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Alptraum in Pink

Alptraum in Pink

Titel: Alptraum in Pink Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: John D. MacDonald
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Glücksgefühl zu versorgen, von dem sie inzwischen vollkommen abhängig ist. Für sie ist nichts anderes mehr von Bedeutung. Sie ist allerdings stolz darauf, dass sie die schweren Aufgaben lösen kann, vor die wir sie stellen. Diesen Stolz empfindet sie unabhängig von der Belohnung durch das Hochgefühl, das ihr die Elektrode vermittelt.«
    »Was ist mit ihrer Intelligenz?«, fragte Mulligan.
    »Schwer zu sagen. Die Methoden, mit denen wir Intelligenz messen, werden von emotionalen Faktoren beeinflusst. Die Tests beinhalten ein breit gefächertes Spektrum emotionaler Antworten. Sie leidet unter einem einzigen emotionalen Zwang. Ich nehme an, dass ihre Intelligenz nicht beeinträchtigt ist. Aber eine Messung ist schwierig, weil sie sich gegenüber allem, mit Ausnahme des stimulierten Glücksgefühls, vollkommen gleichgültig zeigt. Anscheinend wurde ihr Gedächtnis, was alle Dinge anbelangt, die geschehen sind, bevor sie hierher kam, leicht in Mitleidenschaft gezogen. Ihre Geschicklichkeit ist unverändert.«
    »Wie schätzen Sie die zukünftige Entwicklung ein?«
    »Ich glaube, wir haben noch lange nicht ihre oberste Leistungsgrenze erreicht, obwohl ihre Körperkraft schon jetzt erstaunlich ist. Wir versuchen gerade, sie in einem Zustand zu halten, in dem die Kraft zunimmt, aber das Muskelgewebe nicht beschädigt wird. Ich würde sagen, der Endpunkt ist erreicht, wenn ihr Knochenbau den auftretenden Belastungen nicht mehr standhält.«
    »Was passiert, wenn Sie die Experimente einstellen?«
    »Nein!«, rief Doris Wrightson, und die Bestürzung stand ihr deutlich ins Gesicht geschrieben.
    Varn ging schnell zu ihr und sagte: »Wir werden weitermachen, Doris. Regen Sie sich nicht auf.« Er klopfte ihr auf die Schulter. Es war eine besänftigende Geste, eine, mit der man die kraftvolle Schulter eines nervösen Pferdes tätschelt. Sie beruhigte sich schnell, und das Weiß um ihre weit aufgerissenen Pupillen verschwand wieder. Er brachte sie zur Tür und übergab sie jemandem, der auf sie gewartet hatte.
    Varn kam zurück und sagte: »Wie Sie sehen, ist das ein besonderes Problem. Einmal haben wir versucht, einen Tag lang mit der Stimulierung auszusetzen. Sie wurde sehr unruhig, ängstlich und schwierig. In gewisser Weise ist es eine sehr starke Sucht. Aber im Gegensatz zu anderen Suchtkrankheiten gibt es keinerlei Veränderung bei der Toleranzgrenze. Die prozentual genau gleiche Verstärkung des Stromstoßes lässt sie auch heute noch ohnmächtig werden, genau wie am Anfang. Dieselbe Wirkung stellt sich bei einer Verlängerung des Zeitfaktors ein.«
    »Was haben Sie mit ihr vor?«
    »Das werden wir entscheiden, wenn es so weit ist, Mr. Mulligan. Dr. Moore hat einige Vorschläge unterbreitet. Wir werden zunächst diejenigen ausprobieren, die am wenigsten radikal sind.«
    »Wären Sie an einer weiteren weiblichen Versuchsperson interessiert?«
    Bei dem schnell aufkeimenden Interesse auf Varns hübschem Gesicht wurde mir eiskalt ums Herz. »Es steigert die Beweiskraft jedes Forschungsvorhabens, wenn ein zweites Subjekt zur Kontrolle zur Verfügung steht«, sagte er. »Aber ... wir sollten ganz sicher gehen, dass ... niemand von außerhalb auf einem Besuch besteht ...«
    »Genau wie bei Miss Wrightson? Ich glaube, dafür kann ich bürgen.«
    »Wilkerson ist sehr daran interessiert, ein Experiment durchzuführen, bei dem es mehr um Beweglichkeit als um Kraft geht. Er denkt da an einen flachen Schalter, den das Subjekt berühren müsste, um den Kontakt zu schließen, und dann könnte man die Platte jeden Tag ein bisschen höher ...«
    Seine geduldige, unpersönliche Erläuterung ging im Rauschen des Blutes in meinen Ohren unter. In einer kleinen, hohen weißen Zelle in meinem Hinterkopf sprang meine Nina hoch und duckte sich, sprang hoch und duckte sich, in grauem Zwillich, einen Draht im Kopf, ihre ganze Welt und ihr ganzes Leben auf eine einzige, immer wiederkehrende Ekstase beschränkt.
    Varn war gegangen. Mulligan musterte mich. »Bei der Essensausgabe, McGee, kann sich jemand über sie beugen, um sich eine Serviette zu nehmen. Es ist ganz einfach. Moores Bericht erwähnt, dass Sie eine starke emotionale und körperliche Zuneigung zu dem Mädchen empfinden, einen beschützerischen Instinkt mit leichten Untertönen von Schuldgefühlen. Letzteres erstaunt mich ein wenig.«
    »Sie sind ein Schwein, Mulligan.«
    »Die bitterste Enttäuschung für Dr. Varn liegt darin, dass er nicht veröffentlichen kann. Aber der Bursche ist

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