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Alphavampir

Titel: Alphavampir Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sandra Henke
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setzte sie noch ein Argument obendrauf. «Wirst du dich besser fühlen, wenn wir Claw gegenübertreten müssen, ohne unsere Mission erfüllt zu haben? Manchmal muss man sich selbst zurücknehmen, damit das Rudel an sein Ziel kommt.»
    Er murmelte unverständliche Worte und brummte schließlich. «Geh, bevor ich es mir anders überlege. Aber solltest du in fünfzehn Minuten nicht wieder an derselben Stelle stehen wie jetzt, werde ich das Playhouse auf den Kopf stellen.»
    Sie lächelte ihn dankbar an, reichte ihm ihre Outdoorjacke und wandte sich zum Gehen, als er sie am Arm festhielt. «Und wehe du erzählst Nubi davon.»
    Ihr Lächeln wurde breiter. «Versprochen.»
    Es sah vollkommen lässig aus, wie Nanouk Adamo durch eine Seitentür folgte, doch innerlich war sie aufgewühlt. Mit jedem Schritt, den sie Kristobal näherkam, schwoll das Kribbeln in ihren Zehen an. Es erfasste ihre Füße und wanderte ihre Beine hoch, bis es Körperstellen infizierte, an denen die Funken sofort ein Buschfeuer auslösten.
    Hätte sie doch nur nicht die Stilettos angezogen! Die Zehn-Zentimeter-Absätze waren allein schon zu sexy, aber dass sie in braunen kniehohen Schnürlederstiefeln mündeten war definitiv too much. Zu spät. Nanouk konnte sie schlecht ausziehen und Kristobal barfuß entgegentreten.
    Sie gingen einen Korridor entlang, bogen vor den Künstlergarderoben in ein Treppenhaus ab und nahmen die Treppe, die in die zwei Obergeschosse führte. Nanouk fand ihre Vorurteile erneut widerlegt, denn sie hatte damit gerechnet, Kristobal im Keller vorzufinden. Nicht unbedingt in einem Sarg liegend, aber in einer Kellerwohnung ohne Fenster.
    «Caleb und Caine», fragte Nanouk beiläufig, «sind das menschliche Wächter, die euch bei Tag beschützen?»
    Adamo hustete gekünstelt, um Zeit zu gewinnen und sich eine Antwort zurechtzulegen. «Das fragst du besser Kristobal.»
    «Dann habe ich also Recht?», bohrte sie nach.
    Kaum merklich nickte er und hielt ihr die Tür auf, die ins zweite Obergeschoss führte.
    Nanouk trat hindurch. Ihr wurde mulmig. Der Verdacht, dass Kristobal sie nicht auf die Schippe genommen hatte, erhärtete sich. Nicht nur er war ein Vampir, sondern auch Adamo, wahrscheinlich alle, die mit der Mitternachtsshow zu tun hatten, bis auf die Zwillinge. Und sie befand sich mitten unter ihnen. Diesmal gab es kein Publikum, aufgrund dessen Kristobal sich zügeln musste, um seine wahre Natur zu verbergen. Kein Werwolf hielt Sichtkontakt, um ihr zu Hilfe eilen zu können. In Kürze würde sie allein mit ihm sein, doch sie fürchtete sich mehr vor dem Prickeln, das er in ihr auslöste, als vor allem anderen.
    Adamo brachte sie in einen Raum und verschwand. Nanouk war so überrascht in einem Schlafzimmer zu stehen, dass sie Kristobal erst wahrnahm, als er sich erhob. Er hatte an einem Schreibtisch in der Ecke gesessen, nun musterte er sie von oben bis unten und hob eine Augenbraue.
    Gut sah er aus, musste sie zugeben, obwohl es ihr befremdlich erschien, dass er auch privat Bühnenkostüme trug. Hemd und Hose waren genauso pechschwarz wie seine Haare. Auffällig jedoch war der bordeauxrote Gehrock aus Samt. Er wirkte mit der schwarzen Posamentenborte und den goldenen Knöpfen wie aus einem anderen Jahrhundert. Wie alt mochte er sein? Sollten Vampire tatsächlich unsterblich sein, konnte er zweihundert Jahre älter sein, als er aussah. Aber Werwölfen sagte man diese Eigenschaft ebenfalls nach, was nicht stimmte, sie alterten nur langsamer, weil das Tier ihnen Kraft schenkte.
    «Hast du dich meinetwegen so sexy angezogen?» Kristobal schlenderte näher. Ein anzügliches Lächeln umspielte seine Lippen.
    Was bildete er sich ein! Nanouk schaute an sich herab. Ihr T-Shirt war dezent und camelfarben, aber sie musste zugeben, dass es sich aufgrund des Stretchstoffes eng an ihre Rundung schmiegte. «Ich habe mich lediglich in weiser Vorausahnung luftig angezogen. Weshalb ist es im Theater eigentlich immer so brütend heiß?»
    «Vampire produzieren kaum Eigenwärme.» Sein Handrücken streifte ihren Oberarm. «Entspann dich. Du stehst stramm wie ein Soldat.»
    Im Grunde war sie das sogar, eine Kriegerin, die von ihrem Alpha einen Auftrag erhalten hatte. Kristobals Berührung hinterließ eine heiße Spur auf ihrem Arm. Ihr fiel auf, dass alle Fenster von innen zugenagelt waren. «Sonnenlicht ist also tatsächlich tödlich?»
    «Bist du hier, um mich umzubringen?»
    «Unsinn.» Aber es konnte nicht schaden, etwas über die Vampire zu

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