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AlphaHERZ: Ein erotisch-romantischer Gestaltwandler-Roman (Alpha-Reihe) (German Edition)

AlphaHERZ: Ein erotisch-romantischer Gestaltwandler-Roman (Alpha-Reihe) (German Edition)

Titel: AlphaHERZ: Ein erotisch-romantischer Gestaltwandler-Roman (Alpha-Reihe) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sandra Henke
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vorzuweisen? Nichts außer einem feigen Wolf. Er mochte den besten Riecher im Rudel haben, aber das war nichts gegen Adamos reifende Fähigkeit, Stimmen aus der Vergangenheit oder der Zukunft zu hören. Außerdem zog er sich seit Kurzem genauso extravagant an wie Kristobal und die anderen Vampire. Rufus schaute an sich herab, betrachtete seine Jeans und Turnschuhe und seufzte resignierend. Auch mit seinem Kleidungsstil konnte er nicht punkten.
    «Wir sind beste Freunde», oder zumindest waren wir es , dachte er wütend. «Und du hast doch mitbekommen, dass ich Lynx … Polly mag. Wie kannst du sie dann hinter meinem Rücken anbaggern?»
    «Ich habe nicht gebaggert! Wir haben uns nur unterhalten.» Als stände Adamo kurz davor, die Geduld zu verlieren, breitete er die Arme in einer Geste der Verständnislosigkeit aus. Dann stemmte er die Hände in die Hüfte und legte den Kopf schief. «Außerdem mag ich sie auch.»
    Rufus zischte. «Sie oder ihr süßes Blut?»
    «Wenn ich sie sehe, denke ich nicht an ihr Blut,», sagte der Vampir mit einer Reibeisenstimme, die Rufus das erste Mal bei ihm hörte. Adamos Mundwinkel zuckten belustigt.
    Rufus schnappte nach Luft. Also doch. «Fass sie ja nicht an! Man macht seinem Freund kein Mädchen streitig.»
    «Und warum lässt du dann nicht die Finger von ihr, wo du jetzt weißt, dass ich sie auch mag?» Ungeniert zeigte Adamo anklagend mit dem Finger auf ihn. «Das kann ich dich andersherum genauso fragen.»
    Rufus’ Beinmuskulatur zuckte bereits. Er stand kurz davor, über den Tisch zu springen. «Ich habe sie zuerst entdeckt.»
    Adamo schüttelte den Kopf und lächelte nachsichtig auf ihn herab. «Sie ist kein Objekt, das man sich aussuchen und nehmen kann. Einzig und allein sie entscheidet, wen sie von uns will.»
    In diesem Moment hasste Rufus Adamo.
    Weil er recht hatte.
    Weil er so erwachsen klang im Gegensatz zu ihm, der sich selbst in seinen Ohren wie ein bockiges Kind anhörte.
    Und weil er bei Lynx längst ein Stück weiter zu sein schien als Rufus.
    Das tat verdammt weh. Um Adamo zu verletzen, damit er sich so mies fühlte wie er, schrie Rufus: «Du bist ja nicht einmal mehr ein Gestaltwandler. Wie könnte sich jemals eine Werkatze in jemanden verlieben, der Tiere aussaugt?»
    Zitternd vor Wut lief er aus dem Foyer – und wäre beinahe mit Kristobal zusammengeprallt. Der Alphavampir hatte im Dunkeln gestanden und ihren Streit offenbar mitbekommen, denn er hielt Rufus an den Schultern fest.
    «Meine Beziehung zu Nanouk funktioniert bestens, obwohl ich ein Vampir und sie ein Werwölfin ist. Es ist alles eine Frage des Respekts. Dasselbe gilt für Freundschaften.»
    Na, bravo, jetzt hatte er auch noch den Alphavampir gegen sich aufgebracht! Mit hängenden Schultern schlich Rufus davon. Nun spürte er wieder jede Verletzung, die Claw ihm während des Trainings zugefügt hatte. Einige wenige hatten sich bereits geschlossen, taten aber noch weh. Die meisten würden jedoch erst morgen verheilt sein. Mit gesenktem Kopf trottete er voran.
    Und lief geradewegs Lynx in die Arme. Ungeachtet seiner Wunden straffte er den Rücken. Schließlich wollte er nicht, dass sie ein Häufchen Elend in ihm sah, sondern einen stolzen Krieger. Sie stand vor einem Beistelltisch, auf dem Werbeflyer lagen, die Kristobal hatte neu drucken lassen.
    Bis vor Kurzem hatte die Mundpropaganda dazu geführt, dass die Mitternachtsvorstellung stets ausverkauft gewesen war – und somit die Vampire genügend Blut bekamen. Sie saugten den Besuchern eine unschädliche Menge ab und ließen sie mithilfe ihrer magischen Fähigkeiten diesen kurzen unfreiwilligen Aderlass wieder vergessen.
    Doch inzwischen fiel auf, dass die Illusionisten tagsüber niemals das Nostalgia Playhouse verließen. Außerdem fühlten sich manche Besucher der Vorstellung nachher so benommen, dass sie ziellos durch die Stadt irrten. Gerüchte waren aufgekommen, die die Bewohner Anchorages skeptisch machten. Das hatte dazu geführt, dass immer öfter Sitzreihen leer blieben.
    Ab und zu jagte das Werwolfrudel in den Wäldern und brachte den Vampiren ihre Beute, damit die Blutsauger ihre Körperfunktionen aufrechterhalten konnten. Claw hatte jedoch klargestellt, dass das Ausnahmen bleiben würden. Da die Gemeinschaft der Dark Defence in Gefahr war, sollten die dunklen Lords und Ladys jemals Menschen jenseits des Theaters anfallen, musste eine neue Lösung her. Die hieß: Werbung.
    Rufus stand so abrupt stramm, dass ihn ein starker Schmerz

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