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Alraunes Todeskuß

Alraunes Todeskuß

Titel: Alraunes Todeskuß Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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ich.
    Mich traf ein verwunderter Blick. »Hat man Sie nicht wegen des Selbstmords gerufen?«
    »Hat denn Pietro Anzaro Selbstmord verübt?«
    Jetzt begriff der Mann gar nichts mehr. »Pietro – wie? Wer ist das denn, zum Teufel?«
    Suko und ich warfen uns einen schiefen Blick zu. »Ich glaube, wir reden von zwei verschiedenen Personen«, sagte ich dann.
    »Das scheint mir auch so.«
    »Wie war das mit dem Selbstmord?« Suko reckte sein Kinn vor. »Sind schon die Kollegen eingetroffen?«
    »Ja, sie untersuchen den Tatort.«
    »Gut. Wo?«
    »Da müssen Sie in den Keller.«
    »Dessen Weg Sie uns sicherlich erklären können, denke ich.«
    »Ja.« Er kam extra aus seiner Bude heraus. Wichtig war der Fahrstuhl.
    Mit ihm konnten wir in die Katakomben des Krankenhauses hineinrutschen. Von dort aus war es einfach.
    In der Kabine schüttelte Suko den Kopf. »Da scheinen zwei verschiedene Wege aufeinander zuzulaufen«, bemerkte er.
    »Möglich.«
    »Glaubst du nicht daran?«
    »Ich weiß bisher noch gar nichts«, erwiderte ich beim Aussteigen. »Mal sehen, was wir zu hören bekommen.«
    Tatsächlich waren die Kollegen noch da. Sie drängten sich in einem kleinen Büro zusammen, gemeinsam mit Ärzten oder Helfern in weißen Kitteln. Nur die Leiche sahen wir nicht, dafür das viele Blut, das sich überall verteilt hatte.
    Der Chef der Polizeitruppe hieß Murdock. Er kannte uns, ich kannte ihn, und er war ebenso berühmt für seinen Stiernacken wie Chiefinspektor Tanner für seinen Hut. Unter den buschigen Brauen hervor schaute uns Murdock beinahe drohend an.
    »Was wollt ihr denn hier, Freunde? Es gibt weder Geister noch Dämohen. Es gibt nur einen Selbstmord, wie wir festgestellt haben, so schrecklich er auch durchgeführt wurde.«
    »Wie denn?« fragte ich.
    »Mit einem Obstmesser.«
    Ich schluckte und saugte die Luft durch die Nase ein. »Das ist doch Irrsinn…«
    »Nein, Sinclair, das ist der ganz normale menschliche Wahnsinn. Sie sind wohl vom Weltlichen ab und denken nur an Ihre Geister, wie ich sehe.«
    »Unsinn.«
    »Jedenfalls schier der Mann kein Motiv gehabt zu haben, was die Aussagen der beiden Ärzte hier angeht. Sein Leben lief in ruhigen Bahnen. Er tat seinen Dienst schon seit zwanzig Jahren und gehörte zu den ruhigen Vertretern.«
    »Da kann man wcjhl nichts machen«, sagte Suko und hob dabei die Schultern. »Eigentlich sind wir auch nicht wegen dieses Selbstmörders hier erschienen. Uns interessiert ein anderer, ein Toter.«
    »Wieso?«
    Suko winkte ab. »Ich denke, da sind Sie nicht die richtige Person, um uns Auskunft zu geben. Ich denke, einer der Ärzte sollte uns dabei weiterhelfen.«
    Ein Mann im weißen Kittel drehte sich um. »Ich bin Doktor Urman. Kann ich Ihnen helfen?«
    Der Mann war noch jung. Mit seinem flotten Haarschnitt machte er nicht gerade den Eindruck eines Arztes. Er hätte durchaus Sportler sein können.
    »Wir sind gekommen, um uns die Leiche eines gewissen Pietro Anzaro anzuschauen.« Der Arzt nickte. »Ja, den gibt es hier.«
    »Wo?«
    »Da müßten Sie mitkommen.«
    Ich war ebenfalls bereit, wurde aber von Murdocks Stimme aufgehalten.
    »He, Sinclair, ist es sicher, daß Sie hier nichts mehr zu tun haben? Dann können wir nämlich verschwinden.«
    Ich war noch skeptisch. »Es steht also einwandfrei fest, daß hier ein Selbstmord vorgelegen hat?«
    »Das nehme ich auf meinen Bulleneid.«
    Die anderen grinsten nach der Antwort. Ich nicht, denn ich kannte Murdocks rustikale Art. »Wenn sich noch Fragen ergeben sollten, rufe ich Sie an.«
    »Ja, tun Sie das.«
    Der Arzt ging vor und führte uns in das Reich der Toten. In einen kalten Raum, wo die Verstorbenen auf Kunststofftischen lagen und auf das Einsargen warteten.
    Am Fußende baumelte das kleine Schild mit dem Namen des Verstorbenen, den wir suchten. Als ich las, erklärte mir der Arzt, daß in diesem Krankenhaus die Schilder noch mit der Hand geschrieben wurden. Das würde sich in den nächsten Monaten allerdings ändern.
    Ich nickte nur und dachte mir meinen Teil. Ich war nicht unbedingt ein Technik-Freak und dachte daran, daß diese Computerkälte auch zu der Eiszeit des Todes paßte.
    Von zwei verschiedenen Seiten her schauten wir uns die Leiche an.
    Auch der Arzt sah hin. Als ich ihm zufällig einen Blick zuwarf, sah ich, wie sich seine Stirn umwölbte und seine Augen einen überraschten Ausdruck bekommen hatten.
    »Stimmt was nicht, Doktor Urman?«
    »Ich weiß nicht so recht.«
    »Sagen Sie, was Sie bedrückt.«
    »Es ist der

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