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Alphavampir

Titel: Alphavampir Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sandra Henke
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Mundpropaganda machten. Oder sie nahmen einen kleinen Mitternachtssnack. Vorsichtshalber überprüfte Nanouk noch einmal, ob die Kette noch um ihren Hals hing.
    Sie klopfte an der Eingangstür. Niemand antwortete. Dann presste sie ein Ohr an die Tür und lauschte, aber es war nichts zu hören. Während Canis das Gebäude genauer betrachtete, um herauszufinden, ob sie die Fassade hinaufklettern konnten, blickte Nanouk zum Himmel. Kein einziges Wölkchen schmälerte die Schönheit des strahlenden Blaus. Schliefen die Theaterleute? Weil sie nachts arbeiteten? Oder weil sie Vampire waren? Ein mulmiges Gefühl breitete sich in ihr aus.
    Als sie Canis gerade vorschlagen wollte, einen Hintereingang zu suchen, öffnete jemand die Tür. Es war einer der Steinzeitmenschen. Sein mürrischer Gesichtsausdruck wirkte wie in Stein gemeißelt. Hinter ihm tauchte sein Ebenbild auf. Ihr Aussehen war nicht völlig identisch, aber ihre Gesichtsphysiognomie war dieselbe, ebenso ihre Haltung und ihre Einstellung Fremden gegenüber. Wie Blutsauger sahen die beiden nun wirklich nicht aus, selbst wenn Nanouk sich von ihrem Klischeedenken löste.
    Also waren die Illusionisten und ihre Crew doch keine Vampire.
    «Verkneif dir einen Kommentar», sagte sie zu Canis, der die beiden Wachmänner von oben bis unten musterte und amüsiert ihr Profil in Augenschein nahm. Dann wandte sie sich an die Zwillinge. «Wir wünschen Kristobal zu sprechen.»
    Der kleinere von beiden lachte abfällig und spuckte auf die Straße. «Nein, das wollt ihr bestimmt nicht.»
    «Keine Beute kommt freiwillig zum Jäger», murmelte der andere, packte seinen Gürtel und zog seine Jeans hoch, über der sich ein Bäuchlein wölbte.
    «Hört mal gut zu.» Canis prüfte, wer sich in der Nähe aufhielt, da es so aussah, als würde es zu einem Kräftemessen kommen. «Wir werden zu ihm gehen, ob ihr uns nun durchlasst oder wir uns den Weg freikämpfen müssen. Uns ist das egal. Gegen einen guten Kampf haben wir nie etwas einzuwenden.»
    «Wir auch nicht.» Der Größere neigte sich vor.
    Das hätte er nicht tun sollen, denn Canis gab ihm blitzschnell mit seiner Stirn eins auf die Nase. Während sein Gegner aufheulte, trat er dem zweiten in die Weichteile und schlug dem ersten in Nieren. Seine Bewegungen waren beeindruckend schnell und geschmeidig, so dass die Kolosse nicht dazu kamen, seine Schläge und Tritte abzuwehren.
    Da Nanouk wusste, dass die Kerle nur kurzfristig abgelenkt waren, sprang sie zwischen ihnen hindurch, machte eine Rolle vorwärts und rollte sich im Foyer des Theaters ab. Sie kam sicher auf ihren Füßen zu stehen und flog herum, die Hände erhoben, um jeden Moment ihre Krallen auszufahren. Canis hatte sich auf den Schultern der Kolosse abgestützt und nach vorne geschwungen, und stand bereits neben ihr, als sich die Zwillinge verdutzt umdrehten und nur langsam begriffen, dass man sie überrumpelt hatte.
    Nanouks Krallen drängten heraus. Ihre Timberwölfin war heiß auf eine Auseinandersetzung, sie wollte mitkämpfen. Aber noch erlaubte es Nanouk ihr nicht. Sie hatte keine Ahnung, was die Wachmänner über ihre wahre Natur wussten und wollte sich nicht eher zu erkennen geben als notwendig.
    Es war lustig anzusehen, wie sich ihre Gesichter vor Wut rot färbten. Nur die Nasenspitze des Kleineren blieb blass, als würde sie nicht gut durchblutet werden. Beide Männer stürmten gleichzeitig durch die Tür. Sie stießen an den Schultern zusammen und blieben fast im Eingang stecken, aber dann waren sie mit großen Schritten bei ihnen. Ihre Arme sahen kräftig aus und ihre Pranken waren groß wie Bärentatzen.
    «Stopp!», rief jemand hinter Nanouk. «Caleb, Caine, was macht ihr denn da?»
    Ohne die beiden Angreifer aus den Augen zu lassen, kam Canis an Nanouks Seite, um zusammenzubleiben.
    Adamo lief aufgeregt zu ihnen, doch als er die offen stehende Tür sah, schirmte er sein Gesicht mit den Händen ab. «Macht sie zu, ihr Idioten!»
    Der Kleinere, der bei dem Namen Caine zusammengezuckt war, entschuldigte sich kleinlaut und gehorchte.
    Nanouk und Canis wechselten Blicke. War doch etwas Wahres an der Behauptung, dass die Illusionisten Vampire waren? Nanouk hätte es wohl Kristobal zugetraut, dass er die Rolle des Blutsaugers bis zur Perfektion spielte, nicht aber Adamo. Er war nicht so abgebrüht wie seine Freunde und Kollegen. Aber was war mit den Zwillingen? Ihnen hatte das Tageslicht nichts ausgemacht.
    Nachdem der Eingang geschlossen war und das Foyer nur von

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