Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

Alphavampir

Titel: Alphavampir Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sandra Henke
Vom Netzwerk:
nur an die Skua und den Virus, sondern auch an die Freundschaft zwischen Rufus und Adamo und vielleicht auch ein wenig an sich selbst.
    «Wild sind wir ganz bestimmt nicht, sondern zivilisiert.» Kristobal schnippte eine Schneeflocke von seinem Mantel. «Die ESP Elite, das passt doch viel besser.»
    Er erntete Zustimmung von seiner dunklen Gefolgschaft. Nur Radim lachte verächtlich. «Wie wollt ihr zusammenarbeiten, wenn ihr euch schon wegen des Namens uneinig seid?»
    Nanouk pflichtete ihm bei. «Reißt nicht den nächsten Streit vom Zaun. Ihr verschwendet nur Zeit. Wie wäre es mit Dark Defence?»
    «Genauso lächerlich wie die Idee, wir könnten an einem Strang ziehen», warf Canis ein. «Wir brauchen keinen Namen, denn es gibt kein wir !»
    «Er stärkt das Gemeinschaftsgefühl.» Wenn es jemals so etwas geben wird, dachte Nanouk.
    «Einverstanden.» Claw nickte, stellte jedoch klar: «Es ist Teamwork auf Probe.»
    «Dark Defence, das gefällt mir.» Kristobal sah Nanouk über Claws Schulter hinweg an. Für alle anderen war daran nichts ungewöhnliches, aber für sie war es einer dieser Blicke, die ihr durch und durch gingen.
    Sechzehn
    Gegen Kristobal sah jeder Mann wie ein Schuljunge, der noch nicht trocken hinter den Ohren war, aus, selbst ein durchtrainierter, fuchsschlauer Kämpfer wie Canis.
    «Du sitzt neben mir!» Nachdem Kristobal die Zentralverriegelung entsichert hatte, hielt er die Beifahrertür seines Escalades für Nanouk auf.
    Normalerweise reagierte Nanouk allergisch auf Befehle, wenn sie nicht vom Alphawolf persönlich kamen, doch diesmal blieb die Rebellin in ihr gelassen, denn sie erkannte die Botschaft zwischen den Zeilen.
    «Ich sitze vorne.» Canis drängte sich dazwischen. Bevor er ungebeten einsteigen konnte, tippte Kristobal ihn an der Schulter an. Obwohl Canis seine Hand wegwischte, verharrte er in seiner Bewegung und schaute ihn mürrisch an.
    «Entschuldigung, du hast mich wahrscheinlich nicht richtig verstanden.» Kristobals Worte klangen klebrig-süß wie Zuckerwatte. «Du wirst auf dem Rücksitz Platz nehmen wie es sich für Hunde gehört.»
    Unterwürfig nickte Canis. «Ja, Herr.» Seine Stimme hatte an Kraft verloren und seine Arme hingen schlaff herab.
    Er tat wie ihm befohlen und setzte sich auf die Rückbank. Nach wenigen Sekunden erwachte er aus der Trance. Sein Gesicht lief vor Wut hochrot an. Hätten Nubilus, Rafaela und Mila sich nicht rechts und links neben ihn gesetzt, wäre er augenblicklich aus dem Wagen gesprungen und hätte sich auf den Alphavampir gestürzt.
    «Musste das sein?» Nanouk wagte es, ihm in die Augen zu schauen, wenngleich sie dadurch Gefahr lief, ebenfalls seine Macht zu spüren zu bekommen.
    Kristobal strahlte keineswegs Überlegenheit oder Hochmut aus, für ihn war Canis’ Beeinflussung reine Notwendigkeit gewesen. Ebenso wie Nanouk stieg er ein und sah Canis im Rückspiegel an. «Wir sollten nicht länger wegen Nichtigkeiten streiten, sondern endlich aktiv werden. Die Zeit läuft uns davon.»
    «Die Hunde und Wölfe sterben wie die Fliegen», pflichtete sie ihm bei und legte unauffällig die Hände auf ihren Bauch, weil die Übelkeit, die das Virus verursachte, durch den Adrenalinschub anschwoll.
    Inzwischen war ihr fast fortwährend übel, aber noch hatte sie sich kein einziges Mal übergeben müssen. Etwas ging in ihrem Körper vor. Er hatte begonnen, sich selbst zu zerstören. Ihr Urin war dunkelgelb und Montezumas Rache hatte sie schon zweimal heimgesucht, seit sie mit Lupus Camille befragt hatte. Als hätte der Zettel, den die Biologin ihm überreicht hatte, den Ausbruchs des Virus’ erst verursacht. Dabei war vielmehr das Wissen, dass es sie erwischt hatte, der Auslöser.
    «Ist alles okay mit dir?» Kristobal startete den bulligen Cadillac und fuhr los.
    Nanouk versuchte erst gar nicht, sich ein Lächeln hervorzuquälen. Sie war noch nie gut darin gewesen, auf Schönwetter zu machen. «Ich habe mich nur gerade gefragt, wie wir die Skua aufspüren sollen?»
    «Sie wohnen im H, diesem auffälligen Hotel in der City», antwortete Mila, die sich vorbeugte und eine Hand auf Kristobals Schulter legte. «Es heißt so, weil es aus zwei Gebäuden besteht, die auf der dritten Etage durch einen Glastunnel, einem sogenannten Skywalk, verbunden sind.»
    Gegen ihre aufwallende Eifersucht war Nanouk auf verlorenem Posten. Am liebsten hätte sie Mila das provokante Grinsen aus dem Gesicht gekratzt. «Woher wisst ihr das?»
    «Glaubst du, wir waren

Weitere Kostenlose Bücher