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Alphavampir

Titel: Alphavampir Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sandra Henke
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dem Licht des Notausgangs ein wenig erhellt wurde, entspannte Adamo sich wieder. «Ihr solltet gehen. Es wird euch nicht bekommen, wenn ihr bleibt. Bitte, ich meine es nur gut mit euch.»
    «Wir müssen dringend mit Kristobal reden.» Nanouk fiel auf, dass der junge Mann ständig den Kopf gesenkt hielt und sie von unten herauf anschaute. Wie ein unterwürfiger Wolf. Wahrscheinlich war er das kleinste Rädchen im Getriebe der Mitternachtsshow.
    Entsetzt schüttelte er den Kopf. «Das geht nicht.»
    «Wieso nicht? Hält er gerade seinen Mittagsschlaf in seinem Sarg?»
    Für diesen Kommentar gab Nanouk Canis einen Klaps auf den Bauch. Das konnte noch heiter werden. Der Großmagier würde sich die Spitzfindigkeiten des Indianers nicht gefallen lassen. «Bitte, Adamo, unser Alpha schickt uns. Wir können nicht zurückkehren, ohne ihm Kristobals Antwort zu überbringen. Das versteht du doch, oder?»
    «Ihr seid Werwölfe, oder?» Er saugte seine Oberlippe in den Mund ein, als versuchte er seine Lippenspalte zu verbergen. «Ihr seid wie Pavel.»
    Nanouk warf den Zwillingen einen misstrauischen Blick zu. «Könntest du Kristobal wenigstens fragen, ob er uns empfängt? Wenn er ablehnt, werden wir ohne Ärger zu machen gehen.»
    Zögerlich willigte er ein und verschwand durch eine Tür.
    Nanouk und Canis standen den Zwillingen gegenüber. Die Atmosphäre war geladen. Nanouk musste nicht nur die Kolosse im Zaum halten, sondern auch ihren Gefährten, denn sein Tier würde sich liebend gern mit ihnen messen. Sie hatte sich Vampire anders vorgestellt – schlanker, eleganter, pfiffiger –, aber vermutlich waren sie so unterschiedlich wie Werwölfe. Dezent schnupperte sie. Caine und Caleb rochen nach Schweiß, nach Mann, nach körperlicher Arbeit und dem Stemmen von Gewichten, nach Motorenöl, speckigem Leder und nach Lemonengras und süßen Lavendelblüten, als hätten sie vor Kurzem die Kerzen im Saal ausgetauscht. Die vielen Gerüche verwirrten Nanouks Nase.
    Adamo kehrte zurück. Unsicher schaute er von Nanouk zu Canis und wieder zu ihr. «Okay.»
    Es kribbelte in Nanouks Zehspitzen, doch sie war sich nicht sicher, ob ihre Füße zu Kristobal laufen oder aus dem Theater wegrennen wollten. «Dann gehen wir.»
    «Er nicht.» Obwohl in Adamos Stimme Angst mitschwang, stellte er sich Canis in den Weg.
    Canis’ Zornesfalte trat hervor. Er stemmte seine Hände in die Hüften und kniff seine Augen zusammen. «Was soll das heißen?»
    «Kristobal will nur mit ihr sprechen. Solltest du darauf bestehen, sie zu begleiten, werden Caleb und Caine euch beide auf die Straße setzen und das Gespräch ist beendet, bevor es begonnen hat.» Entschuldigend zuckte Adamo mit den Achseln. «Befehl ist Befehl.»
    «Das sollen sie versuchen», sagte Canis und ballte seine Hände zu Fäusten.
    Nanouk sah alle Felle davonschwimmen. Sie massierte ihre Schläfen, dachte kurz nach und legte beschwichtigend die Hände auf die Schultern ihres Gefährten. «Wir müssen auf die Bedingung eingehen.»
    «Auf keinen Fall wirst du ohne mich zu diesem ...»
    «Canis», unterbrach sie ihn drohend und verstärkte ihren Griff. «Er wird mir nichts tun. Außerdem weiß ich mich zu wehren. Oder willst du mir absprechen, dass ich mich um mich selbst kümmern kann?»
    «Natürlich nicht.» Er biss die Zähne zusammen, denn er wusste, dass sie ihn ausgetrickst hatte.
    Eine andere Antwort hätte er ihr nicht geben dürfen, weil das einer Herausforderung gleich gekommen wäre. Innerlich triumphierte Nanouk. Sie wusste, wie sie ihren Freund zu nehmen hatte. Dennoch konnte sie ihn verstehen. Vor zwei Jahren war er von Claw ausgeschickt worden, um andere Werwölfe zu suchen, doch den einzigen, den er mit nach Anchorage brachte, hatte er selbst zu einem gemacht. Und nun tauchte aus dem Nichts ein Lykanthrop in der Stadt auf. Das frustrierte Canis.
    Er wehrte ihre Hände ab. «Aber ich bin nicht mitgekommen, um im Foyer zu warten, während du ins Verderben läufst.»
    «Red keinen Unsinn. Ich geh nur kurz fragen und bin in Nullkommanichts wieder bei dir.» Ihr Blick streifte die Wachmänner. «Du kannst dich ja ein bisschen mit den Vin-Diesel-Kopien prügeln, um Dampf abzulassen. Das würde euch dreien gut tun.»
    Die Wächter runzelten die Stirn, dann fiel der Cent und sie schnaubten wie Stiere, die jeden Moment angriffen, aber eine Geste Adamos hielt sie zurück.
    Nanouk wunderte sich, dass die Fleischberge auf den Jungen hörten. Da Canis noch nicht vollkommen überzeugt war,

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