woll­te ich nicht den­ken.
    Go­rongs Sug­ge­s­tiv­ga­be war we­sent­lich stär­ker, als wir ver­mu­tet hat­ten. Das ging aus der Durch­füh­rung sei­nes Pla­nes her­vor. Nur, wenn man die vier­zig Mil­lio­nen Ein­woh­ner von Pe­king mit An­ti­tron-Hel­men aus­rüs­te­te, konn­te man Bark­hon-La­ma wir­kungs­voll be­geg­nen. Doch das war un­mög­lich.
    In die­ser Nacht traf der Al­te in Pe­king ein. Er hielt sei­ne An­we­sen­heit auf Grund der Vor­komm­nis­se für not­wen­dig und woll­te mit uns in ei­ner per­sön­li­chen Un­ter­re­dung die zu er­grei­fen­den Maß­nah­men durch­spre­chen.
    Er über­sah nicht die Pro­ble­ma­tik des Fal­les, hoff­te aber den­noch, einen Teil der Schwie­rig­kei­ten durch ge­ziel­tes Vor­ge­hen in den Griff zu be­kom­men.
    Nach ei­ner kur­z­en Be­grü­ßung be­faß­ten wir uns mit den Schluß­fol­ge­run­gen, die nach den Er­eig­nis­sen er­wo­gen wer­den muß­ten.
    »Es wird jetzt et­was ge­sche­hen«, pro­phe­zei­te ich Re­ling. »Ich ver­mu­te, daß er Ki­ny als Si­cher­heit be­nutzt, um un­ge­fähr­det ein Ge­spräch mit Han­ni­bal und mir zu füh­ren.«
    Der Aus­druck des Nuß­knacker­ge­sich­tes ließ kei­ne Deu­tung zu.
    »Ich weiß, daß Sie sich für das Mäd­chen ver­ant­wort­lich füh­len«, sag­te der Al­te. »Das ist ver­ständ­lich. Sie ha­ben es als el­tern­lo­ses Kind vor nun­mehr acht Jah­ren ken­nen­ge­lernt. Trotz­dem dür­fen Sie nie­mals ver­ges­sen, daß es um das Schick­sal der ge­sam­ten Mensch­heit geht.«
    »Wor­auf wol­len Sie ei­gent­lich hin­aus?« frag­te ich er­regt.
    »Ge­wis­se … äh … Um­stän­de könn­ten es not­wen­dig er­schei­nen las­sen, ein Op­fer zu brin­gen«, er­wi­der­te er vor­sich­tig.
    Sei­ne Aus­drucks­wei­se täusch­te mich nicht über den wah­ren Sinn der Wor­te. Wenn sich kein an­de­rer Aus­weg bot, schi­en er be­reit zu sein, Ki­ny auf­zu­ge­ben. Zu­min­dest soll­ten wir mit ih­rem Le­ben spie­len, um un­ser Ziel, die Aus­schal­tung Go­rongs, zu er­rei­chen.
    »Sie hal­ten mich wahr­schein­lich für ge­fühls­arm«, seufz­te er.
    »Ja – das ist mei­ne auf­rich­ti­ge Mei­nung.«
    Der GWA-Chef wich mei­nen Bli­cken aus.
    »Manch­mal«, sag­te er ge­dehnt, »muß man un­po­pu­lä­re Ent­schei­dun­gen tref­fen. Ich darf in man­chen Si­tua­tio­nen kei­ne un­an­ge­brach­ten Ge­füh­le auf­kom­men las­sen.«
    »Hö­ren Sie auf, sich zu be­dau­ern. Es geht hier nicht um Ihr Ge­fühls­le­ben, son­dern um Ki­ny Ed­wards. Sie kön­nen über­zeugt sein, daß wir sie nicht auf­ge­ben.«
    Er nahm in ei­nem Ses­sel Platz und streck­te die Bei­ne aus.
    »Es gibt ei­ne Re­so­lu­ti­on der IAK, die ich nicht ver­hin­dern konn­te«, in­for­mier­te er uns. »Ich muß Sie zu­rück­zie­hen, wenn Sie nicht in un­se­rem Sin­ne han­deln.«
    »Sie kön­nen es nicht ver­ant­wor­ten, uns den Fall ab­zu­neh­men«, pro­tes­tier­te ich.
    Er mach­te ei­ne be­schwö­ren­de Ges­te mit den Hän­den.
    Plötz­lich glaub­te ich die Zu­sam­men­hän­ge zu ver­ste­hen. Die IAK hat­te die Ent­füh­rung von Ki­ny Ed­wards pro­vo­ziert, be­zie­hungs­wei­se nicht al­le Si­cher­heits­maß­nah­men ge­trof­fen, um zu ver­hin­dern, daß das Mäd­chen in Go­rongs Ge­walt ge­riet. Man hat­te wahr­schein­lich mit ei­ner sol­chen Ak­ti­on ge­rech­net und sie in die Ge­samt­pla­nung ein­be­zo­gen. Go­rong hat­te na­tür­lich die Chan­ce ge­nutzt, um an­schlie­ßend dik­tie­ren zu kön­nen.
    Da die Mit­glie­der der IAK wuß­ten, daß wir einen der­ar­ti­gen Vor­schlag kom­pro­miß­los ab­leh­nen wür­den, hat­te man uns ge­gen­über ab­so­lu­tes Still­schwei­gen be­wahrt.
    »Wie konn­ten Sie das zu­las­sen!« at­ta­ckier­te ich ihn.
    Re­ling trat auf mich zu.
    »Be­grei­fen Sie doch, daß wir ir­gend et­was tun muß­ten, Kon­nat. Ki­ny hat das kla­rer er­kannt als Sie. Sie war mit un­se­rem Ver­hal­ten ein­ver­stan­den, um Ih­nen und der Mensch­heit zu hel­fen. Go­rong wird im­mer stär­ker. Wenn wir ihn jetzt nicht aus­schal­ten, gibt es kei­ne Ret­tung mehr.«
    »Was Sie wol­len, wird nicht funk­tio­nie­ren«, ant­wor­te­te ich. »Ki­ny

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