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Alptraum in Pink

Alptraum in Pink

Titel: Alptraum in Pink Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: John D. MacDonald
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Toten, den ich nie kennen gelernt hatte, und an dem Mädchen selbst. Vielleicht war das der Grund für die Traurigkeit, für das Gefühl, jemanden gnadenlos ausgenutzt zu haben. Ich war von ihrer seltenen Frische stark angezogen worden, von ihrer unberührten Ausstrahlung, von einer Art klarsichtiger Unschuld. Jungfräulichkeit ist ein sehr relativer Begriff. Als ich die leeren Straßen entlangging, redete ich mir ein, dass ich genau das, was mich so angezogen hatte, gründlich verdorben hatte. Es war eine traurige und doch romantische Vorstellung. Sie wirkte wie ein Mädchen, das noch nie solch eine Nacht verbracht hatte. Und ihr Körper lud ein, alle Düfte und jeden Geschmack neu zu entdecken. Jeder müde Liebhaber kann sich, wenn er sich ein bisschen Mühe gibt, in ein unerträgliches Arschloch verwandeln. Ich besaß die Unverfrorenheit, über den Verlust von Ninas Unschuld traurig zu sein. Spießbürger McGee, der schuldbeladene Verführer. Ich stellte mir vor, wie sie, wenn sie aufwachte und sich an alles erinnerte, wegen der vielen harten und unfeinen Praktiken entsetzt sein könnte, Praktiken, die ihr bei Tageslicht grotesk erscheinen würden. Der erschöpfte Liebhaber wird staatstragend und sehr ungehalten mit sich selbst. Er ist ein Konservativer, der sein eigenes Bacchanal verabscheut.
    Als ich in mein Zimmer kam, blinkte das rote Licht an meinem Telefon. Die Vermittlung sagte mir, dass Mrs. Drummond mehrmals angerufen und beim letzten Mal hinterlassen hätte, ich möge sie zurückrufen, egal, wann ich zurückkäme. Es war zwanzig nach acht.
    Dasselbe Hausmädchen, mit dem ich zuvor gesprochen hatte, ging ans Telefon. Sie hatte einen Akzent wie die Gabor. Ich fragte mich, ob das etwas mit der Besetzung der Stelle zu tun hatte. Sie ließ mich warten. Ich wartete fünf Minuten.
    Dann bellte Terry Drummond ins Telefon: »Du hast dich herumgetrieben, was? Bist du nüchtern, Süßer?«
    »Völlig.«
    »Die Büroschickse leistet mir beim Brunch Gesellschaft, hier im Hotel.«
    »Was ist mit Connecticut?«
    »Das hier ist viel aufregender. Besteht die Möglichkeit, dass sie dich kennt oder von dir weiß?«
    »Nein.«
    »Gut. Sie kommt um eins. Ich möchte, dass du um halb drei auftauchst. Angeblich, um dich mit mir zu treffen. Ich werde ihr sagen, dass ich dich erwarte. Wenn du da bist, mache ich eine schreckliche Szene. Spiel einfach mit, Süßer. Ich werde die gekränkte Zicke spielen. Diese Rolle bin ich gewohnt. Dann werde ich davonschweben und dich mit der Schickse allein lassen. Ich werde sie auch ein bisschen hernehmen, dann seid ihr sozusagen Leidensgenossen.«
    »Und wozu soll das gut sein?«
    »Bist du auch ganz bestimmt nicht betrunken, Süßer? Als wir miteinander gesprochen haben, schienst du mir ein ganz cleverer Bursche zu sein, überhaupt nicht auf den Kopf gefallen Und schrecklich attraktiv auf eine gewisse brutale Art. Du hast bei Verkäuferinnen und dergleichen bestimmt ziemlich großen Erfolg. Warum sollte die Büroschickse weniger anfällig sein? Schmeichle dich bei ihr ein, Süßer. Du bist bestimmt eine nette Abwechslung für sie, nach dem armen Charlie. Und wir wollen doch herausfinden, was zum Teufel da los ist, oder? Betöre sie einfach mit deinem schrecklichen hellgrauen Augenaufschlag, lass die weißen Zähne blitzen und spiele ein bisschen mit den Muskeln, dann wird sie ganz weich in den Knien.«
    »Ja, natürlich.«
    »Nun ... bei mir war das doch auch so.«
    »Jeder weiß, dass du schwache Knie hast, Terry.«
    »Du bist so ein unverschämter Hund. Bis halb drei.«
    Ich zog mich aus, stellte mich unter die Dusche und spülte die leicht scharfen Gerüche der körperlichen Liebe ab. Dann hängte ich das ›Bitte nicht stören‹-Schild an die Tür, bestellte einen Weckruf und fiel kopfüber ins Bett.

Sieben
    Das Telefon riss mich wenige Minuten vor dem Weckruf um halb eins aus dem Schlaf. Ich nahm den Hörer ab, und Nina fragte: »Und?«
    »Hallo, Liebling.«
    »Hier wartet ein Mädchen auf dich. Erinnerst du dich?«
    »Wie heißt du doch gleich?«
    »Mein Name ist ›Ich liebe dich, McGee‹.«
    »Du klingst, als wärst du richtig guter Laune.«
    »Ich fühle mich absolut großartig. Ich habe tiefe schwarze Ringe unter den Augen und so ein unkontrollierbares Zucken, ich hinke auf beiden Hinterläufen, aber ich habe mich noch nie im Leben so wohl gefühlt. Und ich vermisse dich. Schrecklich. Was hast du gemacht? Geschlafen? Was ist los mit dir? Kein Stehvermögen?«
    »Wann bist du

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