AlphaHERZ: Ein erotisch-romantischer Gestaltwandler-Roman (Alpha-Reihe) (German Edition)
zusammen. Möglicherweise würden sie sich jedoch ergänzen wie Yin und Yang. Aber endeten nicht die Gemeinsamkeiten schon dabei, dass sie beide Fell, Krallen und Reißzähne hatten? Waren ihre Wesen nicht zu gegensätzlich, wie bei einem Hund und einer Katze? Die Tatsache, dass sie beide Gestaltwandler waren, reichte ganz sicher nicht aus.
Rufus’ Körpertemperatur stieg an, als er das Mädchen von ihrem köstlichen roten Mund über ihre hervorstechenden Hüftknochen bis zu den rosa lackierten Zehennägeln musterte, sich jedes Detail einprägend. Er ertappte seine Zunge dabei, wie sie von innen über seine Zähne glitt. Lynx weckte Sehnsüchte in ihm, die er seit Kirsty nicht mehr gehabt hatte. Nein, das stimmte nicht ganz. Mit Kirsty hatte er nur zusammen sein, einfach nur Zeit mit ihr verbringen wollen. Bei Lynx reichte ihm das nicht.
Als hätte sie seine Gedanken erraten, schaute sie ihn an. Seine Wangen brannten, was sie mit einem frivolen Lächeln quittierte. Verlegen wich er ihrem Blick aus. Er kam sich vor wie ein kleiner dummer Junge und ärgerte sich darüber! Sein Rotwolf knurrte drohend, aber nur weil er den lächerlichen Versuch machte, seine Lust hinter Aggression zu verstecken.
Rasch presste Rufus die Lippen aufeinander, damit niemand es mitbekam. Doch sein Wolf wusste noch vor ihm, dass Lynx keine leichte Beute war. Ihre unterwürfige Haltung, das scheue Lächeln und ihre leise Stimme weckten Beschützerinstinkte, doch sie brauchte gar nicht beschützt zu werden, denn ihr Rotluchs schenkte ihr übernatürliche Kräfte und sie wusste ihre Schönheit einzusetzen. Das war Kyle klar und trotzdem verfehlte diese Masche ihre Wirkung nicht. Am liebsten hätte er sich zwischen sie und den Kuder gestellt, doch das wagte er nicht. Einem Alpha hatte er nichts entgegenzusetzen.
«Du hast mich von der Kolonie auf Viktoria Island bis nach Alaska verfolgt wie eine Stalkerin», Luca verzog sein Gesicht, «und Witashnah angefallen, die daraufhin ins Krankenhaus kam.»
Mit großen blauen Augen sah sie ihn so direkt an, wie Rufus es in dieser Situation niemals gewagt hätte. «Ich wollte dich verteidigen, weil ich glaubte, die Indianerin wäre hinter dir her und drohte, deine wahre Natur zu erkennen.»
«Du bist unberechenbar und gefährlich.» Luca schien immun gegen ihre Reize zu sein, wodurch Rufus wieder bewusst wurde, dass er schwach war. «Camille würde nicht wollen, dass du in Anchorage bleibst.»
«In der Dark Defence ist kein Platz für Eifersucht.» Wie aus dem Nichts hatte sich Kristobal plötzlich neben Claw materialisiert.
Während der Leitwolf nicht mit der Wimper zuckte, schrak Kyle sichtlich zusammen. Er hatte den Alphavampir weder kommen hören, noch vorzeitig gewittert. Wie machte Kristobal das nur immer wieder? Es war unheimlich und faszinierend zugleich.
Da Lynx leise kicherte, schaute Rufus wieder zu ihr, und bemerkte, dass sie ihn beobachtete. Sie lachte ihn wegen seiner Schreckhaftigkeit aus und das nicht einmal hinter vorgehaltener Hand. Sie scherte sich nicht darum, dass er das mitbekam.
Er ertappte sich bei dem Gedanken: Kleine hübsche Hexe! Dir werde ich deine Unverschämtheit schon noch austreiben. Aber allzu bald wurde ihm bewusst, dass sie nicht nur Teil seiner feuchten Träume, sondern real war und er gewiss kein Held, wie er es gerne wäre. In Wahrheit war er nur ein Junge mit einem hässlichen Kainsmal auf der rechten Wange, der sich in die Rolle des rangniedrigsten Wolfes fügte, weil die anderen Rudelmitglieder größer, stärker und Kampf erfahrener waren als er.
«Camille würde sich nicht mehr sicher fühlen, wenn sie wüsste, dass sich Lynx noch in Anchorage aufhält.» Obwohl Lucas Brustkorb noch immer erregt auf und ab wogte, bildeten sich Backenbart und Pinselohren zurück.
In seiner eleganten, selbstgefälligen Art schloss Kristobal die Knöpfe seiner violetten Samtjacke und prüfte den Sitz seines gestärkten, mit Goldfäden durchzogenen Hemdkragens, indem er mit den Fingerspitzen daran entlangfuhr. Vermutlich war er gerade dabei gewesen, sich für die Vorführung umzuziehen. Seine Gelassenheit erweckte den Anschein, als würde er die ganze Aufregung nicht verstehen, weil er sich seiner Meinung sehr sicher war.
«Wir müssen zusammenhalten, das ist die einzige Überlebensstrategie.»
«Wir?» Luca zog seine Brauen hoch. «Gehört Lynx etwa schon zur Dark Defense?»
«Ich meinte damit die paranormale Gesellschaft, die im Verborgenen und dennoch mitten unter
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