AlphaHERZ: Ein erotisch-romantischer Gestaltwandler-Roman (Alpha-Reihe) (German Edition)
seinen jüngeren davon abzuhalten versucht, eine Dummheit zu begehen. «Er spielt nicht fair, das siehst du doch.»
«Ich bin so weit, Adamo. Ich muss mich mit ihm messen – und ihm heimzahlen, was er mir angetan hat.» Aus einem dummen Impuls heraus, versuchte Rufus aufzustehen. Durch den Schmerz würde ihm übel. Er sank zurück auf den Asphalt und würgte bittere Galle hoch.
«Du tust das wegen Lynx, oder?», fragte Adamo leise.
Es fiel Rufus nicht leicht, seinem Freund gegenüber seine Gefühle für die Gestaltwandlerin zuzugeben. Sie hatten noch nie über Frauen gesprochen. Dass es sich um ein Mädchen handelte, das sie anscheinend beide mochten, machte es noch schwerer.
«Nicht nur.»
«Du brauchst das nicht tun.»
Rufus fror, dabei war die Nacht mild. Kein gutes Zeichen. Aber sein Kampfgeist war ungebrochen: «Und ob.»
«Du bist irre! Sieh doch, zu was Jackal fähig ist», schrie Adamo und deutete mit einer Geste auf die Furche in Rufus’ Fleisch. Mit einem Mal hob er verwundert die Hand und betrachtete das Blut auf seinen Finger, als sähe er es das erste Mal. Als sich Rufus räusperte, wand der Vampir verlegen das Gesicht ab und drückte die Wunde wieder zu.
«Jetzt erst recht.» Falls ich das hier überlebe , fügte Rufus in Gedanken hinzu und betrachtete besorgt die immer größer werdende rote Pfütze unter ihm. Ihm war kotzübel. Er bemühte sich, das Zittern vor Adamo zu verbergen, aber er schlotterte immer mehr.
«Nicht für Lynx, tue es nicht für sie.» Als Adamo ihn beim Sprechen wieder ansah, bemerkte Rufus voller Besorgnis, dass spitze Vampirzähne aus seinem Mund herausragten. «Das ist nicht das richtige Motiv.»
«Ist sie es in deinen Augen etwa nicht wert?», blaffte Rufus. Wenn Adamo so dachte, war er ihrer auch nicht wert. Sollte Lynx sich für den Vampir entscheiden, würde es Rufus das Herz brechen. Aber galt das nicht andersherum für Adamo auch? Würde er nicht ebenso durch die Hölle gehen, wenn sie mit Rufus zusammenkam?
Unerwartet lächelte sein Gegenüber. «Sie ist eine Traumfrau.»
«Genau das ist sie!» Und zerbrechlicher als Adamo – im Gegensatz zu Rufus – wusste. Nur ihm hatte sie ihre sanfte Seite gezeigt. Nur ihm hatte sie erzählt, wie sie zum Werluchs geworden war. Er kannte sie noch nicht sehr gut, aber immerhin besser als alle anderen.
«Seid ihr jetzt ein Paar, oder nicht?» Wenn sie erst mit ihm schlief und dann mit Adamo anbandelte, was sie für ihn unten durch. Er wollte endlich wissen, woran er war.
«Als sie mich fragte, ob ich mit ihr einen Nachtspaziergang machen wollte, fühlte ich mich am Bauch gepinselt.» Adamos Worte taten Rufus fast so weh wie sein offenes Bein. «Ich war total aufgeregt und hoffte, dass wir den Kuss wiederholen würden. Ich wollte ihre Hand nehmen, als ich bemerkte, dass sie die ganze Zeit nur von dir redete. Sie sah mich nicht einmal an, sondern schien mit ihren Gedanken weit weg zu sein – bei dir. Da wusste ich, sie wollte nur mit mir zusammen sein, um mich über dich auszufragen.»
«Echt wahr?» Inzwischen liefen Rufus immer wieder eiskalte Schauder über den Leib, die Adamo nicht verborgen blieben. Die Beben schraubten den Schmerz in seinem Bein hoch und raubten ihm wertvolle Kraft. «Du erzählst mir das nicht nur, damit die Schmerzen mich nicht wahnsinnig machen?»
Speichel rann aus Adamos Mundwinkel. Beschämt wischte er ihn fort. «Würde ich meinen besten Freund belügen?»
Nein, davon war Rufus jetzt wieder überzeugt.
Plötzlich fühlte er sein verletztes Bein nicht mehr. Als hätte jemand es abgehackt. Erschrocken betastete er es. Er kniff in sein eigenes Fleisch. Das Taubheitsgefühl nahm erschreckende Ausmaße an. Starb sein Bein bereits ab?
Das lenkte jedoch auch wieder Adamos Aufmerksamkeit auf das Blut. Es war überall.
Adamo hielt die Hände hoch. Mit glänzenden Augen betrachtete er die rote Flüssigkeit, die an seinen Armen hinablief. Seine Nasenflügel bebten. Hörbar sog er den metallischen Geruch ein.
Entsetzt schüttelte Rufus den Kopf. «Adamo! Bitte, tu das nicht. Reiß dich zusammen, ich bitte dich.»
Adamo neigt sich etwas tiefer über die Wunde. Er leckte über seine spitzen Zähne. Wie hypnotisiert schaute er auf das Blut. Es schien ihn zu locken, so leise, dass nur er selbst es hören konnte, und gleichzeitig so laut, dass Rufus’ Flehen nicht zu ihm durchdrang.
Kalter Schweiß lief Rufus’ Rücken hinab. Er fuhr die Krallen aus, spürte jedoch eine bleierne Schwere, die sich
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