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Alphawolf

Titel: Alphawolf Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sandra Henke
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hatte, jedoch von da an sich regelmäßig in ein Tier verwandeln musste, weil das Tollwutvirus seinen Körper verändert hatte?
    Es würde sicherlich noch lange dauern, bis das Phänomen des Gestaltwandels erklärbar sein würde.
    Claw setzte sich neben sie. «Du hast am Telefon etwas von Onawa gefaselt.»
    «Gefaselt?», echote sie mürrisch.
    Entschuldigend und gleichsam abwehrend hob er beide Hände. «Es klang ziemlich wirr, aber das ist aufgrund der Umstände verständlich.»
    «Chankoowashtay –»
    «Sprich englisch mit mir», fiel Claw ihr ins Wort.
    Sie verdrehte die Augen. «Das ist der Name des Schamanen unseres Stammes und bedeutet guter Weg . Er ist verschwunden, genauso wie die Schamanen zweier anderer Stämme. Ich wette, Dante steckt dahinter. Er muss sie entführt haben.»
    «Weshalb sollte er das tun?», fragte Claw nachdenklich.
    Lupus bemühte sich, die Nägel leise in die Bretter zu schlagen, aber das war unmöglich.
    «Er will den Ritus wiederholen.» Tala schlang ihre Arme um ihren Oberkörper. Es waren nur Mutmaßungen, aber etwas in ihr sagte, dass sie richtig lag. «Er wird ihn ein zweites Mal durchführen, um ihn zu verstehen und umkehren zu können. Dabei sollen die Schamanen ihm helfen. Sie sind Experten, er ist nur ein Laie. Außerdem variieren die Zeremonien von Stamm zu Stamm. Er hat gleich mehrere Schamanen entführt, um sicherzugehen, dass sie ihm durch ihr gemeinsames Wissen helfen können.»
    «Da ist was dran», murmelte Claw.
    «Egal, wie das Experiment für ihn ausgeht, danach wird er seine Mitwisser umbringen, weil sie sein Geheimnis kennen.» Lupus nagelte von außen das letzte Brett an und kam dann durch den Vordereingang ins Haus.
    «Und Rufus ist seine Laborratte», fügte sie hinzu und betrachtete den schneenassen und mit Glasscherben übersäten Boden. Wie sollte sie dieses Chaos nur Fairstream erklären? «Er ist noch nicht lange ein Werwolf und zudem noch im Wachstum. Dante vermutet wahrscheinlich, dass der Körper des Jungen leichter zu formen ist als der eines Erwachsenen.»
    «Außerdem kann er bei dem Jungen mit wenig Gegenwehr rechnen.» Gereizt fuhr Lupus sich mehrmals durch die grauen Haare. Er war blass um die Nase.
    Tala sprang ungeduldig auf und fuchtelte mit den Armen herum. «Warum verfolgt ihr ihn nicht? Auf was wartet ihr? Lauft ihm hinterher. Ihr könnt doch seiner Spur folgen, sie ist noch frisch.»
    «Das brauchen wir nicht.» Claw erhob sich.
    «Wie bitte?» Sie traute ihren Ohren kaum. Ihr Blick schweifte von einem zum anderen Mann. «Rufus steht unter eurem Schutz. Du, Lupus, hast ihn zum Werwolf gemacht, und du, Claw, bist sein Leitwolf. Es ist eure verdammte Pflicht, euch um den Jungen zu kümmern. Wie könnt ihr –»
    Als Claw sagte: «Wir wissen, wohin Dante ihn bringt», verstummte sie abrupt.
    «Zumindest wissen wir, wo Dante sein Revier hat. Nanouk und Canis sind dort, um ihn in dem großen Gebiet aufzuspüren.»
    Lupus zückte sein Mobiltelefon. «Ich werde ihnen Bescheid geben, damit sie ihn in Empfang nehmen.»
    «Er ist gefährlich», warnte der Alpha ihn. «Kein Alleingang! Sie sollen nur herausfinden, wohin er Rufus bringt, denn dort finden wir mit Sicherheit auch die Schamanen.»
    «Ich komme mit euch.» Tala machte einen Schritt in Richtung Diele, um ihren Parka zu holen, doch Claw hielt sie am Arm zurück.
    «Keinesfalls.» Er war in diesem Moment ganz der strenge Leitwolf – finster, furchteinflößend und gebieterisch.
    Doch Tala gehörte nicht zum Rudel, sie ließ sich nichts befehlen, denn sie fühlte sich schuldig. Sie hätte Rufus beschützen müssen. «Du kannst nichts dagegen machen! Ich fahre euch einfach hinterher.»
    Tiefe Furchen zeigten sich auf seinem Gesicht, seine Zornesfalte trat hervor. «Ich werde dich einsperren.» Er trat näher an sie heran.
    Tala wich nicht zurück. «Und ich werde Jerkins anrufen, um ihm Futter für einen Artikel zu geben, der hundertprozentig auf der Titelseite landen wird.»
    Mit einem kräftigen Ruck zog Claw sie an seinen Körper heran. Ein bedrohliches Knurren stieg aus der Tiefe seiner Kehle. Nur mühsam unterdrückte er seinen Zorn. «Dantes Territorium liegt nicht um die Ecke, sondern in der kanadischen Provinz Saskatchewan.»
    Abwehrend legte sie die Hände auf seine Oberarme. «Selbst wenn es in Russland läge, würde ich mitkommen.»
    «Du bist stur.» Seine Reißzähne wurden länger. «Ich will doch nur verhindern, dass du in Gefahr gerätst. Wir treffen uns nicht mit Dante in

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