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Alphavampir

Titel: Alphavampir Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sandra Henke
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zum Parkplatz und komme zurück, denn ich muss noch arbeiten. Es wird eine lange Nacht werden.» Das Gegenmittel konnte nicht warten.
    Nanouk fing an, Camille zu mögen, weil sie gewissenhaft war.
    «Sie haben sich den falsch’n Job ausgesucht, Miss Brass. Ich mach’ Schluss, wenn ich das hier fertig hab’.» Millicent entblößte beim Lachen zwei Lücken in der oberen Zahnreihe und fuhr fort, den Boden zu putzen.
    Brass? Nanouk war aufgewühlt und verärgert. Sie ließ sich absichtlich zurückfallen.
    Lupus bemerkte ihre Verstimmung und ging ebenfalls langsamer. Der Abstand zu Camille vergrößerte sich zusehends. Dennoch flüsterte er: «Sie ist meine Nichte.»
    Plötzlich sah Nanouk klar. Camille kam ihr nicht bekannt vor, weil sie einer Kundin ähnelte, sondern weil sie sie auf einem Foto gesehen hatte. Nanouk hatte sie nur nicht sofort wiedererkannt, weil Camille damals ein Teenager gewesen war. Sunbeam. Die Tochter von Lupus’ Bruder Eugene. Sie lebte nicht länger in der San Francisco Bay Area, sondern in Anchorage. In der Nähe ihres Onkels, der ein Werwolf war. Ihr Onkel, der ihr Blutproben von Lykanthropen und einem Vampir zur Verfügung gestellt hatte. Er brachte das Rudel in Gefahr. Oder Camille.
    Nanouk roch Ärger. Seit die Illusionisten in der Stadt waren, multiplizierten sich die Probleme mit rasender Geschwindigkeit.
    Fünfzehn
    Taten die Vampire sich das an, weil sie sich schuldig fühlten? Sie standen inmitten des Kletterparcours und zitterten wie Espenlaub, da mit dem Sonnenuntergang die Kälte gekommen war. Nur Kristobal hielt sich tapfer, aber auch seine Lippen waren blau.
    Dank der übernatürlichen Sehkraft ihrer Wölfin, konnte Nanouk das selbst von hier oben erkennen. Wie alle aus dem Rudel stand sie versteckt hinter Ästen auf einem Podest zirka drei Meter über dem Boden. Es war an einem Baum befestigt und die Bäume in unterschiedlichen Höhen mit Seilen, Steigleitern, wackligen Balken, dünnen Brettern oder einer Seilbahn verbunden.
    Im Sommer machten die Schulklassen aus Anchorage, aber auch aus weiter entfernten Städten, einen Ausflug zu diesem Abenteuerpark, außerdem fanden Trainings für Manager und Selbsthilfegruppen statt. Claw führte einige seiner Survivalgruppen hierher, aber Vampire sah dieser Ort das erste Mal.
    Bei der zweiten Zusammenkunft mit den Illusionisten war der Alphawolf keine Kompromisse eingegangen und hatte sich ausschließlich im Revier der Werwölfe treffen wollen: in den Wäldern.
    Nanouk war verwundert darüber, dass Kristobal sofort nachgeben hatte. Hatte er ein schlechtes Gewissen? Längst ging es nicht mehr nur um Pavel, der sich auf der Bühne hinter einem Paravent in einen Wolf verwandelte, sondern um Leben und Tod.
    Da Claw den Illusionisten beweisen wollte, dass auch er in der Lage war Spielchen zu spielen und einen großen Auftritt hinzulegen, hatte er seinem Rudel befohlen, sich auf den Podesten in den Baumwipfeln zu verbergen. Nur Lupus hatte er heimgeschickt, als ein Blutfleck in seinem Schritt aufgetaucht war. Nun nutzte Claw das Überraschungsmoment aus, trat aus dem Schutz der Seilbahn, hinter der er sich geduckt hatte, und stellte sich breitbeinig an den Rand, die Hände in die Hüften gestemmt. «Die Jäger sind euch wie Schmeißfliegen nach Anchorage gefolgt.»
    Verdutzt flogen die Vampire herum. Es passte ihnen gar nicht, dass sie zu ihm aufschauen mussten. Nanouk musste an Kristobals Worte denken. Er hatte recht gehabt, die Vampire waren nicht annähernd so alt, wie das Rudel gedacht hatte, denn wenn die Skua ihnen noch immer auf den Fersen waren, konnte ihre Wandlung zum Blutsauger nicht lange zurückliegen.
    «Wir hatten die Skua nicht im Schlepptau, das hätten wir bemerkt», wetterte Kristobal. «Komm gefälligst runter, wenn du mit mir sprechen willst.»
    «Sie sind eurer Fährte gefolgt. Ihr macht ja nicht gerade ein Geheimnis aus der Existenz von Lykanthropen.» Claws Seitenhieb auf Pavels Auftritt war unmissverständlich.
    «Die Zuschauer glauben, die Gestaltwandlung wäre eine Illusion. Und diejenigen, die uns gefährlich werden könnten, lassen wir dieses Detail vergessen.» Unwirsch deutete Kristobal dem Alphawolf mit einer Geste herunterzuklettern.
    Nanouk kam zum Vorschein und konnte sich einen Kommentar nicht verkneifen. «Wie Matt Jerkins zum Beispiel?»
    Kristobals Laune sank weiter, da immer mehr Werwölfe aus ihren Verstecken kamen und die Vampire umzingelten, auch wenn die Lykanthropen auf Podesten in den Bäumen

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