AlphaHERZ: Ein erotisch-romantischer Gestaltwandler-Roman (Alpha-Reihe) (German Edition)
miterlebt. Bevor sie Luca in der Hoffnung darauf, dass er so etwas wie der Heiland war, der sie in das Gelobte Land führte, gefolgt und die Werkatzen-Kolonie verlassen hatte, hatte es kaum einen Tag ge geben, an denen der Werbengaltiger Ram Avtar Singh und der Werkaplöwe Ruud keinen Ärger angezettelt hatten. Durch Luca war sie zur Dark Defence gekommen. Aber erst durch Rufus konnte sie sich vorstellen, dass Anchorage tatsächlich zu ihrem Zuhause werden könnte. Und jetzt drohte er, sie allein zu lassen. Der Kloß im Hals raubte ihr fast den Atem.
Rufus krauste die Stirn. «Woher …?»
«Ich kenne eine Menge Geheimnisse.» Sie zwinkerte. «Katzen haben ein sensibles Gehör, können sich auf ihren Pfoten lautlos fortbewegen und sind von Natur aus neugierig.» Sie hatte mitbekommen, wie Claw Tala beruhigt hatte, indem er ihr versicherte, welche guten Fortschritte Rufus im Training machte. Talas Sorge um den Rotwolf war groß, weil sein erster Rangkampf bevorstand. Das hatte Lynx mit ihr gemein.
«Dann weißt du auch, warum die Vampire Rafaela ausgrenzen?» Er packte ihren Unterarm, aber sein Griff war schwach.
Überrascht über diese Frage hob sie die Augenbrauen. «Das tun sie nicht. Sie … sie sind nur vorsichtig geworden.»
«Warum? Was ist mit ihr?»
Lynx biss sich auf die Unterlippe. Rafaela war nicht gerade ihre Freundin. Aber verraten wollte sie ihr Geheimnis auch nicht. Die Vampire kannten es. Der Rest der Dark Defence würde es noch früh genug erfahren und vermutlich ebenso einen Bogen um sie machen. Nur für alle Fälle. Nur um sicher zu gehen. Sie tat Lynx leid und sie nahm sich vor, netter zu ihr zu sein.
«Ist die Werwölfin in ihr doch nicht vollkommen tot, wie bei Kristobal? Trägt sie vielleicht keine Wölfin, sondern einen Wolf in sich?»
«Mach dich nicht lächerlich. Wie soll das denn gehen? Normalerweise folgt sie mir auf Schritt und Tritt. Ich bin froh, dass das heute Nacht nicht der Fall ist. Zwei Vampire könnte ich nicht von dir fernhalten.» Sanft berührte sie seine Schulter. «Auf der anderen Seite hätte sie dir den Kopf waschen und dir klar machen können, dass du Jackal besser in Ruhe lässt.»
Rufus fasste sich an den Oberschenkel, als wollte er prüfen, ob sein Bein noch dran war. «Ich muss das tun.»
«Er wird dich in Stücke reißen.» Einem Werwolf, der einen anderen in einer dunklen Gasse attackierte, traute Lynx alles zu. Außerdem bekleidete Rufus den Rang unter ihm, folglich war er der Schwächere. Bisher zumindest. Sie war sicher, dass er mehr sein wollte, als er war. Aber das hofften viele und blieben doch immer ganz unten.
«Das kann passieren.»
Empört über seine Antwort wollte sie ihn knuffen, hielt sich aber im letzten Moment zurück. «Gehört das zu deinem neuen Image?»
«Was meinst du?», brachte er schwach hervor.
«Na, du bist muskulöser geworden. Sobald du mich siehst, steckst du die Daumen in die Hosentaschen und lehnst dich lässig gegen die Wand. Fehlt nur noch, dass du mich Kaugummi kauend von oben bis unten musterst wie einer der Typen in den Cowboyfilmen.» Sie strich über seine Wange. «Und was soll dieser Bartschatten?»
Selbst sein Grinsen wirkte entkräftet. «Du beobachtest mich aber genau.»
Verlegen nestelte sie an der Kordel herum, als wollte sie prüfen, ob sie das Ende auch gut festgezurrt hatte, dabei war sie sich dessen sicher. «Ich mag es lieber, wenn du dich normal gibst. Für mich brauchst du nicht den Macho zu spielen. Und auch nicht zu kämpfen.»
Seine Mundwinkel zuckten. «Ich dachte, du stehst auf toughe Kerle.»
«Ja, aber nicht auf dicke Muckis, sondern auf Männer, die einen starken Charakter haben, und dazu gehört auch, eine Auseinandersetzung mit Worten auszufechten und nicht mit Fäusten», sie schnaubte, «oder Krallen und Zähnen.»
«Deshalb magst du Luca also, nicht weil er gut aussieht», sagte er ohne jeglichen Spott in der Stimme.
«Attraktiv sind viele, aber davon lasse ich mich nicht mehr blenden, seit …»
Erschrocken biss sie sich auf die Zunge. Beinahe hätte sie zugegeben, Rufus über ihre Vergangenheit belogen zu haben. Aber dies war nicht der richtige Moment, um ihm von ihrem ganz persönlichen Dämon zu erzählen. Hier ging es nicht um sie, sondern darum zu warten, bis Rufus sich von selbst stabilisiert hatte, so dass sie ihn zum Theater transportieren konnten, oder Camille vorher eintraf.
«Luca hat nicht versucht, die anderen Werkatzen anzuführen, indem er ihnen Angst einjagte oder
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