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Als die Erde bebte

Als die Erde bebte

Titel: Als die Erde bebte Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jill Shalvis
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sein.” Seine Stimme wurde weicher. “Aber ich würde dir niemals wehtun, Amber. Es fällt mir nicht schwer, dir solch ein Versprechen zu machen. Es sollte niemandem schwerfallen.”
    “Da wärst du überrascht.”
    “Ich wünschte, ich könnte jetzt bei dir sein.”
    Sie merkte, wie ihr heiß wurde. “Das … das wäre, glaube ich, nicht so gut.”
    “Wenn ich dich berühre, lässt dein Misstrauen nach. Und wenn ich dich küsse, vergisst du es ganz und ich kann die echte Amber erkennen.”
    Sie atmete tief durch, doch das Verlangen, das er so plötzlich in ihr geweckt hatte, wollte nicht weichen.
    “Ich mag die echte Amber.”
    Sie schnaubte und setzte sich auf einen Stuhl. “Ich weiß nie, was ich dir auf so etwas antworten soll.”
    “Sag mir einfach, dass du mir glaubst. Dass du an uns glaubst.”
    “Es gibt kein Uns.”
    Seine Stimme wurde noch sanfter. “Wir sind Taylors Eltern.”
    “Das ist aber auch alles.”
    “Es ist das Wichtigste. Im Moment. Du und Taylor, ihr könnt euch auf mich verlassen, Amber. Das ist ein Versprechen, und ich habe noch nie eins gebrochen.”
    Sie schwieg. Ob gebrochen oder nicht, bisher hatte ihr noch niemand etwas versprochen.
    “Na, was meinst du, Amber? Kann ich dich und Taylor morgen Nachmittag abholen? Um sechs? Du wirst dich amüsieren.”
    “Noch ein Versprechen?”
    “Ja.”
    Sie schluckte und kämpfte gegen eine aufkommende Panik an. “Bis morgen”, flüsterte sie und legte auf, bevor Dax das Zittern in ihrer Stimme hinterfragen konnte.
    Dann atmete sie tief durch und versuchte ihre Gefühle wieder unter Kontrolle zu bekommen. Es fiel ihr diesmal sehr schwer.
    Am nächsten Nachmittag, kurz vor sechs, stand Amber lediglich mit Unterwäsche bekleidet vor dem Kleiderschrank. Bereits seit einer geschlagenen Stunde durchsuchte sie ihre Garderobe.
    “Ein Grillfest”, murmelte sie vor sich hin.
    Was trug man zu einem Grillfest?
    Jeans, entschied sie, musste zu ihrer Enttäuschung jedoch feststellen, dass sie so kurz nach der Geburt noch nicht wieder hineinpasste.
    Na gut, dann würde sie eben keine Jeans anziehen. Ärgerlich warf sie die Hose zu den anderen bereits aussortierten Sachen. Es ist gar nicht die Kleidung, dachte sie. Es war der bevorstehende Abend, der sie so nervös machte.
    Doch wenn sie ganz ehrlich sein wollte, musste sie sich eingestehen, dass es auch nicht daran lag, wohin sie ging, sondern mit wem sie ging.
    Dax war schuld an allem, verflixt. Er verursachte dieses Kribbeln im Bauch. “Und das Chaos in diesem Zimmer ist auch seine Schuld”, schimpfte sie laut, während sie sich das Durcheinander betrachtete. Fast alles, was sie an Garderobe besaß, lag auf dem Boden verstreut herum.
    In diesem Moment klingelte es an der Haustür.
    Sie erstarrte. “Oh nein.” Wahllos schnappte sie sich einen Jeansrock, stieg hinein, und da der Reißverschluss klemmte, zog sie sich eine langärmlige weite Bluse darüber. Jetzt war keine Zeit mehr, sich anders zu entscheiden. Sie musste das Beste daraus machen.
    Sie warf einen letzten prüfenden Blick in den Spiegel. Ihr normalerweise perfekt frisiertes Haar sah aus, als wäre ein Windstoß hindurchgefegt, und ihre Augen glänzten vor Aufregung. Sie hatte keine Ahnung, woher die rosige Farbe auf ihren Wangen kam, aber dadurch sah sie … jung aus. Zu jung.
    Es klingelte erneut, und sie lief über den Flur zur Haustür.
    Ihr Herz klopfte heftig.
    Keine Eile, ermahnte sie sich und holte tief Luft, um sich zu beruhigen.
    Als sie glaubte, Dax einigermaßen gefasst gegenübertreten zu können, öffnete sie.
    Und sofort begann ihr Herz erneut zu rasen.
    Dax lehnte im Türrahmen und sah umwerfend gut aus. Er trug Jeans und ein Hemd in der Farbe seiner blauen Augen.
    In diesen Augen blitzte es verräterisch auf und seine Lippen verzogen sich zu einem sinnlichen Lächeln, als er sich langsam zu ihr vorbeugte. Wie gebannt schaute sie auf seinen Mund und wartete auf seinen Kuss.
    Nein, kein Kuss, entschied sie im nächsten Moment. Das wäre jetzt nicht angebracht. Nicht jetzt, wo sie ohnehin schon aufgeregt genug war.
    “Hallo”, sagte er und beugte sich noch weiter vor.
    “Hallo!”, sagte sie schwach und räusperte sich. Doch, er sollte sie küssen. Sie würde nicht vor ihm zurückweichen, wenn er es tat. Diesmal nicht. Nun küss mich schon, dachte sie ungeduldig und schloss die Augen.
    Als hätte er ihre Gedanken erraten, berührte er mit den Lippen leicht ihre Wange, knabberte an ihrem Hals und dann … richtete

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