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Alraunes Todeskuß

Alraunes Todeskuß

Titel: Alraunes Todeskuß Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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plötzlich mit der rechten Hacke weg. Da war auch kein Absatz, der ihn bremste. Plötzlich verlängerte sich sein Bein. Tommy ruderte noch mit den Armen, um das Gleichgewicht zu halten, der Spagat ließ sich nicht mehr stoppen.
    Er landete auf dem Boden.
    Und er sah den schmalen Schatten, der ihn anhechtete. Noch während des Falls hatte er ihn entdeckt. Da war er für ihn nicht mehr als ein Schatten gewesen, Sekunden später jedoch war dieser Schatten zu einer Person geworden, die er haßte.
    Die kleine Frau war da.
    Er hörte ihr spöttisches Lachen, und er spürte den Griff ihrer harten Finger, die sich in das dünne Fleisch an seiner Kehle klammerten. Sie waren gnadenlos, sie waren wie kleine Nadelstiche, und Tommy – noch immer unter Schock stehend – schaffte keine Gegenwehr. Die kleine Frau war schneller und kräftiger.
    Gnadenlos hielt sie ihn fest. Sie schaffte es sogar, seinen Kopf zurückzudrücken und Tommy hörte die gezischten, aus ihrem Maul dringenden Worte: »Jetzt habe ich dich!«
    Sie hatte ihn, und sie war so schnell. Bevor Tommy aus seiner Starre erwachte, riß die Person ihren Mund weit auf. Die lange, rote Zunge schoß aus der Öffnung hervor wie ein wuchtig geschleuderter Schlauch.
    Nichts anderes hatte die Alraune gewollt. Einmal war ihr dieses Opfer entwischt, ein zweites Mal sollte es nicht passieren. Die Lippen öffneten sich automatisch, der Weg für die fremde Zunge in seinem Mund war endlich frei, und Sekunden später fühlte sich Tommy regelrecht ausgefüllt. Dieser Fremdling wirbelte durch seine Mundhöhle und raubte ihm den Atem! Es war mit einem Biß zu vergleichen, der irgend etwas zerstörte. Tommy lag auf dem Rücken, die Augen hatte er weit geöffnet, er sah über sich den zuckenden kleinen Körper, der auf eine so fürchterliche Art und Weise mit seinem Mund verbunden war.
    Tommy hatte sich wehren wollen. Seine Arme hatten sich schon auf dem Weg nach oben befunden, nur war es ihm nicht gelungen, nach der Figur zu fassen.
    Die Kraft war weg.
    Seine Arme fielen nach unten. Mit den Ellenbogen stieß er gegen den harten Boden. An seinen Lippen hatte sich die andere Person regelrecht festgesaugt, als wollte sie ihn nie mehr loslassen. Er warf noch seinen Kopf von einer Seite auf die andere, schleuderte mit den Haaren über den rauhen Beton hinweg, hielt die Augen weit geöffnet, aber da war niemand, der ihm hätte helfen können.
    Er wollte auch nicht.
    Er lag da und wußte nicht, ob es Stunden, Minuten oder nur Sekunden gewesen waren. Aber er blieb nicht liegen. Irgendwann kam er zu sich.
    Wie ein Mensch, der nach einem langen Schlaf erwacht war und dabei geträumt hatte.
    So und nicht anders erging es Tommy, der sich mühevoll zur Seite rollte, den Arm vorstreckte, ihn anwinkelte und seine Hand gegen den rauhen Beton drückte.
    Es war eine Hilfe, die er brauchte, um auf die Beine zu kommen. Er wollte hier nicht liegenbleiben. Für einige Sekunden blieb er sitzen. Aus leeren Augen starrte er gegen die Tür, die nicht geschlossen war. Sie stand auch für ihn so einladend offen, wie sie für andere geöffnet worden war. Sein Gesicht verzerrte sich. Es war kein Lächeln, es war kein Grinsen, es war mehr eine Grimasse der Anstrengung, obwohl es ihm recht gutging, wie er selbst zugeben mußte.
    Er drückte seinen Körper nach rechts, stemmte sich wieder ab, und diesmal kam er auf die Beine. So blieb er stehen.
    Tief atmete er durch. In seinem Kopf tanzte etwas, und er wußte nicht, was es war. Es konnten Gedanken sein, wobei er nicht in der Lage war, sie zu sortieren. Immer wieder kam ihm etwas dazwischen. Er spürte den Druck überall an seinem Körper, aber was mit seinem Kopf geschehen war, wußte er nicht.
    Etwas kam ihm in den Sinn.
    Es drang aus der Tiefe seiner Seele hervor, und es war so stark, daß es alles andere überschwemmte. Tommy starrte noch immer auf die Tür. Er hätte sie auch sehen müssen, was völlig normal gewesen wäre, und doch sah er sie nicht.
    Etwas anderes hatte sich dazwischen aufgebaut. Es war ein Bild, eine Vision, ein Zerrspiegel des Schreckens, und es war das, was er sich in seinem Innern aufgebaut hatte.
    Er sah Blut, er sah sich selbst mit einem Eispickel in der Hand auf die Gäste einschlagen. Er beobachtete sich weiter, wie er durch den Club taumelte, den blutigen Eispickel in der Hand, und wie er dabei war, sich auf die Tänzerin zu stürzen.
    Das alles kam ihm so ungewöhnlich plastisch vor. Es war überhaupt nicht so weit entfernt von ihm. Im

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