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Alphavampir

Titel: Alphavampir Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sandra Henke
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standen.
    Nanouk spürte die Unruhe der Blutsauger, sie witterte ihre Nervosität und ihr Unbehagen. Das gefiel ihrer Timberwölfin. Aber sie fragte sich auch, ob es klug war, die Vampire gegen sich aufzubringen, wo sie doch eigentlich zusammenarbeiten mussten?
    «Ihr habt die Gehirnwäsche bei Jerkins nicht gut genug durchgeführt», Claw hockte sich hin wie ein Aasgeier, der seine Beute in Augenschein nahm, «denn er hat nach der Vorstellung vor dem Theater geparkt und euch beobachtet.»
    Kristobal zuckte mit den Achseln, aber seine Lässigkeit war gespielt. «Vielleicht interessiert er sich für unsere Zaubertricks wie die Geistererscheinung.»
    Sein Blick streifte den von Nanouk. Ihr wurde daraufhin so heiß, dass sie den Reißverschluss ihres Parkas eine handbreit herunterzog.
    Claw war nicht entgangen, dass die Luft zwischen ihnen trotz Frost flirrte. Knurrend sprang er vom Podest, woraufhin Mila und Radim, die in der Nähe standen, einen Schritt zurück machten. Nur Jarek blieb, wo er war. Ein Mensch hätte sich bei diesem Sprung aus luftiger Höhe beide Beine gebrochen. Der Alphawolf dagegen zuckte nicht einmal mit der Wimper.
    «Nein, dieser schmierige Reporter hat eine Ahnung. Möglicherweise habt ihr sein Wissen nicht gelöscht, sondern nur betäubt, und es wurde reaktiviert, als die Skua ihn nach Werwölfen fragten.» Wütend schnaubte Claw. «Aber ihr seid fein raus, denn ihr seid keine Lykanthropen mehr. Ihr tragt den Virus in euch und seid ansteckend, könnt daran aber nicht mehr sterben.» Den letzten Satz brüllte er beinahe heraus: «Wir müssen für eure Unachtsamkeit bezahlen.»
    Auch die anderen Werwölfe sprangen herunter, allen voran Canis, dessen Wolf bereits in seinen Augen sichtbar wurde. «Die Jäger mussten nur der Spur aus Canidae-Kadavern folgen, die ihr hinterlasst.»
    «Wir kümmern uns um die Skua», versicherte Kristobal.
    Claw lief vor ihm auf und ab wie ein Tier in einem Käfig. «Oh, nein, wir nehmen das lieber selbst in die Hand und regeln die Dinge richtig.»
    «Willst du damit sagen, wir wären nicht in der Lage dazu?» Jareks Miene war so eiskalt, dass die Schneeflocken, die sich in seinem gezwirbelten Schnurrbart gefangen hatten, nicht einmal schmolzen.
    Claw legte seinen Kopf schräg. «Sieht man doch.»
    «Wir sind nicht zum Streiten zusammengekommen, sondern um das gemeinsame Problem zu lösen», beeilte sich Nanouk zu sagen.
    «Bisher habe ich nur Anschuldigungen gehört.» Obwohl Jarek äußerlich ruhig blieb, funkelten seine Augen gefährlich.
    «Wir sollten nicht gegeneinander kämpfen, sondern uns verbünden und mit gemeinsamer Kraft gegen die Skua vorgehen.» Nanouk zog den Kopf etwas zwischen die Schultern, um unterwürfig um Zustimmung zu bitten, und schaute zu Claw. «Die Vampire müssen das Problem bereinigen, denn sie haben es verursacht, aber ich werde sie begleiten, um sie zu unterstützen.»
    «Und um uns im Auge zu behalten.» Verächtlich schnaubte Mila.
    Canis packte Nanouks Arm, aber sie wehrte ihn ab. «Auf keinen Fall!»
    «Wir können die Skua und ihre neue Jagdmethode nur besiegen, wenn wir uns zusammenraufen.» Eindringlich sah sie von Werwolf zu Vampir. «Beide Seiten rühmen sich für ihre Selbstdisziplin, also zeigt sie jetzt.»
    Bevor Canis seine Hand erneut nach ihr ausstreckte, stellte sich Kristobal zwischen sie, mit dem Rücken zu Canis, als würde er ihn nicht als Bedrohung ansehen. «In Ordnung, du kommst mit, wenn wir den Jägern nachspüren. Alles Weitere erledigen wir.»
    Nanouk schüttelte den Kopf. «Damit ist es nicht getan. Wir brauchen ein Bündnis. Jeder muss seine Stärke mit einfließen lassen: Die Werwölfe kennen jeden Stein in Anchorage und können sich tagsüber frei bewegen, weil ihnen Sonnenlicht nichts ausmacht, während die Vampire die Skua kennen und die Gabe der Beeinflussung besitzen.»
    Es wurde getuschelt, bis Kristobal schließlich sagte: «Sie hat Recht.»
    Claw schob sich zwischen den Alphavampir und Nanouk. Vielleicht missfiel ihm, dass Nanouk die Diskussion leitete. Wahrscheinlicher war, dass ihm die Nähe zwischen den beiden nicht passte. «Wir werden es auf einen Versuch ankommen lassen. Dann bilden wir also ab sofort die Allianz der Wild Warriors.»
    Die Vampire schnaubten und zeterten. Manche machten abfällige Bemerkungen, die einige Werwölfe dazu veranlassten, ihre Krallen auszufahren. Nanouk ahnte, dass es noch ein langer, schwerer Weg werden würde, die beiden Gruppen zu vereinen. Dabei dachte sie nicht

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