AlphaHERZ: Ein erotisch-romantischer Gestaltwandler-Roman (Alpha-Reihe) (German Edition)
Mann?»
«Dann erledigen wir das doch vorher.»
Plötzlich packte er Tala, drückte sie mit einer Leidenschaft, die den ganzen Raum erfüllte, gegen die Wand und erstickte ihren Protest mit einem anhaltenden Kuss. Talas Keuchen verriet Rufus, dass ihr Claws Erziehungsmethode durchaus gefiel. Ihre Hände legten sich auf seine Gesäßhälften und zogen ihn näher an ihren Körper heran. Sein Knie drängte sich zwischen ihre Schenkel und öffneten sie mit etwas Nachdruck.
Verlegen räusperte sich Rufus. «Ich warte so lange draußen.»
Während er sich bei dem übermütigen Gedanken ertappte, Claw könnte ihm auch einige Tipps in Sachen Liebe geben, verließ er auf leisen Sohlen den Waggon, schloss die Tür hinter sich und setzte sich auf die Stufen davor.
Alle Werwölfe waren schon gegangen. Durch die verglaste Terrassentür konnte er Camille und Luca erspähen, die auf der Couch schmusten. Sehnsüchtig dachte Rufus an Lynx. Er leckte sich über die Lippen und glaubte, sie noch immer zu schmecken, was natürlich Unsinn war. Die kalte Realität war, dass er allein in Camilles Garten saß und Tagträumen voller Liebe und Lust nachhing.
In diesem Moment fühlte er sich so einsam wie nie zuvor in seinem Leben.
Sieben
Die nächsten Wochen waren die Hölle für Rufus. Zum einen kam er bei Lynx nicht weiter. Zum anderen nahm Claw ihn beim Training hart ran.
Lynx redete zwar inzwischen regelmäßig mit ihm, hielt ihn aber weiterhin auf Distanz. Während ihre Augen durch ihr Funkeln verrieten, dass sie gern mit ihm zusammen war – und ihr Herz, das ein wenig heiterer schlug, ebenfalls –, sagte ihre spitze Zunge leider das Gegenteil. Aber das kannte er bereits von Claw und es schreckte ihn nicht ab. Auch dessen oftmals schroffes Verhalten ihm gegenüber sah Rufus nun in einem anderen Licht. Der Alpha war nie ernsthaft böse mit ihm gewesen, sondern hatte ihn schützen wollen.
Wie ein Stärkerer einen Schwächeren.
Wie ein Anführer ein Mitglied seines Rudels.
Wie ein Vater seinen Sohn.
Manchmal, während der Lehrstunden, verlor Rufus jedoch diese positive Sichtweise ihrer Beziehung aus den Augen. Zum Beispiel wenn der Alpha ihn in der Gestalt seines Tieres durch den Wald jagte und ihm in die Hinterläufe biss, um Rufus’ Kondition und Schnelligkeit zu verbessern.
Er befürchtete schon, Abdrücke von Claws Zähnen an seiner Kehle zurückzubehalten, so oft unterwarf sich sein Tier am Anfang dem großen, schwarzen Timberwolf. Aber stets rappelte sich Rufus wieder auf, wenn auch erschöpfter als das Mal zuvor, und rangelte weiter mit seinem Vorbild, wich Claws Gebiss aus oder versuchte es zumindest.
Es gelang ihm immer öfter, seine Balance zu halten und Claws Attacken vorauszuahnen. Irgendwann kam er an den Punkt, an dem er es wagte – oder überhaupt dazu kam –, auch einmal nach dem Alpha zu schnappen. Das ermutigte sogar seinen Rotwolf, der von den Lektionen wenig begeistert war, bekam er doch die Blessuren ab, während sich Rufus’ menschliche Seite in ihm verbarg.
Rufus wunderte sich, dass er keine Albträume von einem Zähne fletschenden Timberwolf bekam, der über ihm stand, sich teilweise zurückverwandelte und warnte: «Wenn du noch ein einziges Mal deinen Schwanz unterwürfig an deinen Bauch presst, werde ich ihn abbeißen, hast du mich verstanden? Kämpfe wie ein Mann!»
Doch er war nach den Lektionen stets so erschöpft, dass er traumlos schlief.
Claw zeigte ihm nicht nur überraschende Angriffsmanöver und wie man geschickt Attacken auswich, sondern auch wie man seine Zähne an Tierknochen spitz schliff und seine Krallen an Felsbrocken schärfe.
Doch der große Durchbruch blieb aus.
«So wird das nie etwas werden», sagte Claw eines Tages, als sie nackt am Wagen, der auf einem Rangerweg mitten im Wald parkte, standen und sich abtrockneten.
Nachdem sie stundenlang durch den Chugach State Park gelaufen waren, hatte Claw Rufus auch noch zum Schwimmen in den Eagle Lake geschickt. Wäre Kyle nicht so erschöpft gewesen, hätte er die Abkühlung im See genossen. Während er schnaufend seine Bahnen zog, kam ihm Onawa in den Sinn. Laut indianischen Erzählungen sind Wölfe die Wächter des Pfads, der ins Totenreich führt, das hatte sie mal erwähnt. Sie säubern die Seelen der Verstorbenen im Wasser, so dass diese rein hinüberwandeln können.
Nun war Rufus so entkräftet, dass er auf Unterhose und Strümpfe verzichtete und direkt in Jeans und Turnschuhe stieg.
«Du bist hoch motiviert. Aber
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