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Als die Erde bebte

Als die Erde bebte

Titel: Als die Erde bebte Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jill Shalvis
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Hat dir dein Essen übrigens geschmeckt?”
    Ihre Jacke flog auf einen Stuhl, und wie von einer schweren Last befreit sackte sie gegen die Arbeitsplatte. “Ich nehme an, ich sollte mich jetzt für das verpatzte Abendessen entschuldigen. Ja, es hat mir geschmeckt.” Sie machte eine Pause. “Deins übrigens auch.”
    Dax lachte so erotisch, dass ihr ein kleiner Schauer über den Rücken lief. “Ich mag Frauen mit einem gesunden Appetit.”
    Sie stellte sich jetzt sein lachendes, markantes Gesicht vor und überlegte, ob alle Frauen, die er rettete, sich in ihn verliebten. Wahrscheinlich.
    Aber sie stand über solchen Dingen.
    “Was macht Taylor?”, wollte er wissen.
    “Sie ist noch bei der Nachbarin. Ich werde sie gleich holen. Ach, übrigens, wie war das Essen mit meinem Vater?”, fragte sie und machte sich auf das Schlimmste gefasst.
    “Dein Vater ist ein unbeirrbarer, rechthaberischer Egoist.”
    “Erzähl mir was Neues.”
    “Außerdem ist er ziemlich stur”, fuhr Dax unbeirrt fort. “Genau wie seine Tochter.”
    Als er wieder lachte, stimmte sie unwillkürlich in sein Lachen mit ein, verstummte dann aber sofort. Du musst Distanz wahren, ermahnte sie sich.
    Was ihr bei Dax äußerst schwerfiel.
    “Hast du angerufen, um mir meine Fehler aufzulisten?”
    “Ich bin mit fünf Schwestern aufgewachsen, werde mich also hüten, über die Fehler einer Frau zu reden. Aber ich könnte dir eine lange Liste mit deinen Vorzügen aufstellen, wenn du möchtest. Ich habe ein ausgezeichnetes Gedächtnis.”
    “Es ist schon so lange her. Wir sollten es endlich vergessen.”
    “Ich werde es niemals vergessen.”
    “Du denkst zu viel an Sex.”
    “Ich bin nun mal ein heißblütiger Mann.”
    “Ja.” Das war er wirklich.
    “Ich habe dir doch schon gesagt, dass es weit mehr war als nur Sex. Lass dich überzeugen.”
    Allein seine Stimme hätte sie überzeugen können. Sie war nur dankbar, dass er nicht hier bei ihr war und sein Lächeln, seine Augen und seine unglaublichen Hände den Zauber noch verstärkten.
    Seufzend stellte sie den Wasserkocher an. Sie brauchte einen heißen Tee. “Aber jetzt ehrlich. Was wolltest du, Dax?”
    “Reden.”
    Über den Kuss in ihrem Büro? Über die Tatsache, dass sie um ein Haar erneut die Kontrolle über sich verloren hätte? “Worüber?”, fragte sie vorsichtig.
    “Über eine Menge Dinge. Aber lass uns mit deinem Vater anfangen.”
    Ihr Magen verkrampfte sich.
    “Er möchte Taylor ab und zu sehen, und ich habe ihm gesagt, dass das ganz allein deine Entscheidung sei.”
    “Ich hatte ihm angeboten, sie zu ihm zu bringen”, erklärte sie abweisend.
    “Da war er noch nicht bereit. Jetzt ist er es.”
    “Ich vermute, dass du einen Großteil dazu beigetragen hast.”
    “Ich dachte, du würdest dich freuen.”
    Sollte sie sich auch, doch stattdessen war sie wütend. Dax hatte etwas geschafft, was ihr nicht möglich gewesen war. “Ich denke darüber nach”, sagte sie kühl.
    “Das ist dein gutes Recht”, erwiderte er und akzeptierte ihre Antwort so schnell, dass sie misstrauisch wurde.
    Aus gutem Grund.
    “Ich habe noch eine Bitte.”
    Sie hatte fast vergessen, sich vor ihm in Acht zu nehmen. “Ich möchte nicht gedrängt werden, was meinen Vater betrifft.”
    “Meine Bitte hat nichts mit deinem Vater zu tun. Ich möchte gern, dass du mit Taylor morgen zu einer Grillparty kommst. Ihr beide seid herzlich bei meinen Eltern eingeladen.”
    Sie blinzelte und versuchte ruhig zu atmen. “Warum?”
    “Vielleicht weil du die Mutter meines Kindes bist?” Er lachte, als sie schwieg. “Es ist keine Strafe. Du kommst mit, isst, amüsierst dich, lachst … Es tut dir doch nicht weh, wenn du lachst, oder?”
    “Manchmal schon.” Jetzt musste sie doch noch lachen. “Es ist nur so. Ich dachte … Na ja, ist ja auch egal.”
    “Du dachtest, ich wollte dich zu etwas zwingen, wozu du keine Lust hast.”
    “Ja.”
    Mit ernster Stimme erklärte er: “Das würde ich niemals tun.”
    “Niemals ist eine lange Zeit, Dax.”
    “Stimmt.”
    “Was passiert, wenn wir mal verschiedener Meinung sind?”
    “Was meinst du damit?”
    “Erwartest du dann, dass ich mich nach dir richte?” Sie begann unruhig durch die Küche zu wandern.
    “Hast du noch nie etwas von Geben und Nehmen gehört?”
    “Du meinst, dass du mich die Sachen auf meine Weise tun lässt?”
    “Ja! Pass auf, ich weiß, ich bin ein ziemlich gefühlsbetonter Mensch und ich fürchte, ich kann auch ziemlich aufbrausend

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