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Als das Handy eine Buschtrommel war

Als das Handy eine Buschtrommel war

Titel: Als das Handy eine Buschtrommel war Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: wissen.de
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Muttersprache konzentriert.
    Der Mensch, ein sprachliches Multitalent
    Nachahmen allein reicht zum Erlernen von Sprache aber nicht aus. Kompetente Sprecher können beliebig Äußerungen kombinieren und variieren und auch völlig Neues ausdrücken, das dennoch mit allen Regeln der Grammatik im Einklang steht. Außer der exakten Lautimitation und Lautunterscheidung gibt es noch andere wichtige Fähigkeiten für das Erlernen von Sprache, nämlich die Symbolerkennung, die Mustererkennung, die Musterspeicherung und die Mustergeneralisierung. Diese Fähigkeiten sind angeboren.
    Jede wirkliche Sprache ist Kommunikation, Austausch von Bedeutung. Diesen kann das Kind nur in sozialer Interaktion erlernen. Dazu müssen die Gesprächspartner ihre Aufmerksamkeit auf die gleichen Dinge richten, was wiederum die Fähigkeit voraussetzt, sich vom anderen abzugrenzen, ihn aber gleichzeitig als ähnlich zu erkennen. Des Weiteren muss das Kind die Absichten anderer erkennen können, um die Relevanz sprachlicher Äußerungen zu verstehen. Diese beiden Fähigkeiten entwickeln sich um den ersten Geburtstag und stellen eine wahrhafte Revolution für das Erlernen von Sprache dar.
    Interessanterweise sind alle diese Fähigkeiten, für sich betrachtet, nicht spezifisch menschlich. Jede von ihnen ist auch bei verschiedenen Tieren nachgewiesen. So können beispielsweise Primaten Symbole erkennen, Imitation findet man in dem Gebrüll von Seelöwen, bei Papageien und einigen Singvogelarten, sogar Rekursion, also das Einbetten von Strukturen, das lange Zeit als Spezifikum der menschlichen Sprache galt, findet sich im Gesang von Singvögeln. Was die menschliche Sprache wirklich einzigartig macht, ist die gelungene Kombination all dieser Fähigkeiten.
    Das Erlernen grammatischer Strukturen
    Wie Grammatik erlernt wird, darüber streiten sich die Forscher. Was man aber sicher weiß, ist, dass Kinder mit konkreten sprachlichen Einheiten anfangen und in diesen dann nach und nach einzelne Elemente ersetzen. So generalisieren sie und erlernen dabei immer neue Strukturen und abstrahieren Muster. Wenn Kinder etwa 50 Wörter beherrschen, meist im Alter von 18 bis 24 Monaten, fangen sie mit ersten Wortkombinationen an. Nach diesen »Zweiwortäußerungen« nimmt die Komplexität ihres Sprechens stetig zu.
    Aber nicht alle Kinder gehen diesen Weg. Es gibt auch Kinder, die gleich von Anfang an ganze Äußerungen auswendig lernen und anwenden und erst allmählich einzelne Elemente darin ersetzen. Der nächste Schritt, nämlich das Erlernen der freien Kombination all dieser Konstruktionen und Strukturen, fängt um das dritte Lebensjahr an und dauert mindestens bis zum sechsten Lebensjahr; manche Sprachstrukturen werden sogar noch später erworben. Die Entwicklung sprachlicher Fähigkeiten geht dann im weiteren Verlauf Hand in Hand mit der Entwicklung der kognitiven Fähigkeiten. Wie Kinder diese Abstraktionen vornehmen, darüber gibt es unterschiedliche Ansichten unter den Sprachforschern. Die einen gehen von angeborenen, spezifisch sprachlichen Strukturen aus, die auf Regeln basieren, andere wiederum führen das Erlernen von Sprache auf allgemeine kognitive Fähigkeiten zurück.

Babylonische Vielfalt: Von Sprachen und Dialekten
    Einst habe der Herr den Menschen »einerlei Sprache« in den Mund gelegt, heißt es im Alten Testament. Doch als die Bewohner von Babylon der Größenwahn packte und sie begannen, einen Turm »mit der Spitze bis zum Himmel« zu bauen, zürnte Gott. Er »verwirrte« ihre Sprache und vertrieb die Menschen über die ganze Erde. Der Turmbau zu Babel ist eine mythologische Erklärung aus der Bibel für die Vielfalt der Sprachen. Tatsächlich fragen sich heute aber auch Sprachforscher, ob die über 6500 Idiome der Welt auf eine einzige Ursprache zurückgehen. Sicher ist, dass sehr viele von ihnen miteinander verwandt sind und sich aus einer gemeinsamen Wurzel entwickelt haben. Gegenwärtig lässt sich jedoch ein anderer Trend beobachten: Sprachen sterben in großer Zahl aus.
    Wer schon einmal in ein fremdes Land gereist ist, hat vermutlich bereits die Erfahrung gemacht, dass die Sprache zu einem schier unüberwindbaren Hindernis für die Verständigung werden kann. Bei allen Unterschieden gibt es aber auch immer wieder auffallende Ähnlichkeiten, beispielsweise zwischen dem deutschen Wort »Brot« und dem englischen »bread«, dem französischen »pain« und dem spanischen »pan«. Solche Affinitäten zwischen geographisch benachbarten Sprachen

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