AlphaHERZ: Ein erotisch-romantischer Gestaltwandler-Roman (Alpha-Reihe) (German Edition)
nicht dein Rotwolf.» Claw warf das Handtuch in den Kofferraum und kleidete sich so geschmeidig an, als hätte er lediglich einen Spaziergang hinter sich. «Solange ihr euch nicht einig seid, dass ihr beide diesen Rangkampf wollt, kannst du Jackal nicht schlagen.»
Rufus lehnte sich gegen das Auto und ließ die Schultern hängen. Er hatte seinen Wolf nicht vom Trainieren überzeugen müssen. Es bereitete seinem Tier Spaß, sich zu bewegen, sich zu beweisen, Zeit mit seinem Alpha alleine zu verbringen und zu spüren, dass er immer besser wurde. Doch sobald Rufus an Jackal dachte, machte sich sein Wolf klein.
«Wenn dein Tier seine Angst nicht überwindet, wird es dich mitten im Kampf im Stich lassen, sich auf den Boden werfen und deinem Kontrahenten die Kehle hinhalten, ohne dass du etwas dagegen wirst tun können.» Claw knallte die Tür des Kofferraums zu.
«Wie kann ich es schaffen, dass es seine Furcht verliert?», fragte Rufus ratlos, schlüpfte in sein T-Shirt und zuckte mit den Achseln.
Als Claw zur Fahrertür ging, trat er bei jedem Schritt so fest auf, dass zahlreiche Äste und Zweige unter den Sohlen seiner Lederstiefel zerbrachen. «Wir müssen es zwingen aus sich herauszukommen!»
Rufus hob die Augenbrauen, dann legte er die Stirn in Falten. Mit einem unguten Gefühl im Magen stieg er auf den Beifahrersitz. Wenn Claw glaubte, und es machte für Rufus ganz den Anschein, er hätte ihn bisher mit Samthandschuhen angefasst, welche Torturen kamen dann wohl noch auf ihn zu?
Diese böse Vorahnung sollte sich einen Tag später im Nostalgia Playhouse bewahrheiten. Sein Tier jankte, als Rafaela Claw und ihn in den Keller einschloss. Bevor die Tür ins Schloss fiel, lächelte sie Rufus durch den Spalt aufmunternd an. Der Schlüssel wurde umgedreht und ihre Schritte entfernten sich klackernd.
Danach wurde es unangenehm still. Kein einziges Geräusch aus dem Erdgeschoss drang zu ihnen.
Bis auf den Käfig, in dem die Vampire Luca gefangen gehalten hatten, war das Zimmer leer. Rufus hätte das kalte Licht einer Zelle erwartet, doch die Lampe an der Decke strahlte ein warmes Gelb aus, das viel zu gemütlich war für das, was Claw höchstwahrscheinlich mit ihm vorhatte.
Der Alpha entkleidete sich langsam, doch selbst das wirkte bedrohlich. «Nicht nur Ausdauer, Einfallsreichtum, Geschick und Taktik machen einen guten Kämpfer aus. Er muss auch einiges wegstecken können.»
«Wie meinst du das?» Rufus schluckte schwer.
«Man muss auch verdammt zäh sein.» Mit einer Geste bedeutete Claw ihm, sich endlich auszuziehen, damit sie sich verwandeln und beginnen konnten. «Manchmal gewinnt nicht derjenige, der am Besten ist, sondern der, der am längsten durchhält und weitermacht, selbst wenn er aus zahlreichen Wunden blutet.»
«Die nächste Lektion wird wehtun, stimmt’s?»
Claw verschränkte die Arme vor dem Oberkörper und nickte bedächtig. «Du musst lernen, Schmerz zu ertragen.»
Vor Angst zitterte sein Wolf und Rufus zitterte mit ihm. Instinktiv schaute er zum Ausgang. Er war hier unten eingesperrt und würde weder dem Alpha entkommen, noch mit Hilfe rechnen können.
«Am Ende zählt einzig und allein der Wille – anzutreten, durchzuhalten und zu gewinnen.» Claws Grollen wurde von den Wänden zurückgeworfen. «Aber dein Tier wehrt sich schon gegen Schritt eins. Hier im Keller jedoch muss es Farbe bekennen. Ich werde es zwingen, sich zu verteidigen. Wenn es sich unterwirft, läuft es Gefahr, totgebissen zu werden. Von mir heute, ebenso wie später von Jackal oder jedem anderen Kontrahenten. Also, canis rufus , wage es nicht, den Schwanz einzuziehen. Diesmal wirst du für jegliche Schwäche bezahlen.»
Die Furcht hatte Rufus fest im Griff. Sie schüttelte ihn durch, als wäre er krank. Unbeholfen streifte er sich Hose und Schuhe zugleich ab und wäre beinahe umgefallen. «Warum tust du mir das an?»
«Weil ich davon überzeugt bin, dass dein Rotwolf diese Hürde nehmen muss, um seine eigene Stärke zu erkennen.» Und in einem väterlichen Ton, den Rufus noch nie von ihm gehört hatte, und der ihn mit Glück erfüllte, obwohl sein Wolf Claw in diesem Moment verabscheute, fügte er hinzu: «Ich glaube an dich!»
Rufus schaffte es gerade noch, sich in sein Tier zu verwandeln, bevor die Hölle losbrach. Der Alpha zeigte kein Mitleid. Er traktierte den Rotwolf bis aufs Blut, hetzte ihn durch den Raum und versenkte seine Zähne in Rufus’ Fell.
Zuerst heulte Rufus und vergeudete seine Kraft, indem er von
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